Dienstag, 31. März 2009
Lago Titicaca, La Paz, ...................................
In Puno sind wir dann schlussendlich um 9 pm statt 2 pm angekommen. Fuer 10 Soles pro Nase (2,50 €) hat Timo fuer uns 3 eine Unterkunft gefunden. Da fiel der Groschen, ich will gar nicht wissen, wie oft die Einheimischen mich abgezockt haben, Gringopreise hab ich fuer Essen und Uebernachtung bisher bezahlt. Tja, was soll man ohne grosse Sprachkenntnisse auch ausrichten, schliesslich handelte es sich aber nur um geringe Eurobetraege die ich mehr bezahlt hab, ich kanns verschmerzen, aergern tuts mich trotzdem. Gemeinsam waren wir abends noch eine Pizza essen, nachdem wir den ganzen Tag im Bus sassen und uns mit Bananen und Keksen versorgten.
Am naechsten Morgen war es wieder mal soweit, alle Taschen ans Rad, fertig, los. Nach langem durfte ich mal wieder einen guten Kaffee und 4 Schokocrossaints zum Fruehstueck geniessen. Auf dem Markt in Puno hab ich meine alte TNF Hose, welche bei dem vielen Trekken sehr gelitten hat, flicken lassen. Fuer umgerechntet 38 Cent. Das sind Preise,..
Von Puno ging es dann immer entlang am Titicacasee. Ich kann mir obwohl ich das ganze suedliche Ufer abgefahren bin immer noch nicht die Dimension ausmalen. Der Titicacasee ist Suedamerikas größter See mit einer Fläche von 8.288 Quadratkilometern ist er fast 13-mal so groß wie der Bodensee. Er befindet sich auf dem Altiplano, der Hochebene der Anden; der westliche Teil des Sees gehört zu Peru, der östliche zu Bolivien. Der Titicaca-See ist das höchstgelegene kommerziell schiffbare Gewässer der Erde. Er liegt auf einer Höhe von 3810 m über dem Meeresspiegel, ist 194 km lang und 65 km breit und hat eine mittlere Tiefe von 140 bis 180 m und eine maximale Tiefe von 280 m. Mehr als 25 Fluesse fließen in den Titicaca-See. Es gibt eine Vielzahl großer und kleiner Inseln, von denen einige Relikte der Inka-Kultur beherbergen, z.B. die Isla de Sol.Das ufernahe Radeln war teilweise lebensgefaehrlich. Bevor man bremst wird erst mal laut und lang gehupt, ob bei Ueberholvorgaengen oder beim Einfahren von Ortschaften. Ungluecklicherweise hatte sich ein kleiner Metallspan in meinen hinteren Reifen gebohrt, Platte.
Am Strassenrand musste ich schnell flicken, ein entgegenkommender Micro hat sich den Spass erlaubt und ist ungefaehr einen halben Meter an mir mit 80 oder mehr Sachen vorbeigerauscht. So ein Arschloch, der naechstbeste Stein flog hinterher, hat leider nicht gereicht.
In Ilave angekommen war irgendeine andere Protestaktion, die Stimmung war geladen, schnell 2 Empanadas ins Gesicht gedrueckt und weiter. In Juli machte ich nach 90 km Rast. Ich war fix und foxi. Beim umherschweifen und auf der Suche nach etwas zum Beissen musste ich feststellen, dass es im ganzen Kaff nur Pollo gibt. Spaet hab ich noch eine Truchastube gefunden. Neuer Tag, neues Glueck. Eine kurze Etappe nach Copacabana hab ich mir vorgenommen. Als ich 60 km spaeter ankam fluechtete ich nach einem Buechertausch hurtig weiter. So ein ekliges Nest. Der ganze Strand war vermuellt, Reinigungsdienste = Fehlanzeige. Die Lust auf die Isla de Sol ist mir vergangen, hier bleib ich nicht und so machte ich mich nach einer weiteren Trucha auf den Weg, hoch, einen der letzten Paesse. Gut 4100 masl macht der Tiquina-Pass aus. Als ich abends in San Pedro de Tiquina ankam setzte mich eine Faehre mit einem schwaechlichen Aussenborder die 800 m zum Nordufer des Popokaka-Sees ueber. Unglaublich, die setzen da ganze Reisebusse und Trucks ueber. In San Pablo de Tiquina fand ich dann fuer 1,50 € ein Strohbett und fuehlte mich wohl in meiner Krippe.Dann war die Zeit gekommen Peru zu verlassen. Ab nach Bolivien, La Paz war das Tagesendziel. Der Grenzuebergang war voellig unkompliziert, keine wollte was von meinen hochheiligen Fahrradpapieren wissen, Hosen durfte ich anbehalten und Bananen hab ich auch noch geschmuggelt. Die Touristenkarte hab ich nur halb ausgefuellt, hat den mit schweren Goldketten behangenen Beamten ueberhaupt nicht interessiert und schwuppdiewupp war ich in Bolivien.
Was ich sofort feststellen musste, die Amigos fahren noch schlimmer als die Peruaner. Strassenreinigung existiert ebenso wenig wie Orts- oder Strassenschilder. Wenn mal ein Schild stand dann war die Info eh falsch. Wenigstens war die Strasse einigermassen in Ordnung, dass in manchen Ortschaften die Kanalisationsdeckel fehlten war gefaehrlich. Schnell noch bei einer Militaerparade verbotenerweise ein paar Fotos geschossen undschon flog ich quasi in Richtung La Paz. Nach einer ordentlichen Tagesetappe musste ich mich erst noch durch das Verkehrschaos von El Alto kaempfen, netterweise schob mich ein Bus auf ein Auto, da ist mir der Effe rausgerutscht. Mit einem unglaublichen Blick in den Talkessel, wo La Paz liegt bin ich mehrere Hundert Meter abwaerts in die Metropole, ins Herz von Bolivien reingerauscht.
Seit Samstag bin ich nun in La Paz, eine aufregende Stadt. Ich bin im Adventure Brew Hostel untergekommen. Viele Traveller aus der ganzen Welt sind dort, es ist lebendig und jeden Tag bin ich mit anderen netten Menschen aus aller Welt unterwegs.
Deswegen muss ich nun auch unterbrechen obwohl ich noch Seiten schreiben koennte. Aber ich treffe mich gleich mit Katja und Heike, wir wollen das Gefaengnis besichtigen und uns Karten in der Hoehenhoelle von La Paz besorgen, morgen kommt Maradonna mit seinen Gauchos und die werden wir besiegen.
Leider gibt es keine Bilder, das liegt nicht am Zeitmangel sondern daran, dass das Internet hier absolut die langsamste Verbindung darbietet.
Schade fuer euch, sobald ich aber die Moeglichkeit habe werde ich euch mit absolut gigantischen Bildern aus Bolivien wieder mal beeindrucken.
Geburtstagskinder waren: Alles Liebe nach Heidelberg, Petra sei gedrueckt, und heute hat der Schnotzi.. Drueck Dich.. Trink nachher ein Huari auf EUCH!!
Heute am 01.04. hat Oma Schrade Geburtstag, viele Liebe Gruesse nach Winterbach!!
hasta pronto
saya gallone
Mittwoch, 25. März 2009
MACHU PICCHU
Mit dem Bus ging es erst mal nach Ollanaytambo, dort sind wir dann in den Zug eingestiegen.
Am 24. Juli 1911 wurden die Ruinen von einer Expedition der Universität Yale unter der Leitung Hiram Binghams durch Zufall wiederentdeckt. Die Siedlung war von dichter Vegetation überwuchert. Bingham war auf der Suche nach der geheimnisvollen Inkastadt Vilcabamba, in die sich die Inkas geflüchtet haben sollen, nachdem Pizarro 1536 Cusco einnahm. Bingham glaubte, Vilcabamba in Machu Picchu gefunden zu haben. Heute ist bekannt, dass Vilcabamba 35 km weiter entfernt im Dschungel liegt.
In den Jahren 1912 und 1913 begann Bingham damit, die Stadt, welche komplett zugewachsen war freizulegen. 1915 veröffentlichte er ein Buch über seine Erforschung Machu Picchus. Berühmt wurde Machu Picchu, als die National Geographic Society ihre gesamte Ausgabe vom April 1913 dieser Stadt widmete. Es wird auch behauptet, dass Bingham die Stadt schon zwei Jahre vorher entdeckt habe und sich Zeit verschaffte, das Gold in die Vereinigten Staaten zu schaffen. Die UNESCO nahm Machu Picchu 1983 in die Liste des Weltkulturerbes auf.
MACHU PICCHU, WHERE AMAZING HAPPEND
Man muss einfach mal dort gewesen sein, ich kann es jedem nur empfehlen. Es ist einzigartig.
Liebe Freunde des verregneten Deutschlands, ich habe heute eine Mail von Frau Reicherter bekommen. Am 25. Maerzo erscheint in verschiedenen Ausgaben der Suedwestpresse ein weiterer Artikel. Warum erst jetzt?¿ Angekuendigt hab ich ihn euch ja schon vor laengerer Zeit. Ganz einfach, Frau Reicherter war krank. Also rennt Morgen mal wieder zum Ernst und sichert euch eine Ausgabe..
Auch bei mir geht es Morgen weiter. Etwas angeschlagen werde ich mit dem Bus nach Puno. Von dort aus geht es dann auf den Avenue des Champs-Élysées am Popokaka-See entlang. Die letzten ca. 300 km werden angefahren..La Paz ist das Ziel. Was auch bedeuted, dass dieser Blog demnaechst ein Ende findet, ich nicht mehr nach heissen oder erfrohrenen Etappen noch irgend eine Machina oder Cabina aufsuchen muss um im Schneckentempo Bilder fuer euch hochzuladen. Geniesst die letzten Blogeintraege und drueckt mir die Daumen, dass ich heil durch Bolivien komm..
hasta Pronto,
hiram gallone
Sonntag, 22. März 2009
Cusco
Sehr angenehm empfand ich dann die Abfahrt von der Passhoehe aus nach Sicuani, einen guten Marathon ging es bergab, parallel zur Eisenbahnlinie und dem Rio Vilcanota. Nachdem ich wieder die Auswahl zwischen mehreren Klitschen hatte hab ich mal zur Abwechslung eine "naja" gute Wahl getroffen. Auqa caliente, claro..immer claro. Interessant sind immer die Schilder, mit denen die Hostals sich praesentieren, dass es dann aber ein Unterschied wie zwischen Tag und Nacht ist, tja, ist eben Peru. Egal, angekommen und erst mal den Dragonfly angeworfen, hab extra auf ein Fenster geachtet und dann gab es nach langem mal wieder ein richtiges Pastamahl. Habs solala vertragen. Der obligatorische Gringo-Spaziergang, Tennis auf ESPN zum einschlafen. Hoffentlich haelt das Wetter¿!¿
Der naechste Tag begann etwas spaeter, die Nacht war wieder mal nicht erholsam, der Amigo neben mir hat noch laenger lauter fern gesehen. Etwas verwirrt war ich wegen der Restdistanz nach Cusco. Im Bikebuch stehen 95 km, auf der Karte 145 km.. Schaff ich es heute noch oder muss ich nochmal irgendwo rasten? Schwer kam ich in die Gaenge, eigentlich gar nicht. Der Wind spielt zusaetzlich sein uebles Spiel mit mir und ich musste alle paar Kilometer anhalten und pausieren. Mitterweile steckte ich mir schon psychologisch kurze Ziele, die naechsten 10 km dann 10 Minuten Stop,... usw. Zusaetzlich kam der Frust auf, da es haeufig bergab ging, ich aber fast nicht vorwaerts kam. Ich musste treten wie ein Esel. Nach Cusipata hab ich es gerade noch so geschafft, 5 km spaeter war dann der Ofen aus. Ende Gelaende. Ich sass am Strassenrand und starrte einfach nur auf das fruchtbare Ackerland. Nach einer halben Stunde nichts tun hab ich entschieden, den Rest, knapp 80 km nach Cusco per Anhalter zurueck zu legen. Erster Versuch und Glueck gehabt, ein Toyota Hilux hat mich aufgeladen und so erreichte ich Cusco. Netterweise wussten die Amigos noch eine Posada und haben mich direkt vor der Tuere abgesetzt. Ich war froh, dass sie mir die Entscheidung bzgl. der Unterkunft abgenommen haben, irgendwie war ich gleichguelting, schnell aber sehr zufrieden und froh. Fuer 25 Dollar, (Achtung wir sind nicht mehr in Peru, sondern in Cusco) hab ich das erste saubere Zimmer, wo ich auch mal barfuss laufe.
Nach einer Erholungsphase mit dem Spielfilm "Der Tunnel" auf dem Europacanal bin ich hungrig wie ein Wolf in die Stadt. Lust auf Pizza. Schnell fand ich auch eine italienisch-perunanische Pizzeria. Keine 10 Minuten sass ich dort, schon bekam ich Gesellschaft, Jeanne Marie eine Suedafrikanerin die inzwischen mit ihrer Familie in Australien lebt und auch mit dieser eine 10-monatige Weltreise macht, gesellte sich an meinen Tisch. Nach dem gemeinsamen Abendessen bekam ich noch eine kurze Stadtfuehrung und anschliessend sind wir ins Irishpub (Fastenzeit ade, bin auf Reise). Dort waren die Preis ja sowas von ueberzogen, das ist echt schon eine Frechheit. Nach einem Cider sind wir dann in den naechsten Club, Coca sour zur Happy Hour, dann gab es zum Abschluss noch einen Einfaller in einen Rockclub (man bedenke, wir sind immer noch in Peru, mir kam es aber vor wie Ausgehen in Muenchen). Dort ging es dann mit Minzzaubersaft. Ich war happy, wie lange ist es her, dass ich ein Live-Konzert gesehen hab. An diesem Abend war es wie Balsam fuer meine Seele. Eine Band aus Argentinien gab ihr Bestes. Es war einfach nur laut und schreddlig, genau nach meinem Gusto..
Heute, am 21.03.2009 hab ich den Tag relaxt angehen lassen. Mittags hab ich eine mehrstuendige Citytour gemacht, die teilweise sehr spannend war, manchmal aber auch etwas langweilig. Morgen werde ich einen Ausflug ins Sacred Valley machen, auf dem Programm steht Pisaq, Ollantaytambo und Chincheros. UND dann ist es endlich soweit, am Montag werde ich mich auf den Weg nach MMMachu Picchu machen.
Vielleicht treffe ich morgen noch die Schotten aus Bolivien, waere ja zu witzig..
Die naechsten Tage werden sehr interessant und ich bin schon voller Vorfreude.
Uebrignes hab ich entschieden, dass ich mit dem Bus nach Puno zurueckfahre und mich dann ein letztes Mal von Puno nach La Paz mit dem treuen Cratoni auf die lange Meile mache. Am Ufer des Titicacasees entlang werde ich meine Charity-Radtour ausklingen lassen.
Mein lieber groesserer kleiner Bruder Jonas, .. Ich wuensch Dir alles Liebe und Gute zum 19.ten Geburtstag. Als ich von deiner Entscheidung, das Abitur zu machen gelesen hab, erfuellte es mich mit grossem Stolz. Mach weiter so, bald bin ich wieder daheim und dann drueck ich Dich ganz fest, versprochen. (jetzt laeuft mir eine Traene und noch eine.)
Auch noch liebe Geburtstagsgruesse Richtung Samerberg, Onkel Josef alles Gute nachtraeglich..
hasta pronto,
sacsayhuaman gallone
Mittwoch, 18. März 2009
Drompf
Heute morgen bin ich dann kurz vor 6 am erwacht, ich fuehlte mich fit genug um meine Sachen zu packen und bin dann weitergeradelt. Nach knapp 5 Stunden bin ich dann in Ayaviri, 100 km noerdlich von Juliaca angekommen. Dort war dann gerade Schulschluss und die Strassen waren mit Schuelern ueberflutet. Ein paar ganzmutige Burschen wollten an meine Taschen, da haette ich fast noch ein paar Schellen verteilen muessen. Vorbei an einem Trauerzug hab ich am Plaza de Armas ein Hostal gefunden, wo auch tatsaechlich warmes Wasser aus dem abenteurlich montierten Hahnen kam und erst mal duschte. Nach 2 Runden peruanischem Familienduell - Familie Herrara vs. Familie Guerrero - ein bisschen Tennis und einem 007 auf Castilliano bin ich dann in die Stadt.
Ich hoffe mal, dass ich mich bald nicht mehr wie der Drompf fuehlen muss und wieder zu Kraeften finde. Vielleicht treffe ich ja auf den Anden-Miraculix, der mir einen Zaubertrank fuer die letzen Kilometer braut. Gerade bin ich es satt, als einziger Fremder auftreten zu muessen und angeschaut werde als ob ich vom Mond gefallen waere. Wird sich in Cusco denke ich sicher aendern.
Timo, Du kannst dir noch ueberlegen, was fuer eine Art Holzdecke Du haben moechtest, grob gezimmert argentinisch oder doch die lueckenhafte peruanische Version.. Bolivianisch ist auch einzigartig, man spart sich viel Material.
hasta pronto,
drompf gallone
Sonntag, 15. März 2009
Pasaje del Solar # 108 Arequipa - Peru
After one night by a very friendly and poor family in a kind of ghetto in Arequipa i drove down to the center, the Plaza de Armas. The oneway-street-system made me somtimes a little confused. Many cabs, busses, trucks, noise and smelliness. The Plaza de Arma (the same name like in every city) is really beautiful, with palms, springs, a nice place for a rest and for looking at all. In front is a hugh Cathedral, built with cillar, a white volcanic stone from the area. Behind the Cathedral you can see the Volcano Misti with 5825 masl, he is the guardian of the city.
Montag, 9. März 2009
Falschwurst
Der Weg nach Arequipa war kein einfacher. Die Strasse von Ilo nach Punta de Bombon war keine Pista asphalti, was mir auch bekannt war. Bewusst hab ich diesen Weg ausgewaehlt, der Abwechslung von der langweiligen PanAM wegen und mich ueber wenig Verkehr gefreut. Durchgeschuettelt hat mich die fast 100 Km lange Holperpiste ganz ordentlich, teilweise kam ich mir vor wie auf einem Rodeopferd. Sehr genossen hab ich in der Einsamkeit die ruhigen Zeltplaetze und allabendlich zu meinem Pasta con Salsa Tomato die feuerroten Sonnenuntergaenge. Dennoch war ich froh, als ich endlich wieder paved ways unter den Neumaticos hatte, mein Hintern hat ganz schoen gelitten.
In El Fiscal nahm ich mir dann ein Zimmer in einer Hospedaje, weiter gibt es zu diesem oeden Ort an der PanAmericana nicht zu sagen. Mittlerweile hab ich immer eine handvoll Steine zur Verteidigung in den Taschen, wenn wieder umherstreunende Koeter drohen mir in die Waden zu beissen. Jedesmal bekomme ich am ganzen Koerper Gaensehaut, wenn aus irgendeiner Einfahrt so ein Dreckskoeter bellend von Null auf 30 spurtet.
Als ich am Sonntag wieder loskurbelte musste ich erst mal knapp 800 m hoch klettern um die Pampa de la Joya zu erreichen. Fit war ich ueberhaupt nicht und so hab ich mich an einen Lkw fuer ein paar Kilometer angehaengt. Was beim ersten mal gut geht probiert man wieder. Mir tat mein Pavian..... weh, hab sogar die Creme in das Leder eingeschmiert, 2 cm dick, dennoch hat es nicht fuer ein angenehmes Fahrgefuehl gesorgt. Dann kam der naechste Schwertransport und ich wollte nochmal ein paar Km mich ziehen lassen, doch diesmal ging es schief. Mein Lenker hat sich mit der Unterkante der Ladeflaeche verklemmt und mich dann in den Strassengraben befoerdert. Das Rad und Taschen haben ausser ein paar Kratzer nichts ab bekommen. Ich bin auch weitgehend verschont geblieben, das Atmen fiel 2 Tage schwer, auch heute fuehle ich noch die Stellen, wo ich unsanft gelandet bin. Aber keine Sorge, so schlimm war es nicht, Arzt musste ich nicht aufsuchen. Da wurde ich fuer meine Faulheit selbst zu treten doch glatt bestraft und das zurecht.
Zwischendurch wurde ich noch auf diverse Ueberraschungen von oben aufmerksam gemacht. Das loest ein unheimliches Sicherheitsgefuehl aus, wenn dann noch die passenden Transporter solcher Flugkoerper die ganze Zeit ueber deinem Kopf diagonal fliegen und vielleicht etwas verlieren koennten. War ich froh, als ich wieder in die zivilisierte Gegend kam.
In Peru hab ich bisher neben Brasilien die gastfreundlichsten Menschen kennengelernt. Mein kleiner Hinfaller hat mir eine Uebernachtung bei einer sehr sehr lieben Familie bescheert. So nett sie auch waren, so arm waren sie auch. Alfonso, Amelia und der Kleine Sergio haben mich in ihre Casa aufgenommen und sehr herzlich als Gast und Amigo behandelt. Zum Abendessen hat Amelia gekocht, es gab Cuy mit Reis. Was ist Cuy? Hier so eine Art Nationalgericht, in Europa vielleicht Deutschlands liebstes Haustier neben Katze und Hund. Cuy ist Meerschweinchen. Mit schoen gespreizten Beinchen wurde es serviert und schmeckt aehnlich wie Huehnchen, es war nicht ganz durch, aber trotzdem hat es geschmeckt. Die Nacht hab ich dann auf meiner Thermarest verbracht, unter der Tuere hat es reingezogen wie Hechtsuppe..
Freitag, 6. März 2009
....endlich in Peru....
In Arica selbst hab ich ein sehr sehr nettes Paar kennengelernt, Jeanna und Mike aus Vancouver. Gemeinsam haben wir uns im Surfhouse ein Tripleroom genommen, uns lange ueber Peru und Chile ausgetauscht, Geld und Karten gewechselt. Wir suchen nun die Spuren gegenseitig, sie fahren den selben Weg wie ich in Chile gefahren bin, und ich ihren an der Kueste Perus bis Islay.
Der Grenzuebertritt war diesmal etwas kompliziert, stehenden Fusses musste ich an der Grenze zu Peru meine Bananen- und Feigenreserve aufmampfen, nach 4 deren Zahl kamen sie mir aus den Ohren raus, den Rest hab ich verschenkt. Ich dachte, nur die Einfuhr von Fruechten sei untersagt. Tja.. Ich musste zig Papiere ausfuellen, die ich nicht ganz verstanden hab, die Touristenkarte, klar, aber was alles fuers Rad ausgefuellt werden sollte hab ich nicht kapiert. Modell, Typ, Motornummer, Kennzeichen, Versicherung.. Da braucht man eine grosse Phantasie bis sich der Grenzbeamte endlich zufrieden gibt. Anschliessend mussten zig verschiedene Uniformtraeger abstempeln, an der Zahl fuenf verschiendfarbige Stempel sammelte ich ein.
Dann ging es muehsam nach Tacna, eine sich stadtdefinierende Zone, die mich sehr zufrieden gemacht hat. Tacna selbst ist sehr sauber, ich war ueberrascht. Hier hatte ich einiges zu erledigen und zu meiner Freude hat alles geklappt. Ich konnte TravellerCheques eintauschen, die Dollars gingen zuneige und es ist immer gut die Reisewaehrung im Gepaeck zu haben. Dann hab ich mir Ohrenstaebchen gekauft, sie waren ach doch so guenstig und nach knapp 2 Monaten hab ich mal wieder meine Ohren ausgeraeumt.. ein Chuquicamatalaster haette zweimal fahren muessen.. fuer 6 Soles hab ich Batterien gekauft, neue Sonnenreme, die war teuer, aber ich verlass mich nicht mehr auf einheimische Produkte die nicht einziehen und stinken, so wurde es eine Nivea. Geburtstagskarten wurden geschrieben und fuer 20 Dollar ordentlich eingekauft. Abends gab es mal wieder einen Gummiadler mit ordentlich Papas fritas und einer Kola Real. Anschliessend war ich noch bei Bruce Lee, der hat mir gekonnt fuer 5 Soles meinen Gesichtspullover abgenommen.
Die kommende Etappe wird eine zaehe Angelegenheit, der Asphalt geht zu Ende und die naechsten 100 km werden staubig und eine Slalomfahrt zwischen Schlagloechern und sonstigen Ueberraschungen.
Draussen vor der Tuere steht ein Polizist der auf mein Rad aufpasst, er wartet nun schon ueber eine Stunde, ich hoffe, er ist noch da und meine Sachen auch.
Geburtstagskinder gibt es im Maerzo einige, ich teile ein bis knapp zur Mitte, Heiko alles liebe in den Schweizerweg, Caro Jelden nach Muenchen und der Elle nach Ulm, alles liebe aus Peru..
Felix und weitere Suedamerikareisende, geht rechtzeitig zum Impfen, mindestens ein halbes Jahr vor Reiseantritt..
Ein Blick auf die Seite der Giovane-Elber-Stiftung lohnt allemal, es tut sich einiges und wer noch kein Reiseziel fuer den Sommer hat, es gibt noch Plaetze fuer die Brasilienrundreise, Infos unter der Homepage, siehe Link!!
haste pronto, bis in Arequipa gruesse ich euch alle ganz sackrisch und bleibe euer
p.t. gallone