Dienstag, 31. März 2009

Lago Titicaca, La Paz, ...................................

Nach aufregenden Tagen in Cusco und Machu Picchu bin ich, wie auch sonst, abenteuerlich mit dem Bus von Cusco nach Puno gefahren. Das Fahrrad hab ich selbst verladen, ohne Probleme. Wir mussten eine Megaumleitung fahren, mein Name ist Hase, ich weiss von nichts. Bauern und Anwohner des Valleys haben die Strasse blockiert. Grund: Umweltverschutzung.. Die einzige Strasse, auf der die fetten Europaeer und Amis gemuetlich mit Bussen aus der Vorkriegszeit von Haustuer zu Haustuer transportiert werden war nicht passierbar. Das hat mir keiner gesagt, verstanden haett ich es eh nicht und so wurde aus der eigentlichen 6 Stundenbusfahrt eine Horrorfahrt von ueber 12 Stunden ueber Strassen wo sich der holprige Asphalt nach und nach aufloeste. Steile Serpentienen hoch und runter, unser eigentlich recht neuer Mercedes-Marco-Polo-Coach hatte zusaetzlich noch arge Probleme mit dem Getriebe. Gluecklicherweise hat mich das ueberhaupt nicht gestoert, ich hatte nette Sitznachbarn aus Slowenien, Peru und Deutschelande. Darko hat mich mit Kaesesandwich und Ballentines verwoehnt, Timo, ein Deutsch-Hollaender der Lehrer in Lima ist, reiste mit Freundin durchs Land. Wir haben uns sehr angeregt ueber Land, Leute und Kultur, vor allem aber ueber die Ungerechtigkeit, zwischen arm und reich unterhalten. So konnte ich auch die Strassenblockade verstehen und fand es sogar gut, dass sich die Unterdrueckten, quasi die unterste Kaste wehrt und zeigt, dass es so nicht geht. Warum duerfen die belaestigten Anwohner nicht ein kleines Stueck von der grossen Machu Picchu-Torte abhaben¿

In Puno sind wir dann schlussendlich um 9 pm statt 2 pm angekommen. Fuer 10 Soles pro Nase (2,50 €) hat Timo fuer uns 3 eine Unterkunft gefunden. Da fiel der Groschen, ich will gar nicht wissen, wie oft die Einheimischen mich abgezockt haben, Gringopreise hab ich fuer Essen und Uebernachtung bisher bezahlt. Tja, was soll man ohne grosse Sprachkenntnisse auch ausrichten, schliesslich handelte es sich aber nur um geringe Eurobetraege die ich mehr bezahlt hab, ich kanns verschmerzen, aergern tuts mich trotzdem. Gemeinsam waren wir abends noch eine Pizza essen, nachdem wir den ganzen Tag im Bus sassen und uns mit Bananen und Keksen versorgten.

Am naechsten Morgen war es wieder mal soweit, alle Taschen ans Rad, fertig, los. Nach langem durfte ich mal wieder einen guten Kaffee und 4 Schokocrossaints zum Fruehstueck geniessen. Auf dem Markt in Puno hab ich meine alte TNF Hose, welche bei dem vielen Trekken sehr gelitten hat, flicken lassen. Fuer umgerechntet 38 Cent. Das sind Preise,..
Von Puno ging es dann immer entlang am Titicacasee. Ich kann mir obwohl ich das ganze suedliche Ufer abgefahren bin immer noch nicht die Dimension ausmalen. Der Titicacasee ist Suedamerikas größter See mit einer Fläche von 8.288 Quadratkilometern ist er fast 13-mal so groß wie der Bodensee. Er befindet sich auf dem Altiplano, der Hochebene der Anden; der westliche Teil des Sees gehört zu Peru, der östliche zu Bolivien. Der Titicaca-See ist das höchstgelegene kommerziell schiffbare Gewässer der Erde. Er liegt auf einer Höhe von 3810 m über dem Meeresspiegel, ist 194 km lang und 65 km breit und hat eine mittlere Tiefe von 140 bis 180 m und eine maximale Tiefe von 280 m. Mehr als 25 Fluesse fließen in den Titicaca-See. Es gibt eine Vielzahl großer und kleiner Inseln, von denen einige Relikte der Inka-Kultur beherbergen, z.B. die Isla de Sol.Das ufernahe Radeln war teilweise lebensgefaehrlich. Bevor man bremst wird erst mal laut und lang gehupt, ob bei Ueberholvorgaengen oder beim Einfahren von Ortschaften. Ungluecklicherweise hatte sich ein kleiner Metallspan in meinen hinteren Reifen gebohrt, Platte.
Am Strassenrand musste ich schnell flicken, ein entgegenkommender Micro hat sich den Spass erlaubt und ist ungefaehr einen halben Meter an mir mit 80 oder mehr Sachen vorbeigerauscht. So ein Arschloch, der naechstbeste Stein flog hinterher, hat leider nicht gereicht.
In Ilave angekommen war irgendeine andere Protestaktion, die Stimmung war geladen, schnell 2 Empanadas ins Gesicht gedrueckt und weiter. In Juli machte ich nach 90 km Rast. Ich war fix und foxi. Beim umherschweifen und auf der Suche nach etwas zum Beissen musste ich feststellen, dass es im ganzen Kaff nur Pollo gibt. Spaet hab ich noch eine Truchastube gefunden. Neuer Tag, neues Glueck. Eine kurze Etappe nach Copacabana hab ich mir vorgenommen. Als ich 60 km spaeter ankam fluechtete ich nach einem Buechertausch hurtig weiter. So ein ekliges Nest. Der ganze Strand war vermuellt, Reinigungsdienste = Fehlanzeige. Die Lust auf die Isla de Sol ist mir vergangen, hier bleib ich nicht und so machte ich mich nach einer weiteren Trucha auf den Weg, hoch, einen der letzten Paesse. Gut 4100 masl macht der Tiquina-Pass aus. Als ich abends in San Pedro de Tiquina ankam setzte mich eine Faehre mit einem schwaechlichen Aussenborder die 800 m zum Nordufer des Popokaka-Sees ueber. Unglaublich, die setzen da ganze Reisebusse und Trucks ueber. In San Pablo de Tiquina fand ich dann fuer 1,50 € ein Strohbett und fuehlte mich wohl in meiner Krippe.Dann war die Zeit gekommen Peru zu verlassen. Ab nach Bolivien, La Paz war das Tagesendziel. Der Grenzuebergang war voellig unkompliziert, keine wollte was von meinen hochheiligen Fahrradpapieren wissen, Hosen durfte ich anbehalten und Bananen hab ich auch noch geschmuggelt. Die Touristenkarte hab ich nur halb ausgefuellt, hat den mit schweren Goldketten behangenen Beamten ueberhaupt nicht interessiert und schwuppdiewupp war ich in Bolivien.
Was ich sofort feststellen musste, die Amigos fahren noch schlimmer als die Peruaner. Strassenreinigung existiert ebenso wenig wie Orts- oder Strassenschilder. Wenn mal ein Schild stand dann war die Info eh falsch. Wenigstens war die Strasse einigermassen in Ordnung, dass in manchen Ortschaften die Kanalisationsdeckel fehlten war gefaehrlich. Schnell noch bei einer Militaerparade verbotenerweise ein paar Fotos geschossen undschon flog ich quasi in Richtung La Paz. Nach einer ordentlichen Tagesetappe musste ich mich erst noch durch das Verkehrschaos von El Alto kaempfen, netterweise schob mich ein Bus auf ein Auto, da ist mir der Effe rausgerutscht. Mit einem unglaublichen Blick in den Talkessel, wo La Paz liegt bin ich mehrere Hundert Meter abwaerts in die Metropole, ins Herz von Bolivien reingerauscht.
Seit Samstag bin ich nun in La Paz, eine aufregende Stadt. Ich bin im Adventure Brew Hostel untergekommen. Viele Traveller aus der ganzen Welt sind dort, es ist lebendig und jeden Tag bin ich mit anderen netten Menschen aus aller Welt unterwegs.
Deswegen muss ich nun auch unterbrechen obwohl ich noch Seiten schreiben koennte. Aber ich treffe mich gleich mit Katja und Heike, wir wollen das Gefaengnis besichtigen und uns Karten in der Hoehenhoelle von La Paz besorgen, morgen kommt Maradonna mit seinen Gauchos und die werden wir besiegen.

Leider gibt es keine Bilder, das liegt nicht am Zeitmangel sondern daran, dass das Internet hier absolut die langsamste Verbindung darbietet.
Schade fuer euch, sobald ich aber die Moeglichkeit habe werde ich euch mit absolut gigantischen Bildern aus Bolivien wieder mal beeindrucken.

Geburtstagskinder waren: Alles Liebe nach Heidelberg, Petra sei gedrueckt, und heute hat der Schnotzi.. Drueck Dich.. Trink nachher ein Huari auf EUCH!!

Heute am 01.04. hat Oma Schrade Geburtstag, viele Liebe Gruesse nach Winterbach!!


hasta pronto

saya gallone

Mittwoch, 25. März 2009

MACHU PICCHU

Am Montagmorgen um 06.00 am wurde ich in der Posada de los Andes abgeholt. Etwas durcheinander war die Organisation, keine Tickets, wer faehrt wo mit, wo sind die Perurailtickets, alles etwas chaotisch. Schlussendlich war aber fast alles in meinem Sackerl.

Mit dem Bus ging es erst mal nach Ollanaytambo, dort sind wir dann in den Zug eingestiegen.
Im Waggon sass mir Holger aus Frankfurt gegenueber, er ist gelernter Heizungsbauer und hilft gerade fuer 2 Monate in Nasca bei einem Neubau eines Kinderheimes mit. Dort hat er allerhand zu tun, wir haben uns munter ausgetauscht. Ich hoffe ich finde die Zeit und werde bei seinem Vortrag anwesend sein koennen. In Aquas Calientes wurde ich dann am Bahnhof vom Hoteltschilo abgeholt, gemeinsam mit Oliver, dieser heitere Gesell kommt aus Oesterreich. Zusammen, nach einem guten Mittagessen (mein Magen spielt wieder mit) sind wir dann nachdem wir die Zimmer bezogen haben auf den Putucusi, den Hausberg von diesem scheusslichen Touristenort geklettern. Unterwegs haben wir noch Vitor aus Brasilien, der den Berg nach 120 m schon wieder herunterkam, ermuntert, er soll sich doch uns anschliessen. Zu dritt sind wir dann in ca 1 Stunde auf den 2500 m hohen Grashuegel gestiegen, ueber zig Holzleitern und durch Inka-Dschungel.

Anfangs hat es noch geregnet, als wir aber auf dem Gipfel waren verzogen sich die Wolken und wir hatten eine wunderbare Aussicht, zur grossen Ueberraschung haben wir von Osten her auf Machu Picchu gesehen. Absolut einmalig. Gott-sei-Dank steht dieser Geheimtipp in keinem Lonley-Planet oder sonstigem Reisefuehrer drin.
Am Dienstagmorgen um 04.45 am klingelte der Wecker. Das schmerzt, so frueh aus den Federn zu kriechen. Aber es musste sein. Flottes Fruehstueck um 05.00 am, dann die Hetze zur Bushaltestelle, wir wollen einen der ersten Busse bekommen, damit wir ein Ticket fuer Waynapicchu, den grossen Berg hinter Machu Picchu erhalten. Die sind limitiert auf 400 Personen pro Tag. Also los, noch schnell in der Schlange einen Cocatee einepfiffen und schon fahren wir die ausgelutschte Serpentinenstrasse hoch. Dann das neue Hobby, Schlangestehen. Um 06.00 am oeffnet Machu Picchu die Tore und eine grosse Menschentraube geht in Sieben-Meilen-Schritten Richtung Checkpoint Waynapicchu. Wir, Oliver und ich auch. Glueck gehabt, Ticket ergattert, erst mal durchschnaufen, soviel Hektik am Morgen ist ungesund. Bevor die befuerchtete Menschenmenge kommt werden noch schnell an leeren Plaetzen Fotos geschossen.
Um 08.00 am geht steht dann unser Guide Willy mit der weissen Fahne wild winkend vor dem ersten Checkpoint. Der Himmel oeffnet seine Schleusen. Schnell ins Gore-Kleid geschluepft, die anderen ziehen ihre augenfeindlichen Ponchos ueber, echt schlimm, muss es denn unbedingt neongelb und -gruen sein?¿? Die Fuehrung beginnt und von Machu Picchu sieht man leider nichts, nada. Es soll sich aber aendern, dass sei normal. OK, wir haben ja im Vergleich zu denen, die erst um 07.00 am hochchauffiert wurden schon einiges gesehen.
Machu Picchu (Quechua: Machu Pikchu für „alter Gipfel“) ist eine sehrgut erhaltene Ruinenstadt der Inka, die in ungefaehr 2432 m Höhe auf einer Bergspitze der Anden über dem Urubambatal in der peruanischen Region Cusco in 73 km Entfernung nordwestlich der Stadt Cusco liegt.
Die Stadt umfasste 216 steinerne Bauten, die mit einem System von Treppen verbunden waren. Etwa 3.000 Stufen sind heute noch erhalten, ebenso wie die Außenmauern der zum Teil mehrgeschossigen Wohnbauten. Sinn und Zweck dieser Stadt sind bis heute umstritten. Es existieren über sie keine Überlieferungen bzw. wissenschaftliche Aufzeichnungen, weshalb nur Vermutungen angestellt werden können. Entdeckt wurden über 50 Grabstätten mit mehr als 100 Skeletten (angeblich mehr als 80 % davon weiblich, aber neuere Untersuchungen haben eine gleichmäßige Verteilung der Geschlechter gezeigt). Aufgrund dieser Entdeckung entstand zunächst die Theorie von einer Zuchtstätte der Inkas. In neuerer Zeit wird diese Theorie nicht mehr unterstützt. Vielmehr wird angenommen, dass Machu Picchu zu Zeiten der spanischen Eroberung sich noch im Bau befand. Das kann man deutlich bei den Tempelbauten erkennen. Die Steinnasen, welche zum Transport und zum stemmen wichtig waren wurden noch nicht entfernt. Da die Bauarbeiten aber durch die Eroberung des Inkareiches durch die Spanier nicht fortgesetzt werden konnten, wurde die Anlage verlassen und ist dann bei den Indios in Vergessenheit geraten. Heute schätzt man, dass die Stadt in ihrer Hochblüte bis zu 1.000 Menschen hätte beherbergen und versorgen können. Die Stadt, deren ursprünglicher Name unbekannt ist, wurde nach einem der nahe gelegenen Berggipfel benannt, zwischen denen die Ruinenstadt liegt: Teile der Stadt, die für die Landwirtschaft genutzten Terrassen, liegen am Fuße des „alten Gipfels“, hinter dem anderen Ende der Stadt ragt der „junge Gipfel“ (Wayna Picchu) zuckerhutförmig in den Himmel. Erbaut wurde die Stadt einer Theorie zufolge um 1450 von Pachacútec Yupanqui, einem Herrscher der Inka, der von 1438 bis 1471 regierte. Er schuf die Grundlagen für die Ausdehnung des mächtigen Inkareiches und führte den Kult um den Sonnengott Inti ein. Es gab mehrere Gruende, warum die Stadt dort entstand. Wichtig waren die 4 Berge um die Stadt, als Wachposten. Oben gab es eine kleine Quelle, Wasser war vorhanden. Ebenso der Granit, aus dem die Stadt gebaut wurde. Es musste nicht wie in Ollantaytambo von anderen Bergen Gestein transportiert werden. Mit der wichtigste Faktor war die Hoehe, man war naeher bei Gott. Machu Picchu ist im Grundriss der Form eines Condors aehnlich. Eines der drei heiligen Tiere der Inkas neben dem Puma und der Schlange.

Am 24. Juli 1911 wurden die Ruinen von einer Expedition der Universität Yale unter der Leitung Hiram Binghams durch Zufall wiederentdeckt. Die Siedlung war von dichter Vegetation überwuchert. Bingham war auf der Suche nach der geheimnisvollen Inkastadt Vilcabamba, in die sich die Inkas geflüchtet haben sollen, nachdem Pizarro 1536 Cusco einnahm. Bingham glaubte, Vilcabamba in Machu Picchu gefunden zu haben. Heute ist bekannt, dass Vilcabamba 35 km weiter entfernt im Dschungel liegt.
In den Jahren 1912 und 1913 begann Bingham damit, die Stadt, welche komplett zugewachsen war freizulegen. 1915 veröffentlichte er ein Buch über seine Erforschung Machu Picchus. Berühmt wurde Machu Picchu, als die National Geographic Society ihre gesamte Ausgabe vom April 1913 dieser Stadt widmete. Es wird auch behauptet, dass Bingham die Stadt schon zwei Jahre vorher entdeckt habe und sich Zeit verschaffte, das Gold in die Vereinigten Staaten zu schaffen. Die UNESCO nahm Machu Picchu 1983 in die Liste des Weltkulturerbes auf.

Um 11.00 am sind wir dann zu dritt auf den Waynapicchu gestiegen. Das dauerte ca. 40 Minuten. Oben, es war etwas mehr frequentiert als tagszuvor auf dem Putucusi, haben wir noch bei einer Faustbrause auf gute Sicht gewartet und das Warten hat sich gelohnt. Einfach phenomenale... Beim Abstieg hab ich mir den Haxen etwas vertrappt. Weiter ging es dann zur Inka-Bridge und abschliessend sind wir dann zum Sun-Gate hochgelaufen, den Eingang, wenn man den Inkatrail 4 Tage laeuft.



MACHU PICCHU, WHERE AMAZING HAPPEND

Man muss einfach mal dort gewesen sein, ich kann es jedem nur empfehlen. Es ist einzigartig.

Liebe Freunde des verregneten Deutschlands, ich habe heute eine Mail von Frau Reicherter bekommen. Am 25. Maerzo erscheint in verschiedenen Ausgaben der Suedwestpresse ein weiterer Artikel. Warum erst jetzt?¿ Angekuendigt hab ich ihn euch ja schon vor laengerer Zeit. Ganz einfach, Frau Reicherter war krank. Also rennt Morgen mal wieder zum Ernst und sichert euch eine Ausgabe..

Auch bei mir geht es Morgen weiter. Etwas angeschlagen werde ich mit dem Bus nach Puno. Von dort aus geht es dann auf den Avenue des Champs-Élysées am Popokaka-See entlang. Die letzten ca. 300 km werden angefahren..La Paz ist das Ziel. Was auch bedeuted, dass dieser Blog demnaechst ein Ende findet, ich nicht mehr nach heissen oder erfrohrenen Etappen noch irgend eine Machina oder Cabina aufsuchen muss um im Schneckentempo Bilder fuer euch hochzuladen. Geniesst die letzten Blogeintraege und drueckt mir die Daumen, dass ich heil durch Bolivien komm..

hasta Pronto,

hiram gallone

Sonntag, 22. März 2009

Cusco

Von Ayaviri aus ging es weiter nach Sicuani, dem Zentrum der Alpakawirtschaft, einem 35000 Seelendrecksloch. Dazwischen lag aber noch der moderate Anstieg zum Abra la Raya. Dachte ich. Das mich aber die ungefaehr 400 Hoehenmeter sowas von fertig gemacht haben, wer haetts gedacht, ich nicht. Froh war ich, als ich endlich oben war. Wie so oft sind solche Plaetze ueberfuellt mit Artesani-Staenden. Was ich nicht begreife, wenn mich die Lamabesitzerinnen schon mit dem Rad seltsam anklotzen, dass sie mir trotzdem noch einen Teppich von 2 auf 2 Meter anbieten. Wie soll ich den bitteschoen das gute Stueck transportieren? Wenn ich dann etwas deppert zurueckfrage ob es denn Aladins Teppich ist, steht ihnen das Fragezeichen auf der Stirn. Ein fliegender Teppich waere manchmal eine Ueberlegung wert, aber wir sind hier ja nicht in einem orientalischen Maerchen.

Sehr angenehm empfand ich dann die Abfahrt von der Passhoehe aus nach Sicuani, einen guten Marathon ging es bergab, parallel zur Eisenbahnlinie und dem Rio Vilcanota. Nachdem ich wieder die Auswahl zwischen mehreren Klitschen hatte hab ich mal zur Abwechslung eine "naja" gute Wahl getroffen. Auqa caliente, claro..immer claro. Interessant sind immer die Schilder, mit denen die Hostals sich praesentieren, dass es dann aber ein Unterschied wie zwischen Tag und Nacht ist, tja, ist eben Peru. Egal, angekommen und erst mal den Dragonfly angeworfen, hab extra auf ein Fenster geachtet und dann gab es nach langem mal wieder ein richtiges Pastamahl. Habs solala vertragen. Der obligatorische Gringo-Spaziergang, Tennis auf ESPN zum einschlafen. Hoffentlich haelt das Wetter¿!¿

Der naechste Tag begann etwas spaeter, die Nacht war wieder mal nicht erholsam, der Amigo neben mir hat noch laenger lauter fern gesehen. Etwas verwirrt war ich wegen der Restdistanz nach Cusco. Im Bikebuch stehen 95 km, auf der Karte 145 km.. Schaff ich es heute noch oder muss ich nochmal irgendwo rasten? Schwer kam ich in die Gaenge, eigentlich gar nicht. Der Wind spielt zusaetzlich sein uebles Spiel mit mir und ich musste alle paar Kilometer anhalten und pausieren. Mitterweile steckte ich mir schon psychologisch kurze Ziele, die naechsten 10 km dann 10 Minuten Stop,... usw. Zusaetzlich kam der Frust auf, da es haeufig bergab ging, ich aber fast nicht vorwaerts kam. Ich musste treten wie ein Esel. Nach Cusipata hab ich es gerade noch so geschafft, 5 km spaeter war dann der Ofen aus. Ende Gelaende. Ich sass am Strassenrand und starrte einfach nur auf das fruchtbare Ackerland. Nach einer halben Stunde nichts tun hab ich entschieden, den Rest, knapp 80 km nach Cusco per Anhalter zurueck zu legen. Erster Versuch und Glueck gehabt, ein Toyota Hilux hat mich aufgeladen und so erreichte ich Cusco. Netterweise wussten die Amigos noch eine Posada und haben mich direkt vor der Tuere abgesetzt. Ich war froh, dass sie mir die Entscheidung bzgl. der Unterkunft abgenommen haben, irgendwie war ich gleichguelting, schnell aber sehr zufrieden und froh. Fuer 25 Dollar, (Achtung wir sind nicht mehr in Peru, sondern in Cusco) hab ich das erste saubere Zimmer, wo ich auch mal barfuss laufe.


Nach einer Erholungsphase mit dem Spielfilm "Der Tunnel" auf dem Europacanal bin ich hungrig wie ein Wolf in die Stadt. Lust auf Pizza. Schnell fand ich auch eine italienisch-perunanische Pizzeria. Keine 10 Minuten sass ich dort, schon bekam ich Gesellschaft, Jeanne Marie eine Suedafrikanerin die inzwischen mit ihrer Familie in Australien lebt und auch mit dieser eine 10-monatige Weltreise macht, gesellte sich an meinen Tisch. Nach dem gemeinsamen Abendessen bekam ich noch eine kurze Stadtfuehrung und anschliessend sind wir ins Irishpub (Fastenzeit ade, bin auf Reise). Dort waren die Preis ja sowas von ueberzogen, das ist echt schon eine Frechheit. Nach einem Cider sind wir dann in den naechsten Club, Coca sour zur Happy Hour, dann gab es zum Abschluss noch einen Einfaller in einen Rockclub (man bedenke, wir sind immer noch in Peru, mir kam es aber vor wie Ausgehen in Muenchen). Dort ging es dann mit Minzzaubersaft. Ich war happy, wie lange ist es her, dass ich ein Live-Konzert gesehen hab. An diesem Abend war es wie Balsam fuer meine Seele. Eine Band aus Argentinien gab ihr Bestes. Es war einfach nur laut und schreddlig, genau nach meinem Gusto..

Heute, am 21.03.2009 hab ich den Tag relaxt angehen lassen. Mittags hab ich eine mehrstuendige Citytour gemacht, die teilweise sehr spannend war, manchmal aber auch etwas langweilig. Morgen werde ich einen Ausflug ins Sacred Valley machen, auf dem Programm steht Pisaq, Ollantaytambo und Chincheros. UND dann ist es endlich soweit, am Montag werde ich mich auf den Weg nach MMMachu Picchu machen.

Vielleicht treffe ich morgen noch die Schotten aus Bolivien, waere ja zu witzig..

Die naechsten Tage werden sehr interessant und ich bin schon voller Vorfreude.

Uebrignes hab ich entschieden, dass ich mit dem Bus nach Puno zurueckfahre und mich dann ein letztes Mal von Puno nach La Paz mit dem treuen Cratoni auf die lange Meile mache. Am Ufer des Titicacasees entlang werde ich meine Charity-Radtour ausklingen lassen.

Mein lieber groesserer kleiner Bruder Jonas, .. Ich wuensch Dir alles Liebe und Gute zum 19.ten Geburtstag. Als ich von deiner Entscheidung, das Abitur zu machen gelesen hab, erfuellte es mich mit grossem Stolz. Mach weiter so, bald bin ich wieder daheim und dann drueck ich Dich ganz fest, versprochen. (jetzt laeuft mir eine Traene und noch eine.)

Auch noch liebe Geburtstagsgruesse Richtung Samerberg, Onkel Josef alles Gute nachtraeglich..

hasta pronto,

sacsayhuaman gallone

Mittwoch, 18. März 2009

Drompf

Mein Aufenthalt in der quirligen Handels- und Schmugglerstadt Juliaca hat sich unfreiwilligerweise um Gott sei Dank nur einen Tag verlaengert. Nachdem ich den ganzen Tag unterwegs war und hier einen Happen, dort ein Spiesschen, ein Stueck Wassermelone, eine Tuete Popcorn... mir einverleibt habe, war mir nachts nach einer RealKola und einen halben Liter Mangosaft so hundeelend und schlecht, dass sich die Hauptspeise, ein Pollo con Papas Fritas in meinem Magen gar nicht mehr wohlgefuehlt hat und scheinbar wieder zum Leben erweckt wurde. So fuehlte es sich an, als ob da irgendetwas in meinem Bauch umherflattert und schnell raus will. Punkt halb 2 in der Nacht ging es dann los, mega starker Duennschiss, alle 10 Minuten musste ich auf meine Toilette, man bedenke Privatbaño, das sowas von eklig war, da vergeht es normalerweise schon beim Anblick. Bloss nicht draufsetzen. Das ging dann so bis halb 4. Dann kam der Rest oben raus, einmal "Pollo atràs" ich war kurz vor der Ohnmacht. Zwischenzeitlich musste ich noch das Baño auf dem Gang mitbenutzen, da mein eigenes nicht mehr alles weggeschafft hat. So taumelte ich mal zu mal den dunklen Gang entlang, in der Hoffnung, noch rechtzeitig anzukommen. Mist, Klopapier vergessen, zurueck.Wenigstens das hab ich geschafft. Nach mehreren Wiederholungen rotierte mein Nervensystem und ich wusste nicht mehr wo oben und unten war. Von halb 5 an konnte ich wenigstens mal eine Stunde vor Erschoepfung schlafen, bevor es dann weiter ging. Um 9 am hab ich dann angefangen den gut sortierten Medikamenteschrank (Danke an Dr. med Heger und Dr. med Wabnitz) zu pluendern, Vomex, Ibuprofen, Imodium, alles wurde vertilgt. Mit Erfolg. Ich habe den ganzen Tag gelegen und mich erholen koennen. Abends musste ich dann alle Kraefte mobilisieren um dos cuadras zur Obstoma zu laufen um fuer 1 Soles mir 6 Platanos zu kaufen. Das war ein schiergar nichtendender 300 m Gang. Zurueck in der Hospedaje Rey fuehlte ich mich dann schon etwas besser, so dass ich mit den Schulmaedchen ein wenig Englisch sprach, merkte aber bald, dass sie mich sehr respektlos behandelten. Dies hab ich dann auch zum Ausdruck gebracht und bin wieder todmuede in meine durchgelegene Matratze gesunken.
Heute morgen bin ich dann kurz vor 6 am erwacht, ich fuehlte mich fit genug um meine Sachen zu packen und bin dann weitergeradelt. Nach knapp 5 Stunden bin ich dann in Ayaviri, 100 km noerdlich von Juliaca angekommen. Dort war dann gerade Schulschluss und die Strassen waren mit Schuelern ueberflutet. Ein paar ganzmutige Burschen wollten an meine Taschen, da haette ich fast noch ein paar Schellen verteilen muessen. Vorbei an einem Trauerzug hab ich am Plaza de Armas ein Hostal gefunden, wo auch tatsaechlich warmes Wasser aus dem abenteurlich montierten Hahnen kam und erst mal duschte. Nach 2 Runden peruanischem Familienduell - Familie Herrara vs. Familie Guerrero - ein bisschen Tennis und einem 007 auf Castilliano bin ich dann in die Stadt.
Ich hoffe mal, dass ich mich bald nicht mehr wie der Drompf fuehlen muss und wieder zu Kraeften finde. Vielleicht treffe ich ja auf den Anden-Miraculix, der mir einen Zaubertrank fuer die letzen Kilometer braut. Gerade bin ich es satt, als einziger Fremder auftreten zu muessen und angeschaut werde als ob ich vom Mond gefallen waere. Wird sich in Cusco denke ich sicher aendern.

Timo, Du kannst dir noch ueberlegen, was fuer eine Art Holzdecke Du haben moechtest, grob gezimmert argentinisch oder doch die lueckenhafte peruanische Version.. Bolivianisch ist auch einzigartig, man spart sich viel Material.

hasta pronto,

drompf gallone

Sonntag, 15. März 2009

Pasaje del Solar # 108 Arequipa - Peru

On the way to Arequipa i met a friendly couple from Alemania, Mainz on the road. We talked about everything and nearly i bought the 350 Suzuki from Welf. Nearly. Christina and Welf are on Welfreise. They had a nice Truck and after the tour they will sell the truck. More informations see on: http://www.welfreise.com/

After one night by a very friendly and poor family in a kind of ghetto in Arequipa i drove down to the center, the Plaza de Armas. The oneway-street-system made me somtimes a little confused. Many cabs, busses, trucks, noise and smelliness. The Plaza de Arma (the same name like in every city) is really beautiful, with palms, springs, a nice place for a rest and for looking at all. In front is a hugh Cathedral, built with cillar, a white volcanic stone from the area. Behind the Cathedral you can see the Volcano Misti with 5825 masl, he is the guardian of the city.


In Arequipa i found quickly a nice calm place on the hospedaje El Rosario, simple an cheap. I stayed 2 nights there. When i checked out i gave Cecillia 100 Soles, 50 for each night. She came back with 70 Soles. Ok, that was a disaccord, 1 night was 15 not 50. Her english, especially the articulation was difficult to understand. So what, i was happy. By the way, the breakfast was brilliant, selfmade jam and every morning 2 fried eggs, fantastic.
On the 2nd day i searched for a touroperator for the Colca Canyon. On Jerusalem 524 was a office from a german guide. First i wanted to make the tour in one day, but Manfred Miedl convince me, that this tour in one day is monkey business. Ok, i booked the 2 day tour for 52 US.

When i maundered back to the hospedaje, there was in a group outside on a house in my street, more or less 10 Amigos in the age between 50 and 80. One oft them spoke to me. A case of beer stand next to the bank, almost empty. He offerd me one glass beer, no gracias, the 2nd try, gracias senhor, 3rd, 4th,... 10 minutes later i stood inside the circle. Although no one from them (without Eduardo) spoke english, i tried a little spanish,.. the atmosphere was incredible. We spoke abouty everything and drank beer in the circle with only one glass. The same ritual like in Brazil and i like it so much. The beer was empty, Jose brought Pisco, the Peruan-National-Drink and the full glass goes round again. 3 hours later i was boozed and went home. The great Union from the Pasaje del Solar # 108 on the picture are:
Don Viktor Quezada Tristan, Felipe Abarca Tefeda, Carlos Torres Enrisuez, Jose Ochoa Fejada, Simon (p.t.gallone) Galler, Guido Quezada Bellicho, Rene Vera Ballon

On the next morning i felt after a fantastic breakfast great. The bus startet at 8 o`clock. We were 11 persons from Spain, Italy, the US and Alemania. The first 80 km was the same pista which i have to cycle up to the altiplano again 2 days later. We turned left in the direction Chivay, one hour a bumpy pista, not comfortable. In the capitalcity of the vally we had a great lunch. In the afternoon we went to the Aqua Calientes. In the evening we had meal in a typical peruan restaurant with a great Penashow, music and dance from Peru. Luann and Joe, a couple from NY invited me for the evening. I told them anything about me charity-bike-tour. Thanx to you great friends.


The next day started very early, i got up at 5.30 am. We drove another bumpy pista into the vally to the canyon and the place where you can see the condor, cruz del condor. In fact, we saw one condorfamily. They use the warm winds from the vally for hunting. A great show. We drove back and made lots of stops,saw the original terraces from the inka, had always a great view about the vally and the colca river. In Maca we made the last stop. Infront of the church i hold an Andeneagle on my arms. WOW. Again we had a big buffet lunch in Chivay and then we returned back to Arequipa.
One sad moment, on the street stood very poor children. We stopped and we gave them some fruits, cakes and water.

Back in Arequipa i went to the house from Jose where i left my bike and all my stuff. Inside the courtyard was a small party again. Faviere, Jorge, Julius and Don Viktor had Pisco. The reason, Edauardo became father. Accidental was next to Don Viktor a free place, accidental i was on the turn with the powerdrink,..accidental.. The round became bigger, almost 10 persons from the yard came and drank 1,2,3 bottles of Pisco. It was a great evening again with pretty nice grande Amigos. The 2nd time when they invited me, i couldn`t say no. These nice peruan people, perhaps one of the greates moments to know people. I love Peru. Jorge organized a room in, claro, El Rosario.
Now, meantime it was friday, i started again to climb up with my heavy-bike. The 2nd time to up onto the Altiplan, first to Juliaca, ca. 300 km. The first 60 km it was only up. It was a hard day, i remember, when i started up to the Paso Jama it was also friday the 13th. Finally i was happy to cycle after a 4 days off.

At 4 pm i found a good place on a dry river. I have to repair my hydraulic brake on the back. The liquid was less and it worked never really good. The night was not relaxed, it was cold, almost less than 5 degree inside the tent. At 10.30 pm a dog barked outside. Oh no, but after 3 minutes he pissed off. The next day was also very cold. I never wanted get up. At 8o`clock i started again, the same game. I needed 1,45 h to Cañahuasi. I spoke with a policeman. He told me that it is possible to sleep in Imata on the policestation. The sky got dark, the 2nd lightning in the Altiplano. I paddled faster and had great luck, i could escape. The good paved route with many slopes up and down carried me through the mountains. Meantime the sky got almost dark. It started to hail, f***. Another lightning made me scared. Fortunatelly there was a sign, Imata
10 Km, let`s go faster.
In Imata i found a place in the puesto salud, in a small hospital. The doctor Juan Carlos showed me my private room. Afterward i had a trucha, a great fishmeal. The private room in the hostel was simple but safe for minha bicicleta, it was with me in the room. It was very cold inside, only 8 degree and no warm water. It was hard again to get up an feel good. At half past 7 i was ready ciao Juan Carlos . The next 10 km were more or less flat an than startet the hilly game, more up than down. The blue sky with many big clouds let sometimes the sun through. It was frosty, my fingers felt frozen. After 25 km i arrived Cruzero Alto, the highest point with 4528 masl and i hoped that now the road a little more goes down. Not till then on the Laguna Lagunillas the street goes down and lose a few of meters. A magnificend view over the Laguna was the prize for the hard paddle. The nature showed himself from the most beautiful side. I arrived Santa Lucia after 78 km an i decided to stay one night here. I found a cheap hospedaje for 10 Soles (ca. 2,50 €) the bathroom was not fine, whatever..

The night was awful, i slept not good, dogs barked the hole night. Today i cycled tranquil to Juliaca, a busy city.. there are small blocked streets, tuks, cabs, and noise..

Fuer alle Deutschlaender aus Nersingen, Ulm und Umgebung ein Hinweis. In der Suedwestpresse soll demnaechst wieder ein Artikel erscheinen. Wann genau weiss ich nicht, aber schaut mal rein. Vielleicht war er auch schon drin, keine Ahnung..
Lieber Frieder, Dir wuensch ich alles Liebe und Gute zum Geburtstag. Bleib gesund und ich freu mich schon auf das naechste Vesper im Hasenweg, mit Most...

hasta pronto

trucha gallone

Montag, 9. März 2009

Falschwurst

Als ich Peru erreichte und meine ersten Soles in den Haenden hielt hat mich in Tacna ein Amigo aufmerksam gemacht, dass hier in Peru viel Falschgeld, speziell an Plaetzen wo der nichtsahnende Tourist einkauft, umhergeht. Wie sollen wir auch merken, ob die Lappen echt sind oder nicht. Es sollen auch falsche Muenzen, welche gern in Internetcafes als Wechselgeld gegeben werden, im Umlauf sein. Wer macht sich bitte die Muehe und faelscht eine Waehrung, die eh schon einen geringen Wert hat. Besonders in den grossen Staedten wie Lima oder Arequipa, aber auch Cusco sollen Zentren sein, wo man dann fast schon angeklagt wird wenn man ausversehen eine Bluete untergejubelt bekam und nichtsahnend mit dieser dann sein Bebida oder Essen bezahlen moechte. Das es aber auch Falschwurst gibt hat mich ueberrascht!! Oder sieht dieses Stengelchen (beachtet besonders die Farbe) etwa aus wie ein Pfefferbeisser. Es schmeckt nur mit viel Tunke, am besten aber man verzichtet und zieht sich ein paar Empanadas rein, oder ein herzhaftes Alpakesteak!! Peru koennte eine gute Metzgereifiliale vom Ley vertragen, ich moechte mich ehrlich nicht ueber das grossartige Essen beschweren, aber ab und zu mal ein Leberkaessemmel waere auch ganz lecker..

Der Weg nach Arequipa war kein einfacher. Die Strasse von Ilo nach Punta de Bombon war keine Pista asphalti, was mir auch bekannt war. Bewusst hab ich diesen Weg ausgewaehlt, der Abwechslung von der langweiligen PanAM wegen und mich ueber wenig Verkehr gefreut. Durchgeschuettelt hat mich die fast 100 Km lange Holperpiste ganz ordentlich, teilweise kam ich mir vor wie auf einem Rodeopferd. Sehr genossen hab ich in der Einsamkeit die ruhigen Zeltplaetze und allabendlich zu meinem Pasta con Salsa Tomato die feuerroten Sonnenuntergaenge. Dennoch war ich froh, als ich endlich wieder paved ways unter den Neumaticos hatte, mein Hintern hat ganz schoen gelitten.
In El Fiscal nahm ich mir dann ein Zimmer in einer Hospedaje, weiter gibt es zu diesem oeden Ort an der PanAmericana nicht zu sagen. Mittlerweile hab ich immer eine handvoll Steine zur Verteidigung in den Taschen, wenn wieder umherstreunende Koeter drohen mir in die Waden zu beissen. Jedesmal bekomme ich am ganzen Koerper Gaensehaut, wenn aus irgendeiner Einfahrt so ein Dreckskoeter bellend von Null auf 30 spurtet.

Als ich am Sonntag wieder loskurbelte musste ich erst mal knapp 800 m hoch klettern um die Pampa de la Joya zu erreichen. Fit war ich ueberhaupt nicht und so hab ich mich an einen Lkw fuer ein paar Kilometer angehaengt. Was beim ersten mal gut geht probiert man wieder. Mir tat mein Pavian..... weh, hab sogar die Creme in das Leder eingeschmiert, 2 cm dick, dennoch hat es nicht fuer ein angenehmes Fahrgefuehl gesorgt. Dann kam der naechste Schwertransport und ich wollte nochmal ein paar Km mich ziehen lassen, doch diesmal ging es schief. Mein Lenker hat sich mit der Unterkante der Ladeflaeche verklemmt und mich dann in den Strassengraben befoerdert. Das Rad und Taschen haben ausser ein paar Kratzer nichts ab bekommen. Ich bin auch weitgehend verschont geblieben, das Atmen fiel 2 Tage schwer, auch heute fuehle ich noch die Stellen, wo ich unsanft gelandet bin. Aber keine Sorge, so schlimm war es nicht, Arzt musste ich nicht aufsuchen. Da wurde ich fuer meine Faulheit selbst zu treten doch glatt bestraft und das zurecht.

Zwischendurch wurde ich noch auf diverse Ueberraschungen von oben aufmerksam gemacht. Das loest ein unheimliches Sicherheitsgefuehl aus, wenn dann noch die passenden Transporter solcher Flugkoerper die ganze Zeit ueber deinem Kopf diagonal fliegen und vielleicht etwas verlieren koennten. War ich froh, als ich wieder in die zivilisierte Gegend kam.



In Peru hab ich bisher neben Brasilien die gastfreundlichsten Menschen kennengelernt. Mein kleiner Hinfaller hat mir eine Uebernachtung bei einer sehr sehr lieben Familie bescheert. So nett sie auch waren, so arm waren sie auch. Alfonso, Amelia und der Kleine Sergio haben mich in ihre Casa aufgenommen und sehr herzlich als Gast und Amigo behandelt. Zum Abendessen hat Amelia gekocht, es gab Cuy mit Reis. Was ist Cuy? Hier so eine Art Nationalgericht, in Europa vielleicht Deutschlands liebstes Haustier neben Katze und Hund. Cuy ist Meerschweinchen. Mit schoen gespreizten Beinchen wurde es serviert und schmeckt aehnlich wie Huehnchen, es war nicht ganz durch, aber trotzdem hat es geschmeckt. Die Nacht hab ich dann auf meiner Thermarest verbracht, unter der Tuere hat es reingezogen wie Hechtsuppe..

Freitag, 6. März 2009

....endlich in Peru....

Hola Amigos in Good old Germany and all over the world. Ich bin mittlerweile in Peru angekommen und muss sagen, dass Land ist bisher ganz nach meinem Gusto. Von Chile hatte ich so die Schnauze voll, die letzten Kilometer nach Arica waren mit die aergsten, kraftraubensten Strapazen, ein ewiges auf und ab wie in einem Vergnuegungspark, doch es war megaanstrengend. 20 lange Kilometer musste ich gegen den Wind bergab kaempfen, 2 Stunden und mehr, pure Verzweiflung machte sich langsam breit. Dann wieder 20 Kilometer bergauf, die ganze Kurbelei im trockensten Teil der Erde. Doch dann kam Arica, der letzte Ort in Chile.

In Arica selbst hab ich ein sehr sehr nettes Paar kennengelernt, Jeanna und Mike aus Vancouver. Gemeinsam haben wir uns im Surfhouse ein Tripleroom genommen, uns lange ueber Peru und Chile ausgetauscht, Geld und Karten gewechselt. Wir suchen nun die Spuren gegenseitig, sie fahren den selben Weg wie ich in Chile gefahren bin, und ich ihren an der Kueste Perus bis Islay.
Der Grenzuebertritt war diesmal etwas kompliziert, stehenden Fusses musste ich an der Grenze zu Peru meine Bananen- und Feigenreserve aufmampfen, nach 4 deren Zahl kamen sie mir aus den Ohren raus, den Rest hab ich verschenkt. Ich dachte, nur die Einfuhr von Fruechten sei untersagt. Tja.. Ich musste zig Papiere ausfuellen, die ich nicht ganz verstanden hab, die Touristenkarte, klar, aber was alles fuers Rad ausgefuellt werden sollte hab ich nicht kapiert. Modell, Typ, Motornummer, Kennzeichen, Versicherung.. Da braucht man eine grosse Phantasie bis sich der Grenzbeamte endlich zufrieden gibt. Anschliessend mussten zig verschiedene Uniformtraeger abstempeln, an der Zahl fuenf verschiendfarbige Stempel sammelte ich ein.
Dann ging es muehsam nach Tacna, eine sich stadtdefinierende Zone, die mich sehr zufrieden gemacht hat. Tacna selbst ist sehr sauber, ich war ueberrascht. Hier hatte ich einiges zu erledigen und zu meiner Freude hat alles geklappt. Ich konnte TravellerCheques eintauschen, die Dollars gingen zuneige und es ist immer gut die Reisewaehrung im Gepaeck zu haben. Dann hab ich mir Ohrenstaebchen gekauft, sie waren ach doch so guenstig und nach knapp 2 Monaten hab ich mal wieder meine Ohren ausgeraeumt.. ein Chuquicamatalaster haette zweimal fahren muessen.. fuer 6 Soles hab ich Batterien gekauft, neue Sonnenreme, die war teuer, aber ich verlass mich nicht mehr auf einheimische Produkte die nicht einziehen und stinken, so wurde es eine Nivea. Geburtstagskarten wurden geschrieben und fuer 20 Dollar ordentlich eingekauft. Abends gab es mal wieder einen Gummiadler mit ordentlich Papas fritas und einer Kola Real. Anschliessend war ich noch bei Bruce Lee, der hat mir gekonnt fuer 5 Soles meinen Gesichtspullover abgenommen.
Die kommende Etappe wird eine zaehe Angelegenheit, der Asphalt geht zu Ende und die naechsten 100 km werden staubig und eine Slalomfahrt zwischen Schlagloechern und sonstigen Ueberraschungen.




Meine Schweissdruessen arbeiten hier in Peru akkord, es ist morgens, wenn mein Tag um 7 am auf dem Rad beginnt schon mehr als 30 Grad heiss. Da trinke ich wie ein Kamel. Es ist ein 2stuendiger Unterschied zu Chile, dass hat mich erst mal etwas aus dem Konzept gebracht, zu Deutschland habe ich eine Differenz von 6 Stunden zurueck.

Draussen vor der Tuere steht ein Polizist der auf mein Rad aufpasst, er wartet nun schon ueber eine Stunde, ich hoffe, er ist noch da und meine Sachen auch.
Und er stand noch da, die treue Seele. Keinen Meter hat er sich wegbewegt. Unsere Tour ging weiter zur Obstoma und zum Supertodos. Anschliessend machte er noch eine obligatorische Passkontrolle, ich hab ihm dann noch meine Reisebeschreibung auf spanisch in die Hand gedrueckt und er hat alles sauber leserlich abgeschrieben. Insgesamt war er fuer mich gute 2 Stunden aktiv, dafuer gab es dann auch einen neuen Kugelschreiber. Er hat sich sehr gefreut.

Ich freue mich sehr, dass so viele Menschen mich regelmaessig auf meinem Blog verfolgen. Ich moechte mich ganz herzlich bei euch allen fuer die ermutigenden Kommentare bedanken, ich freue mich schon sehr, wenn ich bald wieder in heiterer Runde mit euch auf ein Bier zusammensitze und einen zum Besten gebe. Elber, stell schon mal das Choppi kalt!! Kai, wann ist die Hendsemer Kerve?? Auch am Bockbierfest zu Nersingen wird der Kelch nicht an mir vorbeigehen, macht euch bereit, momentan faste ich und habe jetzt schon einen wahnsinnigen Bierdurst..

Geburtstagskinder gibt es im Maerzo einige, ich teile ein bis knapp zur Mitte, Heiko alles liebe in den Schweizerweg, Caro Jelden nach Muenchen und der Elle nach Ulm, alles liebe aus Peru..
Auch noch liebe Gruesse nach Untermeitingen zu Poldi und Horst.. Und fast haett ich ihn ja vergessen, den guten alten Berneisenhard zu Krug...

Felix und weitere Suedamerikareisende, geht rechtzeitig zum Impfen, mindestens ein halbes Jahr vor Reiseantritt..
Ein Blick auf die Seite der Giovane-Elber-Stiftung lohnt allemal, es tut sich einiges und wer noch kein Reiseziel fuer den Sommer hat, es gibt noch Plaetze fuer die Brasilienrundreise, Infos unter der Homepage, siehe Link!!

haste pronto, bis in Arequipa gruesse ich euch alle ganz sackrisch und bleibe euer

p.t. gallone