Montag, 15. März 2010
"es ist so einsam im sattel seit das rad tot ist"
Jetzt moechte ich dennoch kurz ausholen und das Wesentliche nachtragen, was zur ganzheitlichen Berichterstattung gehoert um diesen Blog doch rund zu machen und vielleicht auch abzuschliessen. Eingewöhnt hab ich mich nach nicht mal ganz 2 Wochen "Loose" im europaeisch-standartisierten Alltag schnell wieder nahe Heidelberg im Hochseilgarten Neckargemuend. Dort verbrachte ich meinen Sommer und arbeitete in einem tollen Team jeden Tag an der frischen Luft. Schoen allein war schon immer das morgendliche entlangpedalen von Neuenheim am Neckar, aufwaerts nach Neckargemuend. Dort vor Ort hab ich vielleicht nach dem ZIVI und der Reise mit eine der schoensten Zeitfenster meines bisherigen Lebens gehabt. Danke Thomas, Danke Michi und Danke an das grandiose Trainerteam.
Der Rike, ebenfalls Trainerin hab ich auch meinen neuen Job im Allgaeu zu verdanken, das passte alles wie "Mahlen nach Zahlen". Und so hiess es nach gut 6 Jahren Abschied nehmen, CIAO Heidelberg..
Neben dem Trainerjob hab ich in meinem ganzen Freizeitstress noch Vorbereitungen treffen muessen um die geplanten Vortraege mit spannenden Berichten und grandiosen Photos zu halten. Losgetreten wurde eine kleine aber feine Vortragsreihe,sie begann in Winterbach in der Kelter, dort kamen ca. 40 Persoen zusammen, dies war auch so kann man sagen die Generalprobe fuer den Vortrag in der Nersinger Gemeindehalle bei ca. 250 Personen. Ich war sehr ueberrascht, habe aber auch damit gerechnet, dass die Halle voll wird und die Stimmung auch gut sein wird. Anbei gilt auch noch grosser Dank an alle freiwilligen Helferinnen und Helfer die Kuchen gebacken, Broetchen gerichtet, Getraenke verkauft, dekoriert, auf- und abgebaut haben usw. Ohne diese grandiose Mithilfe haette ich diesen professionellen Rahmen gar nicht erarbeiten und darbieten koennen. Dank auch an die Gemeinde Nersingen, die die Halle und Technik fuer lau zur Verfuegung gestellt hat. Ein Besonderer Dank gilt aber allen Besuchern und Interessierten die bei freiem Eintritt eine ordentliche Summe gespendet haben. Genauso hab ich mir das vorgstellt und was man sich fest wuenscht geht dann auch in Erfuellung.
Und was folgt einem durchaus erfolgreichen Vortrag in Nersingen? Selbstverstaendlich ein weiterer in Heidelberg, zum Ferienstart in die Sommerferien lud ich damals ins DAI ein. Zu suedamerikanischen Tempereaturen kamen auch dort zahlreich Freunde und Interessierte und haben zu Caipirinha von Katja und Steffen meinen Worten gelauscht. Besonders und einzigartig war die musikalische Untermahlung von Simon, Martin und unserem damaligen franzoesischen Mitbewohner in der Ladenburger, dessen Namen ich schon nicht mehr in Erinnerung hab. Aber es war wirklich gigantisch, auch wenn der Einstieg wie geplant zur Pause nicht stattfand weil die Kapelle auf dem Bano war.. umso schoener war der Ausflug mit Simons Gitarre durch das Salar de Uyuni. Hier sieht man im Vordergrund noch das treue Gefahert von Andi, welches mich so zuverlaessig durch den suedlichen Teil unterhalb des Aequators, eines fuer mich nicht mehr ganz so fremden Kontinents gebracht hat. Nochmal Danke an Andi vom Schaltwerk, ich vermisse das Cratoni...
Gut 130 zahlende Personen kamen bei hochsommerlichen Temperaturen ins DAI, eine handvoll kam spaeter noch mit in die Ladenburger wo wir dann noch mit den Resten uns vollends den Rest gaben und Bier und CAIPI uns im Hof der WG nach einem fuer mich sehr runden Vortrag in unvernuenftigen Massen ins Gesicht drueckten.
Steffen vom Schultes (er macht super CAIPIS) und meine Weggefaehrtin aus La Paz, Katja, die mittlerweile nach laengerem Aufenthalt in SA wieder in Deutschland weilt und mich in Isny zum SkiLAUFEN besucht hat. Fuer mich war dieser Abend gleichzeitig ein Abschiednehmen von "oh du feine", (fast alle wichtigen Freunde kamen) und schliesslich stand zu diesem Datum schon fest, dass ich ab 1.September wieder ins Berufsleben einsteige und einem geregelten Alltag somit wieder eine Struktur habe und das war auch gut so.
Es folgte nahe Tuebingen ein kleiner ausserordentlicher Vortrag bei einer ebenfalls bemerkenswerten Gruppe, dem Lauftreff des Gymnasiums Hechingen, wo kein anderer als mein guter alter Radspezii, der Hr. Schenk der Leithammel war. Bei Lagerfeuer und Sternenhimmel erzaehlte ich von meinen Abenteuern, obgleich ich ebenfalls an denen der Lauftruppe grosses Interesse zeigte und der gesamten Gruppe meinen Respekt zollte. Der Schenk isch halt scho auf Hauptskerle.
Wie oben schon erwaehnt bin ich mittlerweile wieder in der alltaeglichen Arbeitswelt angekommen. Ich arbeite seit dem 1. September in der Naehe von Weiler im Allgaeu in der Intensivpaedagogischen Lebensgemeinschaft Hammermuehle GmbH.
Nun hat mich nach einem halben Jahr und vielen Pistenkilometern das Fernweh wieder gepackt.
Nachdem mich die VHS-Neu-Ulm fuer einen Vortrag engagiert hat. Im Vorfeld stand dann wieder ein Gespraech mit der Suedwestpresse, ebenfalls zeigte sich die Neu-Ulmer Zeitung interessiert und wollte mehr als nur einen Verantstaltungshinweis drucken. http://www.augsburger-allgemeine.de/Home/Lokales/Neu-Ulm/Lokalnachrichten/Artikel,-Strampeln-fuer-Spenden-_arid,2092837_regid,13_puid,2_pageid,4503.html
Am 11. Maerz hielt ich einen weiteren Vortrag im Pfuhler Museumsstadl.
Besonders gefreut hab ich mich, als ich Frau Reicherter von der Suedwestpresse endlich persoen lich hab kennenlernen duerfen. Schliesslich haben wir doch unbekannterweise viel Kontakt ueber Telefon und Email gehabt und ich glaube es waren doch 7 oder 8 Berichte, die von meinem gesamten Vorhaben in der Presse erschienen.
Liebe Claudia, vielen lieben Dank fuer die grosse Muehe und die tollen Berichte und Bilder die Du zusammengestellt hast und dass Du so lebhaft immer aktuell geschrieben hast. MUITO OBRIGADO.
unter anderem auch hier: http://www.swp.de/ulm/lokales/ulm_neu_ulm/art4329,402370
Wenn wir jetzt nochmal eine kleine Reise zurueck Mitte Februar machen, da gibt es naemlich auch nochmal etwas Besonderes zu berichten. Die Giovane-Elber-Stiftung lud ein zur Pressekonferenz bzgl. der anstehenden Stiftungs-Gala-Feier am 07. Mai in Waiblingen. Mit von der Partie war natuerlich Elber selbst auch. Ein herzlicher Moment ihn wieder zu sehn und er hat sich glaub ich mehr gefreut als ein Kind ueber Geburtstag und Weihnachten zusammen, dass wir uns wiedersehn. Etwas geruehrt war ich dann auch, als er mein Abenteuer inhaltlich der Pressekonferenz erwaehnte. Ich uebergab ihm anschliessend einen Scheck mit den ersten ersammelten 5000 Euro. Es sind schon einige mehr, sogar schon ueber 6000 Euro, aber dieser Betrag hoerte sich eben rund an und es folgt ja auch noch ein kleiner Nachtrag.
Es ist insofern immer wieder ein Erlebnis Elber zu treffen, da er ein Mensch ist, der bodenstaendig und unter dem ganzen Starrummel "normal" geblieben ist. Er nimmt sich gerne Zeit fuer die Menschen, welche sich wie er selbst fuer das Projekt, die Giovane-Elber-Stiftung einsetzten und somit eben ein gewisses Grundrecht fuer die Favelakinder hart erarbeiten, naemlich das Recht auf Bildung. Den Kindern eine Chance geben, ein anstaendiges Leben leben zu koennen, etwas fuers Leben zu Lernen um selbstverantwortlich und bewusst zu handeln. Viele Kinder nutzen die Chance die durch diese Stiftung gegeben wird und darauf koennen alle, die viel Zeit und ehrenamtliche Arbeit investieren sehr stolz sein.
Ich selbst habe noch keine weitere Tour geplant, aber es reizt und wie schon in der Presse angekuendigt wurde gibt es da vielleicht eine Fortsetzung im Jahr 2014, wenn in Brasilien die Weltmeisterschaft ausgetragen wird und Deutschland als Titelverteidiger dorthinreist, vielleicht bin ich dann schon laengst dort, oder mache Pause nach den ersten 5000 km bevor ich meine Radltour fortsetze, wer weiss...
to be continued..--
Freitag, 24. April 2009
..ich bin wieder hier..
Etwas verpaetet fuhr dann der IC im Heidelberger Hauptbahnhof ab und brachte mich in knapp 2 Stunden nach Ulm. Waehrend der Fahrt schmoeckerte ich in einer Sueddeutschen. In Ulm um Ulm und um Ulm herum wurde ich dann von meiner Familie und Katarina am Bahnhof herzlich in Empfang genommen. Am Bahnhofsimbiss war dann der erste Leberkaessemmel faellig. Das Wetter war ueberraschend gut, so spazierten wir noch an der Donau entlang und gemuetlich durch die Stadt.
Fuer 7.30 pm war Essen in Neu-Ulm geplant. Mit Chris und Katarina fuhr ich dann Richtung, komisch, Industriegebiet, fahren wir zum Hirsch nach Finningen, ne oder, keine Ahnung, irgendwie war ich auch nich in der Lage zu denken. Als wir aber dann Richtung Mahatma abbogen daemmerte es mir und und UND? Steht da nicht das ein oder andere bekannte Auto. Steht da nicht Philippe vor der Tuer, auch Sieglinde und Frieder haben sich fuer mich sehr ueberraschend eingefunden. Aber was erwartet mich drinnen? 5,4,3,2,1 los, rein, ueberraschen lassen. Ich war schlicht und einfach ueberwaeltigt. Das was sich jetzt ereignete, liebe Amigos, damit hab ich nicht gerechnet, das hat mich aus den Socken gehaun. Beim ersten Blick in die grosse Runde bekam ich ein Ganzkoerpergaensekleid. Erst mal alle ganz ganz fest druecken, das ein oder andere Traenchen kullern lassen und dann nochmal alle durchdruecken. Vielen Dank fuer diesen fantastischen Empfang.
Die erste Ley-Leberkaessemmel
Nachdem ich mich ordentlich gestaerkt und ein paar Freiheitsschorle getrunken hab hielt ich eine kleine spontane und vor allem sehr emotionale Rede. Auch wenn ich nicht der Mann der groessen Worte sondern eher der Taten bin. Ein kurzes Resume der doch sehr turbulenten, ereignisreichen, von Erfahrungen gepraegten vergangenen 4 Monate, die sich tief in meine Radlerseele eingepraegt haben. Es war ein sehr schoener Abend an den ich mich genauso gut und lange erinnern werde wie an die Hoehepunkte aber auch Tiefpunkte meine Radtour. Vielen lieben Dank an alle die da waren, dich mich willkommen geheissen haben und mich waehrend meiner Reise auf meinem Blog verfolgt haben, fleissig Kommentare geschrieben haben (gell Dani EF). Ein Abend der irgendwie von Ueberraschungen nicht satt wurde. Es ist schoen wieder hier zu sein, bei euch, im Kreise besonderer Menschen,
Danke Freunde
Tanja, Christina, Marina, Alex, Melli, Dani, Nadine, Sieglinde, Ute, Jan, Mumpitz, Pate, Johannes, Bugge, Elle, Itzi, Andi, Markus, Anderle, Benni, Marc, Philippe, Frieder..
Danke Familie
Danke Katarina
Freitag, 17. April 2009
Soame y Escola Oficina Pestalozzi
Hier ist der entgueltige Kilometerstand
(Start war bei 7291 km)
Samstag, 11. April 2009
Londrina, Parana, Brasil
In Corumba musste ich die Policia Federal suchen. Bloederweise stemplt man in Brasilien nicht an der Grenze sondern diesmal am Busbahnhof, sehr witzig und nicht nachvollziehbar. Nun musste ich mich wieder auf portugiesich einstellen, verstanden hab ich erst mal ueberhaupt nix.
Freitag, 3. April 2009
viva bolivia caracho
Leider hab ich nicht die Zeit und vorweg, das Internet in Santa Cruz, der Drogenhauptstadt Boliviens ist euch nicht gerade das schnellste, USB-Anschluss=Fehlanzeige..
Von La Paz aus existiert die most dangerous road, die camina de la muerte vom Pass La Cumbre (4630 masl) stuerzt man quasi ab und findest sich in den Yungas wieder. Ich hab es mir natuerlich nicht nehmen lassen, diese sensationelle, einzigartige Strasse zu fahren. Hin und her hab ich ueberlegt und schliesslich entschieden, das nicht ganz alleine zu radeln. Also bin ich zu einer Agency und wir haben einen guten Deal gemacht. Da ich mein eigenes Rad hab wollte ich es auch runterreiten, fuer less versteht sich. Das einzige was ich brauchte war ein Transport zum Pass und zurueck. Fuer einen Spottpreis war ich dabei, genial.
Am Montag ging es dann los. Start am Pass war um 10 am, dann ging es die ersten knapp 20 km auf einer asphaltierten Piste down. Dann folge der spannende Teil. Durch alle Klimazonen der Welt ging es auf einer ausgelutschten nah am Abhang haengenden Schotterpiste runter. AM Wegrand stand so manches Kreuz, hoppla. Teilweise von Erdrutsch und ueberquerenden Fluessen sowie von herabstuerzenden Wasserfaellen wurden wir gefordert. Bei Tragepassagen bin ich bis zu den Knien im Schlamm eingesunken.Der Anbieter Vertigo hat die Teilnehmer mit Fullies ausgestattet, spaetestens nach der halben Strecke waere ich auch um eine Federgabel (vorne) froh gewesen. Mich hat es sowas von durchgeschuettelt. Nachmittags um 3 pm sind wir dann unten angekommen, ich war gottfroh, wieder mal alles gut gegangen, kein Sturz, keine Platte, alles gut und ganz..
Am Dienstagabend bin ich dann mit Ireen und den Guides von Vertigo ins Nachtleben abgestuerzt. In eine erstmal sehr seltsame, typisch, bolivianische Discoteca sind wir gefuehrt worden. Zu traumhaften Preisen wurden wir mit Erfrischungsgetraenken versorgt. Als einzige Gringos fielen wir auf, wurden von den Einheimischen zum Bier eingeladen, Tanz aufgefordert und fotografiert. Verdammt lustig.Am Mittwoch war es dann soweit. Mich hat es vor Spannung fast verrissen. Laenderspiel, Bolivien empfaengt im Estadio Hernando Siles den grossen Favoriten Argentinien. Zu viert sind wir rechtzeitig zum Stadion gepilgert. Das Polizeiaufgebot war enorm. Vormittags hab ich noch mit einem bolivianischen Trikotkauf Partei ergriffen. Verfolgt von amuesierten Blicken suchten wir unsere Plaetze in der Li Li Li Gegengerade auf. Das erste was ich auf dem Platz gesucht und gefunden habe war El Diego, kleines dickes Maradonna. Mit verschraenkten Armen beobachtete er Messi, Tevez und Co beim aufwaermen. Das Stadion war fast ausverkauft, die Stimmung sensationell. Die Gauchobox auf der Gegengerade reiste mit starkgeschwellte Brust hochmuetig an. So klang es vor dem Anpfiff.
Puenktlich um 15:30 wurde die Partie angepfiffen. Sehr ueberrascht war ich von Beginn an von den Bolivianern. Kombinationsfussball, Kurspassspiel ala Finke, Spitze, Hacke, 1,2,3, alles wurde geboten. Sie machten Druck von der ersten Minute, verloren fast keinen Zweikampf, kaempften wie Loewen und liefen wie Gazellen. 1:0, wow, dann der Ausgleich, Torwartfehler, Elfmeter 2:1, vor der Halbzeit sogar noch das 3:1. Dann folgte die 2. Spielzeit, bei Backofenhitze spulten die Cocachicos das selbe kraftraubende Programm ab, erzielten weitere 3 Tore und Demichelis und der Rest der Gauchodefensive sahen alt aus. Ganz Bolivien lachte ueber die grosse Fussballnation und den Fidelamigo.. War das ein Fussballfest, ein einmaliges Erlebnis. Wir feierten anschliessend noch in der Lokibar und im Adventure Brew Hostel..Am Donnertagabend fuhr ich dann mit dem Bus nach Santa Cruz de la Sierra. Start war um 6 pm. Natuerlich blieb die Ueberraschung nicht aus. Ich war etwas spaet dran, schob meinen Schwertransporter Richtung Terminal von Trans. Cobacabana, der Busfirma. Am liebsten wuerde ich das Rad selbst einladen. Ein Abzocker hat Lunte gerochen und dann ging die heisse Diskussion am Terminal los. 200 Bolivianos wollte er mir abnehmen. Jetzt ging es drum, den Preis runterzuhandeln, ich hab das blaue vom Himmel runtergelogen, erklaert, dass in keinem andern Land der Preis so hoch war und so weiter und so fort.. Nach 10 Minuten wurde ich schliesslich nur noch um 150 Bs verarscht,. Schlussendlich hatte ich keine Chance. Etwas angenervt verlade ich mein Rad, schliesse die Taschen mit Rad ab und nehme meinen Cama-platz ein. Die Fahrt ueber dauert sehr lange, der verranzte Bus ist gluecklicherweise ganz komfortabel.
Heute um 11 am bin ich in Santa Cruz angekommen, hab ein Platz in einem ganz ordentlichen Hotel gefunden und werde nun einen Plan fuer die verbleibende Zeit in Bolivien und Brasilien schmieden. Lange werde ich mich nicht mehr hier auf der Suedhalbkugel vergnuegen.
Ich freue mich jetzt schon sehr auf ein Wiedersehen mit Katarina, Familie, Freunde in Heidelberg, Ulm und ueberall. Sehr auch auf die kommende Saison im Hochseilgarten in Neckargemuend, Thomas und alle Gaertner/innen seit lieb gegruesst....
hasta pronto
m.j. gallone
Dienstag, 31. März 2009
Lago Titicaca, La Paz, ...................................
In Puno sind wir dann schlussendlich um 9 pm statt 2 pm angekommen. Fuer 10 Soles pro Nase (2,50 €) hat Timo fuer uns 3 eine Unterkunft gefunden. Da fiel der Groschen, ich will gar nicht wissen, wie oft die Einheimischen mich abgezockt haben, Gringopreise hab ich fuer Essen und Uebernachtung bisher bezahlt. Tja, was soll man ohne grosse Sprachkenntnisse auch ausrichten, schliesslich handelte es sich aber nur um geringe Eurobetraege die ich mehr bezahlt hab, ich kanns verschmerzen, aergern tuts mich trotzdem. Gemeinsam waren wir abends noch eine Pizza essen, nachdem wir den ganzen Tag im Bus sassen und uns mit Bananen und Keksen versorgten.
Am naechsten Morgen war es wieder mal soweit, alle Taschen ans Rad, fertig, los. Nach langem durfte ich mal wieder einen guten Kaffee und 4 Schokocrossaints zum Fruehstueck geniessen. Auf dem Markt in Puno hab ich meine alte TNF Hose, welche bei dem vielen Trekken sehr gelitten hat, flicken lassen. Fuer umgerechntet 38 Cent. Das sind Preise,..
Von Puno ging es dann immer entlang am Titicacasee. Ich kann mir obwohl ich das ganze suedliche Ufer abgefahren bin immer noch nicht die Dimension ausmalen. Der Titicacasee ist Suedamerikas größter See mit einer Fläche von 8.288 Quadratkilometern ist er fast 13-mal so groß wie der Bodensee. Er befindet sich auf dem Altiplano, der Hochebene der Anden; der westliche Teil des Sees gehört zu Peru, der östliche zu Bolivien. Der Titicaca-See ist das höchstgelegene kommerziell schiffbare Gewässer der Erde. Er liegt auf einer Höhe von 3810 m über dem Meeresspiegel, ist 194 km lang und 65 km breit und hat eine mittlere Tiefe von 140 bis 180 m und eine maximale Tiefe von 280 m. Mehr als 25 Fluesse fließen in den Titicaca-See. Es gibt eine Vielzahl großer und kleiner Inseln, von denen einige Relikte der Inka-Kultur beherbergen, z.B. die Isla de Sol.Das ufernahe Radeln war teilweise lebensgefaehrlich. Bevor man bremst wird erst mal laut und lang gehupt, ob bei Ueberholvorgaengen oder beim Einfahren von Ortschaften. Ungluecklicherweise hatte sich ein kleiner Metallspan in meinen hinteren Reifen gebohrt, Platte.
Am Strassenrand musste ich schnell flicken, ein entgegenkommender Micro hat sich den Spass erlaubt und ist ungefaehr einen halben Meter an mir mit 80 oder mehr Sachen vorbeigerauscht. So ein Arschloch, der naechstbeste Stein flog hinterher, hat leider nicht gereicht.
In Ilave angekommen war irgendeine andere Protestaktion, die Stimmung war geladen, schnell 2 Empanadas ins Gesicht gedrueckt und weiter. In Juli machte ich nach 90 km Rast. Ich war fix und foxi. Beim umherschweifen und auf der Suche nach etwas zum Beissen musste ich feststellen, dass es im ganzen Kaff nur Pollo gibt. Spaet hab ich noch eine Truchastube gefunden. Neuer Tag, neues Glueck. Eine kurze Etappe nach Copacabana hab ich mir vorgenommen. Als ich 60 km spaeter ankam fluechtete ich nach einem Buechertausch hurtig weiter. So ein ekliges Nest. Der ganze Strand war vermuellt, Reinigungsdienste = Fehlanzeige. Die Lust auf die Isla de Sol ist mir vergangen, hier bleib ich nicht und so machte ich mich nach einer weiteren Trucha auf den Weg, hoch, einen der letzten Paesse. Gut 4100 masl macht der Tiquina-Pass aus. Als ich abends in San Pedro de Tiquina ankam setzte mich eine Faehre mit einem schwaechlichen Aussenborder die 800 m zum Nordufer des Popokaka-Sees ueber. Unglaublich, die setzen da ganze Reisebusse und Trucks ueber. In San Pablo de Tiquina fand ich dann fuer 1,50 € ein Strohbett und fuehlte mich wohl in meiner Krippe.Dann war die Zeit gekommen Peru zu verlassen. Ab nach Bolivien, La Paz war das Tagesendziel. Der Grenzuebergang war voellig unkompliziert, keine wollte was von meinen hochheiligen Fahrradpapieren wissen, Hosen durfte ich anbehalten und Bananen hab ich auch noch geschmuggelt. Die Touristenkarte hab ich nur halb ausgefuellt, hat den mit schweren Goldketten behangenen Beamten ueberhaupt nicht interessiert und schwuppdiewupp war ich in Bolivien.
Was ich sofort feststellen musste, die Amigos fahren noch schlimmer als die Peruaner. Strassenreinigung existiert ebenso wenig wie Orts- oder Strassenschilder. Wenn mal ein Schild stand dann war die Info eh falsch. Wenigstens war die Strasse einigermassen in Ordnung, dass in manchen Ortschaften die Kanalisationsdeckel fehlten war gefaehrlich. Schnell noch bei einer Militaerparade verbotenerweise ein paar Fotos geschossen undschon flog ich quasi in Richtung La Paz. Nach einer ordentlichen Tagesetappe musste ich mich erst noch durch das Verkehrschaos von El Alto kaempfen, netterweise schob mich ein Bus auf ein Auto, da ist mir der Effe rausgerutscht. Mit einem unglaublichen Blick in den Talkessel, wo La Paz liegt bin ich mehrere Hundert Meter abwaerts in die Metropole, ins Herz von Bolivien reingerauscht.
Seit Samstag bin ich nun in La Paz, eine aufregende Stadt. Ich bin im Adventure Brew Hostel untergekommen. Viele Traveller aus der ganzen Welt sind dort, es ist lebendig und jeden Tag bin ich mit anderen netten Menschen aus aller Welt unterwegs.
Deswegen muss ich nun auch unterbrechen obwohl ich noch Seiten schreiben koennte. Aber ich treffe mich gleich mit Katja und Heike, wir wollen das Gefaengnis besichtigen und uns Karten in der Hoehenhoelle von La Paz besorgen, morgen kommt Maradonna mit seinen Gauchos und die werden wir besiegen.
Leider gibt es keine Bilder, das liegt nicht am Zeitmangel sondern daran, dass das Internet hier absolut die langsamste Verbindung darbietet.
Schade fuer euch, sobald ich aber die Moeglichkeit habe werde ich euch mit absolut gigantischen Bildern aus Bolivien wieder mal beeindrucken.
Geburtstagskinder waren: Alles Liebe nach Heidelberg, Petra sei gedrueckt, und heute hat der Schnotzi.. Drueck Dich.. Trink nachher ein Huari auf EUCH!!
Heute am 01.04. hat Oma Schrade Geburtstag, viele Liebe Gruesse nach Winterbach!!
hasta pronto
saya gallone
Mittwoch, 25. März 2009
MACHU PICCHU
Mit dem Bus ging es erst mal nach Ollanaytambo, dort sind wir dann in den Zug eingestiegen.
Am 24. Juli 1911 wurden die Ruinen von einer Expedition der Universität Yale unter der Leitung Hiram Binghams durch Zufall wiederentdeckt. Die Siedlung war von dichter Vegetation überwuchert. Bingham war auf der Suche nach der geheimnisvollen Inkastadt Vilcabamba, in die sich die Inkas geflüchtet haben sollen, nachdem Pizarro 1536 Cusco einnahm. Bingham glaubte, Vilcabamba in Machu Picchu gefunden zu haben. Heute ist bekannt, dass Vilcabamba 35 km weiter entfernt im Dschungel liegt.
In den Jahren 1912 und 1913 begann Bingham damit, die Stadt, welche komplett zugewachsen war freizulegen. 1915 veröffentlichte er ein Buch über seine Erforschung Machu Picchus. Berühmt wurde Machu Picchu, als die National Geographic Society ihre gesamte Ausgabe vom April 1913 dieser Stadt widmete. Es wird auch behauptet, dass Bingham die Stadt schon zwei Jahre vorher entdeckt habe und sich Zeit verschaffte, das Gold in die Vereinigten Staaten zu schaffen. Die UNESCO nahm Machu Picchu 1983 in die Liste des Weltkulturerbes auf.
MACHU PICCHU, WHERE AMAZING HAPPEND
Man muss einfach mal dort gewesen sein, ich kann es jedem nur empfehlen. Es ist einzigartig.
Liebe Freunde des verregneten Deutschlands, ich habe heute eine Mail von Frau Reicherter bekommen. Am 25. Maerzo erscheint in verschiedenen Ausgaben der Suedwestpresse ein weiterer Artikel. Warum erst jetzt?¿ Angekuendigt hab ich ihn euch ja schon vor laengerer Zeit. Ganz einfach, Frau Reicherter war krank. Also rennt Morgen mal wieder zum Ernst und sichert euch eine Ausgabe..
Auch bei mir geht es Morgen weiter. Etwas angeschlagen werde ich mit dem Bus nach Puno. Von dort aus geht es dann auf den Avenue des Champs-Élysées am Popokaka-See entlang. Die letzten ca. 300 km werden angefahren..La Paz ist das Ziel. Was auch bedeuted, dass dieser Blog demnaechst ein Ende findet, ich nicht mehr nach heissen oder erfrohrenen Etappen noch irgend eine Machina oder Cabina aufsuchen muss um im Schneckentempo Bilder fuer euch hochzuladen. Geniesst die letzten Blogeintraege und drueckt mir die Daumen, dass ich heil durch Bolivien komm..
hasta Pronto,
hiram gallone