Mittwoch, 28. Januar 2009

Bienvenido Montevideo

Unfortunately, it is normal, when i found some place to have a rest that i`m not able to start early with cycling. On this dayz was a big move not possible. The wind blow very strong from the left side after Rocha and it was pretty hard to made kilometres. The Ruta 9 was boring and i decided to take a small foothpath in direction of the coast, now the wind attacks me in my face. The stupid up and down game started again and i knew, after this distances will be come better parts where i can feed many kilometres in a short time. In other case its boring when all areas are flat and easy to cycle.. i have got a hughe respect about the anden, the highest point that i will climb with my bike is the same like the Mont Blanc.
For a short time ich was not really sure if i took the right way, but then there were some signs with the right names of some small villages. i was happy.

Was krabbelt denn da auf dem Weg? Es war wieder eine besondere Begegnung mit der Natur, eine Schildkroete versuchte die Strasse zu ueberqueren. Freunde sind wir nicht geworden, aber da ich ein anderes Tierchen dieser Gattung schon leblos auf dem Panzer ohne Kopf hab liegen sehen hab ich sie wieder ins Gebuesch getrieben.

Langsam war es mal wieder Zeit einen Schlafplatz zu suchen. Mal wieder mussten es mehrere Nieten sein, bevor ich am Meer einen wunderschoenen Platz fuer mich allein fand. Und schon war wieder alles im Lot. Wie so ein toller Platz die Gemuetslage von neutralen 5,5 auf 9 hochkatapultiern kann ist schon gigantisch, dazu sind der Dragonfly und ich wieder gut miteinander und so gab ich dem brasilianischen Instandfood noch eine Chance, war ok, Stimmung bei einem Patricia nahe 10...

Wieder war es eine sehr windige Nacht, mein Unna haelt und ich fuehle mich langsam wie zu Hause wenn ich abends in die Kapsel krieche.

Bis zur Fahere waren es am naechsten Morgen noch 10 km und da stand sie auch schon da. Ebenso eine halbfertige Bruecke. Da die Faehrleistung fuer lau war gab ich dem Kapitaen noch 10 Pesos (ca. 30 Eurocent) fuers chauffieren.

Auf der anderen Seite angekommen war alles ganz anders. Erst mal war die Strasse nach langem wieder aspahltiert, dann standen Villen fernab im Hinterland, die leistet man sich nicht vom Fischfang oder Dosensammeln. Als ich an einem Strassencafe, welches auch nicht typisch war mir ein kleines Fruehstueck goennte erfuher ich, dass sich hier die oberen 10 000 der Welt die Einfahrten mit Lamborghinis zu parken. Bill Gates, Robert de Niro, David Beckham und weitere sind hier schon bekannt. Bloederweise hatte ich Dreck unter den Fingernaegeln ansonsten haett ich mich bei Shakira zum Fruehstueck eingeladen!! Der Ort heisst Punta Josè Ignacio, ein Vorgeschmack von dem was mich auf meiner weiteren Fahrt Richtung Westen erwartet.

Mittags erreichte ich Punta del Este, der bekannteste Badeort des Landes, etwa 120 km östlich von Montevideo gelegen. In den Hochsommermonaten Dezember bis Februar ist die Stadt der Treffpunkt der mondänen südamerikanischen Welt, vergleichbar in etwa mit St.Moritz oder St. Tropez. In diesen Monaten schwillt die Einwohnerzahl von 30.000 auf über 200.000 Menschen an. Es finden internationale Segelregatten, Modeschauen und Marathonläufe statt. Das ist schon ein herber Unterschied, hier gibt es alles was das Herz fuer grosse Brieftaschen begehrt. Nix fuer mich, so mach ich mein Lunch am Strand, Pflaumen, Blutorange und Salami-Kaese-Wecken. Auch lecker. Nachdem ich mich etwas verfahren hab mach ich noch eine Hafenrundfahrt und besichtige die Yachten, viele laufen unter argentinischer Flagge, dann weiter ueber Piriàpolis entlang der Kueste. Das Quartiersuchen bereitet mal wieder etwas Schwierigkeiten, spaet finde ich Platz auf einem Biobauernhof. Mein Zelt laesst er mich nicht aufstellen dafuer stellt er mir ein Zimmer mit Dusche zur Verfuegung, fuer umme, wow, nicht nobel, aber die Dusche war mal wieder mehr als dringend. Die Regeln sind klar, wenn ich dusche bereiten sich sich die Nudeln von selbst zu, das passt zeitlich. Nach gutem Fruehstueck trat ich die schliesslich vorerst letzte Etappe auf dem Weg nach Montevideo an.
Generell fahren die Uruguayer verglichen mit deutschen Verhältnisse etwas unkonventionell. Obwohl es die Rechts-vor-Links-Regelung gibt, hat eher das Recht des Stärkeren oder des Schnelleren Geltung. Ich bin mir zwar bewusst, dass ich nicht der Staerkere bin, dennoch aber schneller als die alten Kisten, die hier die Strassen uebel vernebeln. Selbst auf den autobahnähnlich ausgebauten Schnellstraßen kreuzen gelegentlich Kinder auf Mofas, ja sogar ganze Familien, an der Zahl 5 auf einem Mofa ohne Helm hab ich schon gesehen und viehtreibende Gauchos die Straße, weil viele kleine Ortschaften in Autobahnnähe über eine Art Feldweg die Zufahrt zur Autobahn oder zu den dahinter liegenden Ortschaften erhalten. Auf dem Land gibt es immer noch viele unbefestigte Schotterpisten, die teilweise sehr schlecht befahrbar sind.In Uruguay sind, besonders in den ärmeren ländlichen Regionen, noch sehr viele alte Kraftfahrzeuge unterwegs. Einen allzu strengen TÜV gibt es nicht und dementsprechend ist der Zustand vieler Kraftfahrzeuge. Bei uns wuerden manche Kisten gar nicht mehr auf dem Schrottplatz rumliegen und hier sind sie noch voll im Gange, das Tueren oder die Motorhaube fehlt ist wurschtegal, hauptsache 4 Raeder, Benzin und faehrt, auch Sitze sind nicht wichtig. Es sind oft doppelt soviele in einem alten Chevy Admiral als wie Sitzplaetze vorhanden.

Die Währungseinheit in Uruguay ist der Peso (= 100 Centésimos). Für einen Euro erhält man 33,56 Pesos (Stand 10. Januar 2009). Es ist schon merkwuerdig, wenn man fuer ein Essen schnell mal 125 Lappen auf den Tisch legen muss, aber das ist auch das Schoene am Reisen in Laendern mit einer anderen Waehrung. Manchmal ist es schwierig, sich auf den Betrag zu einigen weil ich nie richtig verstehe, was von mir verlangt wird. Auch sind Dollar nicht Dollar.

Ich hab bei einem Strassenhaendler ein paar alte Ansichtkarten von markanten Plaetzen gesehen und einen antiken Kapselheber. Schnell einigten wir uns auf den Preis, 15 Dollar, alles klar, beide meinten wir aber verschiedene Waehrungen, ich den Peso, er den US. Pech fuer ihn.

Endlich Pause. In einer Stadt ankommen ist zum einen ganz schoen, zuerst aber mega stressig. Man muss sich zurechtfinden und organisieren, sucht das Touristenoffice, mal schliesst es um 4 mal um 5..die Leute von der Policia Turista wissen es selbst nicht einheitlich.

Jetzt bin ich in einem Youthhostel untergekommen und werde hier 2 oder 3 Tage mit den Schnellos durch die windigen Strassen schlappen und die architektonischen Wunderwerke die hier noch stehen bestaunen, den Hafen und was sonst noch alles zu sehen ist.
Turtle Gallone

Sonntag, 25. Januar 2009

Kolynos

Rio Grande was a nice city, not big, but everything what i need i got it. One of the big problems was to get a special soap for washing my cooline clothes. I need ph-neutral soap and first i was not able to ask somebody in the naturalmercado, also i could not read the instruction in portugiese. i spend half an hour in the shop than i stopped and went back to the hotel to have a rest. afterwards i tried it again and i bought 1 kilo of ph-neutral soap, it was really an adventure for me. than i looked for my tent and the other equipment. i put all of them in my ortlieb bags.
In the evening, when i had all importand things done i went out for something to eat an to have a nice time in the city, i looked for the sea and the port and so on.

On the grill place i found a special offer to have some salad, wow. i took one and one chopp. it was really a great meal an even the dog on the street was lucky to get some rest. but the dog wanted to eat some salami or egg. bad dog..i wondered..

I visited the port and i drank one more beer. i walked around the public market and there was one bar with live music. it was very nice to hear the man with the guitar. now it was time to go to bed.the next day i also started with a big breakfast. three pieces of papaya, cafe com leite, schmier..

for take away bananas and sandwiches. I started late and i didn't like start late. it was also not easy to found the right way out of the city and i need a lot of time.
But this was my day. with 9 liters of water i left rio grande and i drove in direction chui.
Iknow it will be a lonly trip for two days, 240 km to chui. but it doesn't matter.

Der Wind schob mich ordentlich an und so kam ich die ersten 50 km schnell voran. Es wurde immer laendlicher und schliesslich war kaum Zivilisation anzutreffen. Der Vekehr nahm stark ab. Dafuer konnte ich die Natur geniessen. Ich hab das erste mal Krokodile und Schildkroeten gesehen, Capivaris und Voegel aller Art in den verschiedensten Farben. Es ist glaub ich einfacher einem Zoelibat-Traeger ein Doppelbett zu verkaufen als einen Koilibri zu fotographieren.

I don't know what the reason was, but on km 140 i decided to make it now. i always wondered, is it possible to drive more than 200 km a day. Heinz Helfgen did it many times, with an old 3 gear bike, 50 years ago. Well, i could be able to do this. I did it. 205, 39 km in one day. Yeah. It means 2.05 Dollar from Australia from Rue and Simone..

Auch der selbe Betrag in Euro kommt aus dem alten Pumpwerk aus Maisbach. Vielleicht sollte sich der Jugendhof einen Goldesel anschaffen lieber e. An dieser Stelle moechte ich noch ganz herzlich der Familie Rostermund zur Hochzeit im vergangenen Jahr gratulieren. Ich freu mich fuer euch..

Ich weiss nicht ob die "Lines" den Unterschied machten. Mit Weste und Baendern von Cooline bin ich cool geradelt, genauso hab ich mehrere Liter "Fit Line" getrunken. Ob das aber der Grund war weiss ich nicht. Dazu gehoeren immer noch ein starker Wille und ein gutes Rad.

Am Abend, nachdem ich einen einsamen Weg fuer mich gefunden hab musste ich mal wieder Lehrgeld bezahlen. Ok, das Zelt bei starkem Wind zu stellen war schwierig aber machbar. Die grosse Herausforderung war das Kochen. Nach dem 4.ten Versuch entschloss ich mich, die Kueche ins Zeltinnere zu verlagern. Beinahe haette ich mir meine noble Villa abgefackelt. Ich hab zuviel Brennstoff zum vorheizen des Kochers in die Schale laufen lassen und als ich ihn anzuendete gab es eine mega Stichflamme. Alles hat geraucht und ich war kurzfristig schockiert. Mit Mueh und Not hab ich Schlimmeres verhindern koennen und die Kueche wieder nach draussen verlegt. Nach dem 8.ten Versuch hab ich schliesslich kapituliert und die restlichen Erdnuesse gefuttert. Fuer heute hatte ich meinen Meister im Dragonfly gefunden. Es kann aber schliesslich nicht alles perfekt laufen.

Es war eine stuermische Nacht aber ich hab gut geschlafen. Am naechsten Morgen packte ich bei aeusserst windigen Verhaeltnissen zusammen um in Richtung Uruguay zu fahren.
Ich hatte Glueck das Santa Vitoria do Palmar noch auf dem Weg lag. In dieser Stadt, 20 km vor der Grenze musste ich meinen Exit Stempel holen. Das hab ich per Zufall im Touristoffice erfahren. Ohne Probleme bekam ich diesen eingestempelt. Genauso einfach war die Einreise in Uruguay. In 30 Sekunden war gestempelt, der Beamte legte schnell die Karten aus der Hand und weiter ging es. Ich traf Boris, ein Radler aus Buenos Aires und Alexandro, gemeinsam fuhren wir bis nach Fortalezza.


Dort hab ich Robert getroffen, den ersten Radtouristen auf meiner Tour aus New York. Wir unterhielten uns kurz und dann besichtigen wir gemeinsam Fortalezza. Da ich noch keine Uruguayos hatte bezahlte er fuer mich den Eintritt.

Mein Versaeumniss war es, Geld in Chui an der Grenze zu wechseln. So war ich etwas hilflos.
Robert bezahlte fuer mich auch den Eintritt in den Parque National Santa Teresa. Fast eine Stunde suchten wir nach einem ruhigen Platz zum naechtigen.
After we found some nice place with very friendly people next to us. we cooked and had a shower and feel all right. Pedro and Silva made a fire and we sat around and had a pretty beautiful time together. They had fresh shellfish an pasta and cool beer.. it was very nice.

Am naechsten Morgen hab ich mich entschieden weiter zu fahren. Ich hab noch das Meer begruesst und eine Weile inne gehalten. Wunderschoen.
Dann pedalte ich gemuetlich durch den Nationalpark Santa Teresa. Palmenbesaeumte ruhige Strassen, ein schoener Flecken.

Als ich den Park verliess ging es weiter auf der Ruta 9 Richtung Castillos um endlich liquid zu werden. Bei Kilometer 2051 merkte ich dann sofort das mein Hinterrad zu schwimmen anfaengt. Da hat sich mein Continental Explorer doch tatsaechlich einen duennen Draht einverleibt und mich zu einem Boxenstop gezwungen. Und der Tag wurde erstmal nicht besser. Nach 7 Monaten regnete es das erste mal wieder in dieser Gegend in Uruguay sagte eine Frau in Rocha.
Ich radelte Richtung La Paloma, die unsichtbare Macht von vorne hat mich zusaetzlich noch langesamer werden lassen. Abends als ich dann endlich am Zielort ankam suchte ich ein Hostel auf, keinen Bock irgendwo in der Siffe mein Zelt zu stellen, mir war eher nach einer Dusche zumute. Ich checkte in Hostel Ibirapita in La Paloma ein, mit Zwillingen aus Buenos Aires teilte ich mir ein Zimmer. Schnell freundeten wir uns an und sicherten mir zu, wenn ich in Buenos Aires bin kann ich bei ihnen unterkommen, sie gaben mir sogar noch 75 Pesos, damit ich sie anrufen kann. Spaeter, nach einer Dusche gesellte ich mich noch einer Gruppe aus Argentinien hinzu. Mrtinez und Celillia, Pablo und Maria..Bei Campari Orange war es ein sehr unterhaltsamer Abend, mit einer ordentlichen Bettschwere legte ich mich zur Ruhe.

Heute am Montag war die erste Herausforderung meine Socken zu suchen. Die Reinigungskraft kam als ich zusammenpackte herein und schlussendlich haben wir sie in der Waschmaschine mit meinen Bettsachen wieder gefunden. Nach einem guten Fruehstueck, welches ich fast versaeumte ging es on the road again, nach Rocha.

Hier musste es nun gelingen, Geld abzuheben, das Internet aufzusuchen und mal wieder nach Deutschland zu telefonieren. An der Touristeninformation bekam ich eine "Gebrauchsanleitung " fuer Rocha, quasi einen Arbeitsauftrag, es wurde alles erklaert, jetzt lag es an mir, dies auch umzusetzen. Schnell hatte ich die Bank mit dem Maestroaufbabber gefunden. Dann erging es mir wie so oft. Ich steck die Karte rein und spiele Flipper. Alle moeglichen Tasten werden gedrueckt und schliesslich druckt der Automat sogar 2500 Uruguayos aus. Juhhuu!! Erst mal schnell 149 nach Deutschland vertelefoniert und jetzt sitz ich hier und musste das naechste Raetsel loesen.

Wo verdammt nochmal ist das @ auf der Tastatur. Erkennen kann ich es, es erscheint jedoch nicht auf dem Bildschirm. Das zweite Mal nerv ich den Betreiber und er meint, ich soll die Tastenkombination Alt+64 druecken. Da muss man auch erst mal wissen.

In zwei Tagen werde ich eine kleine Pause in Montevideo machen. Mich mit Robert, Silvia und Pedro wieder treffen und die Stadt anschauen. Dann werde ich nach Colonial del Sacramento fahren, da dort die Faehre nach Buenos Aires guenstiger ist.

Es sind wieder Spenden eingangen und dafuer moechte ich mich ganz herzlich bedanken. Auch weitere Anregungen welcher Art auch immer sind unter Kommentare gern gesehen, das macht manchmal die grosse Distanz etwas geringer.

Adios,

Dragonfly Gallone

Donnerstag, 22. Januar 2009

Spaghetti Durandale

Ein durchaus magerer, ja sogar unzufriedener Start war das am Montagmorgen. Dabei fing der Tag sagenhaft gut an. Ein Gimarão, dann ein Power-Ruehrei-Fruehstueck und dann kam der Regen. Ich wechselte auf die Schnellos, da mir der Saft schon im Schuh stand.Nachdem ich auf schlechter Piste gut 25 Km mich durch den Regen gekaempft hab erreichte ich Tramandai. Die Moneten waren auch alle, zusaetzlich stuermte es. In der Banrisul, auch in die Banco do Brasil wollte meine Kreditkarte nichts ausrichten. Erst in der Bradesco spuckte der Automat ein paar Lappen aus.

Das Wetter jedoch hat sich noch verschlechtert, an weiterfahren war gar nicht mehr zu denken. Was nun, zurueck zu Beate, wenigstens haette ich Rueckenwind.

Wenn Du denkst es geht nicht mehr kommt von hinten der Carrel daher, die Ladeflaeche seines Fiat Strada Adventure wie gemacht fuer das Cratoni und 10 Minuten spaeter fand ich mich bei Stroganoff in der Casa von Daniels Freundin ein.

Daniel, der Schwager von Carell spricht fliessend englisch und hatte Zeit, viel Zeit. Anders als bei Sérgio war sofort ein Vertrauensgefuehl da, ich nahm eine Dusche und das Bett war auch schon gerichtet. Nachdem wir gemeinsam ein paar wichtige Besorgungen gemacht haben gab es abends noch Caipirinha und - na klar: Churrasco.

Am naechsten Morgen hat mich Daniel dann fuer die naechsten 60 Kilometer begleitet, in Osorio sind wir auf den Berg Borussia empor geklettert, das war schon mal ein gutes Training fuer die Anden. Von oben hatte man dann einen wunderschoenen Blick ueber die Staedte am Praia und die Seen, welche alle mit einem Kanalsystem verbunden sind. WOW, da hat sich die Schinderei mal wieder gelohnt.

Thank you very much for your help and for picking me up from the street like an wet dog. It was almost a feeling than we know us since a long time. When you will travel to Europe, in my Casa is always a dry place for you, also a big table with something to eat and good german beer. Everytime you and your family and friends from you can visit me. Muito obrigado pra pedala pra Osorio.

Dann war ich wieder allein, lange noch mit den Gedanken an die Situation wie ich etwas zerknirscht an der Ecke stand und nicht wusste wie es weiter gehen soll. Selbst wenn es so erscheint, dass Du mal wieder eine Lektion erhalten sollt, mit stehts einem guten Gedanken und dem Wunsch, dass es sich schlagartig aendern soll , weil es so keinen Spass macht klappt es. Ergo - positiv denken, mag kommen was will, irgendwie geht es immer weiter!!!

Ueber Capivari do Sul fuhr ich weiter nach Palmares do Sul, es war Zeit was zu beissen. Da war doch noch irgendwo die Sardellenpizza von Beate und der Rest der Churrasco. Muesste noch gut sein, riecht essbar, wenn nicht werde ich es schon merken. Langsam aber sicher ging auch das Wasser zu Neige und gedanklich war ich schon beim Wasserpumpen aus der naechsten Betschlacher. Zuletzt hab ich nur einen Test am Pool von Elber gemacht. Schliesslich fahre ich nicht aus Spass die ganze Ausruestung durch Suedamerika sparzieren.

A couple sat outside in the garden, they have coffee and gimarão. Ok, i will ask them for some water to drink. So i said the same f*** sentence again: eos so alemão, não farle portugese o porcinhio..poderia encher minha graffa com agua por favor.. One person, a young woman put a chair in the garden next to Flavia and she gave me a plate with a big torta de crema. I was surprised and told something about my intention why i am here and so on. Suddenly i unterstood that here was a birthdaycelebration and Flavia had birthday. I sang an germansong and looked into my bag for a gift and found an biro. She was lucky and with 7 liters of water i continued my travel. A few meters again there was a minimercado and i bought some skol.

Etwas schwer tat ich mich mit der Suche nach einem Platz fuer meine barraca. Ueberall nur Vieh, alles eingezaeunt und Sumpf, nahe der Strasse moechte ich auf keinen Fall pennen, zu unsicher, hab keine Lust, mitten in der Nacht einen Kuehler von einem Ford Bronco zu kuessen.

Nach wieder mal 150 km und mehr gehts endlich links ab zum Praia do Solidão und bleib erst mal im Sand stecken. Als ich aufblickte schaute ich in die Augen einer Eule. Sie sass da und blickte mich einfach an. So ging das etwa 2 Minuten und es war mal wieder einer der Momente, der Nartur ganz nahe sein zu duerfen, irre.

Es war eine zaehe Angelegenheit, es daemmerte und ich hab mal wieder die Schnauze voll. Da kommt Wagner auf seiner 250iger angeschossen, nimmt den Helm ab, begruesst micht und leuchtet mir den Weg bis an den Strand. Ich wollte nicht noch mehr mir mit Dynamo einen abstrampeln, es war auf der sandigen Piste eh schon Schwerstarbeit. Die Strandbar Bica ist unser Ziel und ich baue mein Zelt neben der Bar auf. Alle sind neugierig, viele Kinderaugen blicken voller Spannung, was holt der Mann in den komischen Hosen und der roten Jacke den noch alles aus den Taschen die am Fahrrad haengen?!? Nachdem alles steht wird erst mal ein Polar gekoepft und Tagebuch geschrieben, Patricia serviert noch frisch gefangenen Fisch und Xis. Lange war Gott sei dank nicht mehr Betrieb und so fand ich den Schlaf der Gerechten.

Kurz nach 9 am bin ich aus dem Nest geschluepft, hab zusammengepackt und mich die tiefen sandigen 10 km zum Warmwerden auf die Strasse zurueckgesiebt. Ich hoffe nur, dass der viele Sand mir keinen Schaden am Rad zufuegt.

Es folgt ein ereignisloser, monotoner Tag, immer schnurgerade aus als haette Hr. Grzesina in der 8.ten Klasse eine Gerade gezogen. Wisst ihr noch, Buecher und Hefte sind geschlossen, ich frage ab. Oft denke ich an die vergangene Zeit, eigentlich mach ich mir heute das erste mal so richtig Gedanken ueber alles moegliche. ..Vergangenheit und Zukunft..

Abends, das Tagesziel leicht verfehlt finde ich einen sicheren Platz in einem abgeholzten Waldstueck. Die erste Einfahrt wurde von einem Koeter bewacht, als er hinter der Huette wie eine Rakete hervorblitzte zuckte ich zusammen, die zweite war dann meine. Erst mal mit einem Stueck Holz alle Kriechtiere ueber die Erschuetterung verscheuchen, Zelt aufstellen, Kochen. Das erste Mal, Spaghetti mit einem Durandale + Quejo. Nachts erwache ich mehrmals, einmal macht sich irgendein Felltraeger ueber meinen Muell her, spaeter muht es direkt neben meinem Eingang, sonst schlafe ich wieder mal gut auf meiner Thermarest. (Absolut zu empfehlen, der Backpacker hat einen Ausverkauf, wer guenstig gutes Qutdoor-Equipment braucht, auf, schnell hin.)

Am Morgen klingelt der Wecker bereits um 6 am, Aufstehen, ohne mich. Dennoch muss ich mich ranhalten, da ich keine Infos ueber die Fahrplaene der Faehren von São Jose do Norte nach Rio Grande habe, nur das gegen 11.30 am in etwa eine ablegt. Also schnell zusammenpacken, wie immer war ich erster. Ueber die letzten 90 km bis zum Porto hab ich 2 Infos. Aus der Karte lese ich einen Feldweg, im Internet hab ich aehnliche Bilder gesehen, Wagner meinte, es waere Asphalt, ich hoffe ich hab ihn richtig verstanden. In exakt 210 Minuten hab ich São Jose do Norte erreicht, die Strasse war in einem frisch geteerten Zustand und als ich am Hafen ankomme steht eine Faehre fuer die Ueberfahrt bereit. Glueck gehabt.

Das erste Mal, nach fast 2000 km komme ich aus eigener Kraft nicht mehr voran. Fuer 3,75 Real fahre ich sicher nach Rio Grande ein. Den restlichen Tag geb ich mir frei, Materialpflege und entspannen steht auf dem Programm. Im Hotel Grande finde Platz und kann endlich mal wieder duschen. Ausserdem muss ich noch ein paar Besorgungen machen, die naechsten 2 Tage werden wieder sehr unreglementiert sein. Wenn alles gut geht werde ich in etwa 240 km die Grenze zu Uruguay in Chuy uebertreten, der erste Grenzuebertritt mit meinem bicicleta. Ich bin gespannt.



Wie ihr bemerkt habt, schreibe ich neuerdings ein paar Zeilen in Englisch. Ich versuche fuer meine brasilianischen Freunde und anderen Travellern denen ich begegnet bin, die Moeglichkeit aufrecht zu erhalten, mich auf meiner Reise auf meinem Blog zu verfolgen. Es ist wahrscheinlich nicht ganz fehlerfrei, ist mir aber auch wurscht!!

Farol Gallone

Montag, 19. Januar 2009

Stubai meets Praia Xangrilã

Ich hab mich ein wenig im Hinterland rumgetrieben und da mir der Backpacker kein Zelt mit Internetzugang verkaufen konnte genoss ich die Zeit auch mal in Ruhe im Raum der Natur zu weilen und die Stille zu geniessen. Nachts zirpten mich die Grillen mit ihren monotonen Liedern in den Schlaf. Meine Verpflegung hab ich in einem kleinen Mercado bekommen, erst spaeter enteckte ich, das saemtliche Produkte schon ueber mehrere Wochen abgelaufen waren - das Ranzenblitzen blieb aus. Gott sei Dank.

Der Besuch in Florianopolis hat mich aufgefordert, einwenig kuerzer zu treten, da ich in dieser schoenen Stadt leider kein preisguenstiges Hotel finden konnte. So haben 80 Reals auf einen Schlag den Besitzer gewechselt, schluck. Abends hab ich noch lange auf einem oeffentlichen Platz einer Carnevelsgruppe beigewohnt, bei Milho und Antarctica hoerte ich gespannt zu. Vor allem die Sambataenzerinnen habe ich genauer fokussiert. Schoen anzusehn, wie sie die Hueften kreisen.

Am naechsten Tag, es war bruehtend heiss, Zeit, das komplette Cooline Equipment anzulegen.
Schnell hab ich wieder verbotenerweise ueber die Bruecke das Festland erobert. Auf der Hinfahrt fuhr ein Polizeiwagen neben mir, Daumen hoch, alles ok. Auf der Rueckfahrt hat oben in der Ueberwachungskanzel ein Uniformierter wild gefuchtelt, ich hab natuerlich freundlich zurueckgewunken. Weiter ging es auf sehr schlechten Strassen Richtung Sueden.

Mit der Hitze war es bald vorbei und der Caldo de Cana kam ganz ordentlich von oben, so steuerte ich erst mal die Ipiranga an, meine Lieblingsgasoline. Dort traf ich auf Luiz uns seine Frau an. Er war mit dem Motorrad unterwegs und wir kamen schnell ins Gespraech. Er konnte mir wertvolle Tipps geben bzgl. meiner Andenueberquerung, da er die Strecke im September letzten Jahrers gefahren ist - allerdings mit seiner 600ter Yamaha in 2 Tagen. Er konnte mir genau einzeichnen wo ich Versorgungsstationen finde, wo eine schoene Strecke parallel zur Hauptroute verlaeuft und ausserdem hab ich ihn fuer den naechsten HELLRACER-Ausflug wegen seiner guten Kenntnisse schon mal gebucht.
Mir standen nun aber Fragezeichen auf der Stirn, soll ich wirklich meine Regenhose auspacken? Ich entschied mich dagegen und bin durch Regen, Gewitter, Gegenwind weiter bergauf Richtung Sueden gefahren. Bei gutem Wetter kann schliesslich jeder fahren wuerde der Friedel sagen. Bloed nur, dass meine ganze Sunprotection sich runterwusch und ich nachmittags dafuer wieder ordentlich die nichtbedeckten Koerperteile mir roetete.

Zeltplaetze hier zu finden ist gar nicht so einfach, entweder ist alles eingezaeunt fuer die Rinder oder es ist Sumpfgebiet, manchmal riecht es unangenehm nach unsichtbarem Fleisch das im Gebuesch neben der Strasse verwest, es laufen Koeter rum die einen nerven......

In Araranguã hab ich dann wieder ein Hotel genutzt. Es war mir sogar moeglich, den Preis durch den Brief, ein wenig jammern und durch Geschichten erzaehlen zu druecken. Nachdem ich mein Trikot, welches schon arg nach Puma roch gewaschen hab lud mich Gaspar und Elaine Brandes ein, mit ins Shopping zu fahren. Wir haben uns wieder mal ueber Gott und die Welt auf Plattdeutsch unterhalten, sehr amuesant. Am naechsten Morgen hab ich zum Fruehsteuck erst mal 1 Liter Suco de Laranja geeckst und mir dann fuer die Fahrt nach Xangrilã eine pfundige Brotzeit eingepackt. War im Preis ja mitinbegriffen. Zusaetzlich gab es nochmal 5 Real Discount vom Mann an der Rezeption. Unterwegs haette ich sogar noch die Moeglichkeit gehabt, ein paar Melonen von einem sich schlafen gelegten Caminhoe in die Taschen zu packen. Aber dann ist immer das ganze Gesicht schmutzig von diesen riesigen Fruechten und alles klebt.

In Sombrio hab ich eine Kathedrale besucht und anschliessend einen kleinen Feldweg fernab der Dreckschleudern und dem Laerm auf meiner Karte entdeckt. Im Schnitt war ich etwas langsamer unterwegs aber die Natur und das entspannte ruhige Staubschlucken war angenehmer als das hastige sich umblicken wenn es bei der naechsten Bruecke eng wird von hinten die angestochenen LKW´s anrauschen. In Torres, eine Stadt mit viel Strand musste ich dann eine Abenteuerbruecke ueberqueren wie man sie vielleicht von Spielplaetzen her kennt und dann ging es weiter auf der Estrada do Mar Richtung Xangrilã zu den Freunden von Elisabeth, Beate und ihre Familie erwartete mich schon als ich die letzten 70 Km in 3 Stunden auf einer frischgefliesten Strasse gerast bin. Ein atemberaubender Abschnitt, schoene Natur. Ok, ich war gedopt, hatte noch schnell 2 Caldo de Cana zu mir genommen und dann setzt sich die Power direkt um und es ging flott voran.

In Balneario Marina-Maristella sass die Familie Staggemeier bei einem gemuetlichen Gimarão im Garten als ich ankam. Herzlich wurde ich empfangen und nach einem selbstgepressten Uvasaft, Kaffee und frischgebackenem Kuchen ging es ans Meer. Wunderschoen, gerade mal ca. 500 m liegt das Haus von dem salzigen Ozean entfernt. Das ist unglaublich. Abends gab es dann einen Churrasco, Joese, der Freund von Adriana spiesste an die 30 Chickenhearts auf einen Spiess, Plinio Huehnchenschenkel. Mit vollem Bauch schlief ich erst mal aus.

Am nachsten Tag ging es nach einem relaxten Fruehstueck erst mal gemuetlich ans Meer. Wenn Brasilianer am Meer sind passiert alles immer in einem gewohnten Ablauf. Aufstehen, Gimarão, Fruestueck, Meer, Essen, Schlafen, Kaffee, Gimarão, Meer, Essen, Schlafen.

Ganz so faul konnte ich nicht rumliegen, zwar war die Haengematte superbequem, zwischendurch hab ich aber als Aussendienstmitarbeiter vom Schaltwerk schnell das Strandrad wieder flott gemacht. Plattfuss und Bremse, das Uebliche.

Mittags gab es dann eine Spezialitaet aus der Region: Spuckkuchen. Das ist Ruehrkuchen mit roten Trauben, die Kerne spuckt man einfach aus. Ich hab alle mitrunter geschluckt und lebe immer noch.
Noch einmal richtig ausschlafen und dann soll es Morgen wieder weiter gehen, auf ein einsames, teilweise sehr sandiges Stueck von Plinha nach Rio Grande, entlang zwischen Meer und Lagune. Ich hoffe nur, dass meine Schlaftuete mir das ganze nicht boese nimmt und die Daunen nicht zu sehr verkleben.

Was ich die ganze Zeit nicht wusste, ich hatte bei Familie Staggemeier einen Mitbewoher, der mich kurz vor meiner Abreise doch noch kennenlernen wollte. Er schluepfte aus meinem Schuh.


Nun werde ich gleich noch tanken gehen, ein Liter Gasoline, mein Kocher wird denke ich heute das erste mal fuer mich heizen, Spaghetti mit brasilianischen Hase.

Nochmals vielen lieben Dank an Familie Staggemeier, es ist mir auch hier schwer gefallen mich zu verabschieden. Danke fuer die schoene Zeit, fuer die nette Gesellschaft, das koestliche Essen und einen ruhigen Platz mit Haustier. Ate mais.
Und wir hoeren uns wahrscheinlich erst wieder in Rio Grande am Ende der Woche.
Verspaetete Geburtstagsgruesse von der Suedhalbkugel an: Hermann aus der guten alten Viktoriastrasse, Werner, Tom und Markus.. ich drueck euch..

Milka Gallone

Mittwoch, 14. Januar 2009

Verlass dich auch Sérgio und du bist verlassen (fast)

Von Joinville ging es erst mal ein Stueck als Geisterfahrer die BR 101 Richtung Sueden nach Pomerode, das deutschte Brasilien. Ueber Jaraguá do Sul, dort finde ich den ersten Radweg in Brasilien. In Pomerode wohnen in etwa 15.000 Menschen, mehr als die Haelfte sprechen deutsch. Auf dem Weg dorthin musste ich nur einmal richtig reintreten, eine gesperrte Strasse, bekannt aus Frankreich, kein Hinderniss, es ging nur den Berg etwas steil hoch, kleine Trainingseinheit. Mit dem Wetter hatte ich auch Glueck, kein Regen, kein Gewitter. Von weitem stechen die Plakate zum brasilianisch-bayrischen Fest "Pomerade" ins Auge. Klar ist ein Bergbauer mit Vollbart, Zensi im Dirndl und der Schorsch mit der Mass in der Hand fuer mich hier ungewoehnlich, am Freitag geht es los, aber ohne mich, glaub nicht, dass die ein Franziskaner importieren.

Helma Wagner, sie kommt urspruenglich aus Strass, hat mich schon den ganzen Tag erwartet. Nach einem Bier zur Erfrischung haben wir uns lange unterhalten, spaeter kam noch Rui, ein guter Freund zu Besuch. Er gab mir noch wertvolle Tips fuer die sandige Strecke unterhalb Tramandai.

Nach guter Nacht und einem MEGA-Fruehstueck (2 weichgekochte Eier, vielen Dank Helma) bin ich dann nach Blumenau. Auf dem Weg konnte man sehen, was der Dauerregen (September, Oktober, November) hier alles angerichtet hat. Teilweise sind ganze Berge weggeschwemmt worden, Haueser hat es aus dem "Fundament" gerissen und umgewuerfelt, Strassen wurden unterspuelt und sind an Haengen unauffindbar verschwunden, nur riesige Haeufen von Matsch und Muell sind zu erkennen, dazwischen stinkt totes Vieh, eklig. Auch Blumenau hat es uebel erwischt. Ich kann mich erinnern, das ich vor 6 Wochen im Internet recherchierte, die Aufraumarbeiten in der Region koennen Jahre dauern. So sagte dies zumindest der Buergermeister, vielleicht neigt er auch zu Uebertreibungen. Ganz so schlimm hab ich es nicht empfunden, hab vermutlich auch nicht alles gesehen aber wuerden die Jungs mal ordentlich was schaffen und nicht immer nur im Schatten liegen und Mate Tee trinken wenn ich die Strassen entlang donner, so koennte sich die Situation bald normalisieren.
Die Bilder der Katastrophe begleiten mich bis Gaspar und Brusque. Dort mal schnell einen kleinen Pass naufgeschossen und dann zur Weinprobe eingekehrt. Schnell eine Garaffa Vinho Tinto in die Tasche und bergab Richtung Canelinha.

Ploetzlich hupt es hinter mir. Ein Renault versperrt mir meinen Fahrstreifen, war eh schon genervt, was will der.... Nach dem er erklaerte, er waere selbst ein ciclista haben wir uns mit Haenden und Fuessen ueber Suedamerika unterhalten. Ich hab ihn gefragt, ob er hier einen guenstigen Platz zum schlafen kennt. Er meinte, er habe ein Strandhaus bei Porto Belo, muito bom, dort kann ich hin kommen, es sind aber noch gut 35 Kilometer und es war schon halb acht durch. OK, was wir ausgemacht haben weiss ich nicht mehr, ich fahre einfach weiter und an der naechsten Tankstelle winkt er mit einem Stuhl und ich halte ein. Er versucht mir zu erklaeren, dass hier sind alle seine Freunde und ich blicke in die Runde von abgelebten Genussmenschen mit und ohne Zaehne, aber nett waren sie alle. Er meint ich soll mein Rad hier parken und mit ihm mitfahren. !!! Achtung Alarm "guter Amigo" !!! Was sagte Beto, wenn einer einen auf guten Amigo macht "Vorsicht". Also erklaere ich ihm, das der Vorschlag suboptimal ist, auch wenn sein Kumpel, der mit den Cordjeans und den mundgeblasenen Nike Air Dunk beim Fernseh arbeitet, nicht mit mir, mein Rad bleibt auf keinen Fall hier. Erst mal muss Sérgio sich Vertrauen erarbeiten. Er zeigt mir seine Fotoalben vom Eisklettern in Patagonien, ok, er klettert, trotzdem trau ich ihm nicht und langsam will ich weiter, entweder in sein Casa mit Bicicleta oder eben nicht. Er macht wilde Skizzen wie ich da hin finde und dann verabreden wir uns wieder fuer irgendwo, irgendwann. Keine Ahnung. Ich pedale weiter, am Strassenrand kommt eine Pousada, da kann man stundenweise, fuer 2 Stunden oder die ganze Nacht bleiben, vielleicht kann ich da allein ja gar kein Zimmer nehmen, es sieht auch nicht ganz koscher aus. Weitergschossen. Die Daemmerung bricht ein, ich fahre ueber knochenhartes Kopsteinplaster in Tijucas, da steht Sérgio mit seiner Freundin, er hupt sich fast die Finger blau.

Dann breche ich das Prinzip nachts zu fahren, sogar auf der Autobahn (wer will es mir verbieten). 8 Kilometer Richtung Norden, wenn ich in Porto Belo bin soll ich Sérgio anrufen. Ich mache ja nichts lieber als in Brasilien zu telefonieren. Nachdem ich nach 15 Minuten meine Telefonkarte gefunden hab, mein Cellphone funktioniert nicht, ruf ich ihn an, er geht nicht hin, stattdessen schleicht er auf der Strasse herum. Problema, big Problema,.. Was meint er?!? Chavi a Brusque. Der Schluessel vomBeachhouse ist in Brusque, gute 50 Kilometer entfernt, aber não Problema. Es ist mittlerweile 9.36 pm, langsam hab ich keinen Bock mehr. Ich folge ihm, was auch immer er im Schilde fuehrt und halte Ausschau nach einem Zimmer. Anscheinend macht er das Selbige. Wir fahren durch dunkle Gassen, ich achte darauf, dass ich immer noch einen Fluchtweg hab, es wird immer duesterer und ploetzlich stehen wir vor einem sehr noblem Etablissement. Wait, minute. Please. Ich warte und schieb mir die letzten getrockneten Pfirsiche von der Gruppe 3 (MERCI) rein. It´s full, klaro, es ist Urlaubszeit, da sind alle Brasilianer am Meer. Weiter, ueber markerschuetterndes Kopfsteinpflaster, langsam werde ich ungemuetlich und auch gleichgueltig. Ich ueberlege mir schon, am Strand zu pennen, a bottle Rotwein in der Hand, auf meim Ruecken nur mei Hand! Ausserdem hab ich Hunger, verflixt, Sérgio hin, Sérgio her, Sérgio weg. Wo ist Sérgio? Er telefoniert und meint, er hat ein Room, 3 Kilometer, wieder ueber Kopsteinpflaster, mein Tageskilometerstand zeigt ueber 150 Km an. Also was bleibt mir denn anderes uebrig. Augen auf, und weiter geht das Versteckspiel. An der Jugendherberge angekommen gibt es tatsaechlich einen Platz und Sérgio klaert das alles ab. Mein Rad wird eingesperrt und nach einer Dusche lass ich mich ueberreden, richtig, mit Sérgio noch was Essen zu gehen. Am Meer isst man Fisch, also bestellen wir eine Platte fuer 3 Personen. Begleitet hat uns ueber die ganze Zeit seine Freundin Jaquiline. Nach einem kraeftigen Schluck Cerveja machen wir genau das was wir die letzen 4 Stunden gemacht haben. Wir erzaehlen uns irgendwas und beide nicken interessiert ab, die Haelfte hab ich verstanden und den Rest reim ich mir zusammen. Dann kommt der grosse Hai auf den Tisch und oben drauf krabbelt eine Kuechenschabe, bon appetite. Der Kellner raeumt wieder ab, stellt das Ganze in die Kueche, entschuldigt sich, trinkt mit dem Barkeeper ein Bier und bringt die gleiche Platte wieder. Mal sehen, ob sich das kleine Tierchen unter dem Salatblatt schlafen gelegt hat. Es hat gut geschmeckt und damit ich in Ruhe essen konnte hab ich Sérgio meine Kamera gegeben zum Bilder anschauen. Anschliessend faehrt er mich in mein Hostel, wir tauschen email und ich bin froh, dass ich endlich in mein Loch krabbeln kann. Kein Sérgio mehr, aber um eine grosse Erfahrung reicher. Schnell noch das Moskitonetz aufgehaengt und dann den wohlverdienten Schlaf geschlafen.

Heute schau ich mir die Straende in und um Porto Belo an, Alex meinte, hier waeren mit die schoensten von Brasilien. Tatsaechlich, ich mache mir selbst ein Bild und bin beeindruckt. Praia de Bombas, Praia de Bombinhas, Praia de Quartro Ilhas, wer momentan Lust auf Strandurlaub hat, hier kann man sich wohlfuehlen. Das ist wie ein kleines Paradies, ganz ordentlich besucht auch die Argentinier und die Paraguayaner finden sich hier ein. Nach ein paar Runden am Strand spring ich ins kuehle Nass um mich zu waschen und erfrischen. Am Strand entlang radeln, macht Spass, nossa. Ich amuesiere mich und mache oefters mal Stopp fuer die Fotografen. Nach einem Fruehstueck und einer Traubenfanta werde ich mich langsam wieder zurueckziehen, Richtung Asphalti. Die Ueberlegung, evtl. einen Tag hier zu bleiben und gemuetlich am Strand abhaengen ist schnell entschieden, zuviel Leute, zuviel Hektik, Laerm, nein Danke. Auf nach Florianopolis.


Praia de Bombas

Praia de Bombinhas
Zwei Anmerkungen noch:
1. Bitte entschuldigt Rechtschreibfehler oder Sonstiges, manchmal muss ich die Buchstaben auf einer portugiesichen Tastatur erfuehlen oder richtig reinhaemmern. Das ist echt Stress.
2. Schaut ab und zu mal auf die Seite von der Giovane-Elber-Stiftung. Vielleicht hat ja jemand Lust, im Sommer nach Brasilien zu reisen und moechte auch diesen grossartigen Menschen kennen lernen.
Ate mais, Kaka Gallone

Sonntag, 11. Januar 2009

Plattfuss bei Kilometer 256

Das Aufstehen klappt noch nicht so gut, ich bleibe noch lange mit dem Gedanken, die naechsten 7 Stunden und mehr im Sattel zu sitzen, liegen. Aber wenn ich mich dann aufgerafft habe, geht es meistens flott. Zaehne putzen, eincremen (igitt) aber notwendig, die naechsten sonnigen Steigungen sind schon in Sichtweite. Wenn ich meinen Rhythmus gefunden habe laeuft das Cratoni fast wie von selbst. Schnell an der Borracharia von João Roberto und Filho Mateus nach Oel fuer die Kette gefragt da die Pisten arg staubig sind und die Kette schoen geschmeidig und elegant bei den vielen Schaltvorgaengen zwischen den Zahnraedern rauf und runter tanzen sollte. Von weitem hab ich es in der bruetenden Mittagshitze kommen sehen. Auf der linken Seite schob ein Rad-Amigo seinen suedamerikanischen Metallgaul dahin. Ich rief ihm rueber: "Problema?" Er konterte gleich in mehreren Saetzen auf einmal, ich sah, dass das Hinterrad ohne Luft war und verstand das er nicht im Besitz einer bomba de aire (Luftpumpe) war. I will help you. Wir suchten nach einem schattigen Platz und dann haben wir flink sein Radl wieder flott gemacht. Lustig war, dass jeder auf seiner Sprache seine Vorgaenge vor sich hin sprach und beide verstanden wir, was der andere machte. Die Bremsbacken noch schnell umgedreht und nach 20 Minuten legte er sein Holzbrett wieder quer auf seinen Gepaecktraeger, wir schnallten seine Reisetasche mit einem stark ausgeleierten Expander fest und seine Werkzeugtasche band er neben dem Rosenkranz an seinen manubrio (Lenker).
Er hatte fuer das Lochsuchen sein komplettes Wasser verbraucht so habe ich ihm seine Flasche aufgefuellt und meinen Maça (Apfel) mit ihm geteilt. Allein an seinem Blick konnte man die Dankbarkeit ablesen. Lange sind wir nicht zusammen gefahren, da ich im Leerlauf schneller rollte als er bei vollen Touren. Herzlich haben wir uns voneinander verabschiedet und mit einem etwas schlechtem Gewissen (weil ich ihm keinen neuen Mantel draufgezogen hab) bin ich weiter Richtung Ponta Grossa gefahren.
Nach 108 km erreiche ich Ponta Grossa, eingecheckt im Hotel Mendes und in einem grob gezimmerten fast frisch bezogenem Bett hab ich Platz gefunden. Nach dem ich mich frisch gemacht habe ruft Diego an, verstanden haben wir wegen der schlechten Verbindung nicht viel, trotzdem trafen wir uns 10 Minuten spaeter auf der Strasse. Gemeinsam sind wir ins Shopping Palladium gefahren und bei Subway uns einen Sandwich de Peru bestellt. Spaeter meinte er, soll ich bei ihm im Hotel ins Internet, es waere im Hotel fuer lau, aber es stellte sich heraus, dass es nicht geht.
Am naechsten Morgen treffe ich beim Fruehstueck Prof. William Mikio Kurita Matsumura kennen, er studiert Geographie und Biologie und wohnt schon ein Jahr im Hotel Mendes. (!?!)
Nachdem ich kurz meinen Account checkte ob Alex sich gemeldet hat, schenkte ich ihm dafuer einen Kuli und er hat sich gefreut wie ein Schneekoenig bei mittlerweile 38 Grad Celsius.
Grund genug fuer mich und die kommenen Strapazen meine Cooline Weste und die Baender zu aktivieren. Mein Sonnenbrand auf den Oberschenkeln schmerzt und die Kuehlung koennen sie gut vertragen. Auf geht es nach Curitiba, am besten gleich weiter nach Joinville, wo ich bereits von Alex, Juliana und Bianca erwartet werde, ein Ziel, da tritt man doch gleich doppelt so schnell in die Pedale. Doch mich erwartete ein knueppelharter Tag, entlang der BR 376. Was auf der Karte wie eine bequem zu radelnde Flachetappe aussieht entpuppt sich als kraeftezehrende Achterbahn. Was gut ist, an Mautstationen und Autobahnen gibt es immer eine Station Aqua gelada (kaltes Wasser). Regelmaessig muss ich tanken gehen und meine Kuehlbaender nachwaessern, wieder eincremen (igitt) und weiter gehts. Vor Curitiba faellt die Entscheidung, die Stadt aus Sicherheitsgruenden suedlich zu umfahren, da Wochenende ist und die ein oder anderen Amigos vielleicht schon ganz heftig schluckischlucki gemacht haben. Die Entscheidung war schon nach wenigen Kilometern fragwuerdig, da die Strecke megaschlecht war, der Seitenstreifen war der reinste Tierfriedhof, Hund, Katze, Ratte, Fuchs, Ameisenbaer und Frosch haben sich nicht am Gummi der zerfetzen Keilriemen oder Autoreifen ueberfressen, die waren teilweise so platt, dass man es fast nicht merkte, wenn man ausversehen oder gezwungen wurde, drueber zu brettern.
Langsam wurde es dunkel und weit und breit keine Pousada zum Schlafen sichtbar. Nach 145 Tageskilometern und mehr als 8 Stunden im Sattel erstrahlte das Hotel Stradiotto links, auf der anderen Strassenseite. Noch einmal die Autobahn, was uebrigens normal ist, ueberqueren. Geschafft. Doch neben der Freude ein Platz zum Naechtigen gefunden zu haben kam gleich der Daempfer hinterher. Lamentamos, mas já está tudo cheio, keine Ahnung, die Gestik deutet aber darauf hin, das kein Zimmer frei ist. Vier Km entfernt liegt das naechste. Mein letzter Joker: Posso montar minha barraca aqui? Kann ich mein Zelt auf dem Gelaende aufstellen? Nach einem kurzem Telefonat mit dem Cheffchen geht alles klar und er weist mir einen Platz nebem dem Muellhaufen zu. Ok, in der Lanchonette schnell noch 2 Bier verhaftet und mit Ohrenstoeppsel soll es fuer ein paar Stunden bei dem Laerm und dem Gestank auszuhalten sein. Vom Restaurant konnte ich beobachten, wie Sohn und Vater interessiert mein Zelt umkreisen. Als er es dann umdrehen moechte schreite ich ein. Beide haben versucht, einen Eingang zu finden, jedoch ergebnislos, gut so. Ich hab ihnen dann einen Blick in mein Schlafzimmer gewaehrt und eine gute Nacht gewuenscht. Um 4 am bin ich aufgewacht, alles klebte, ich konnte leider keine Dusche mehr wahrnehmen, fuehlte mich ganz fit, dennoch war nicht an Aufbruch zu denken, ausserdem regnete es ein wenig.
Gegen 6.30 am bin ich dann aufgestanden, auf der Suche nach einer Toilette hab ich mich in der Kueche des Hotels mit meinen Wertsachen verlaufen. Freundlich zeigte man mir den Weg. Schluss hier, zusammenpacken und weiter fahren, heute mal nicht eincremen, die Schicht von gestern mit Russ verschmiert reicht aus.
Auf einem Schild lese ich, bis Joinville sind es in etwa 107 km, ein Klacks. Weiter auf der Br 376 Richtung Sueden und spaeter auf der Br 101 pedale ich dahin. Nach 30 km nehme ich ein sanftes Fruehstueck ein. Draussen radelt ein Amigo mit aehnlicher Ausruestung wie ich bestueckt bin vorbei. In Ruhe geniesse ich meinen Cafe com Leite, vielleicht sieht man sich ja spaeter, bin neugierig, wie seine Route aussieht. Momentan koennte ich es mir aber nicht vorstellen mit jemandem gemeinsam zu radlen, so bin ich auch beruhigt, dass Morgen in Deutschland wieder die Schule beginnt und auf keinen Fall bei der naechsten Mautstelle mein Radamigo aus Tuebingen in seinem Strampler aufkreuzen kann.
Nach einer mehreren Kilometer langen Abfahrt ist ploetzlich Stau. Die Luft riecht unangenehm nach LKW-Kupplung, es zischt und die Bremsen fauchen. Meine Magurabremse ist davon eher gelangweilt. Ich bretter zwischen den Ford Pampas und VW Paratis hindurch und nach kurzer Distanz kann ich erkennen, dass ein Unfall eines Onibus mit einem Golf IV die Ursache ist. Soweit ich aber erkennen kann ist niemand zu Schaden gekommen und das Militaer hat alles im Griff, zumindest ihre Schnellfeuergewehre. So sieht es zumindest aus. Mein Versuch scheitert, mich bei Alex telefonisch anzukuendigen. Telefonieren muss in Brasilien studiert sein. Es gibt zig Operators, Vorwahlen und Anleitungen, fuer mich ist das alles ein Buch mit 7 Siegeln. Entweder antwortet mir ein Mann oder eine Frau der Service-Hotline, selten hoere ich ein Freizeichen und wieder ist eine kostbare Vierstunde vergeudet. So ein Mist, das nervt.
Nach Fuenf Stunden erreiche ich Joinville, am Ortseingang steht eine Windmuehle und ein altes hoelzernes Stadttor. Ich fahre wie auf einer Ehrenrunde hindurch. Weitere Versuche scheitern, Alex zu erreichen, dazu faengt es wieder an zu regnen. Erst mal eine Tuete Chips fuer die Elektrolyte und abwarten. Zwei aufgeweichte Velodriver kommen mir entgegen, Carlos und Alyson, letzterer spricht gebrochen Englisch. Fuer beide ist es eine Ehre, mich bis vor die Casa von Alex zu eskotieren. Nach einem Foto radeln die Zwei davon und ich bin da uns sehne mich schon nach einer Dusche. Herzlich wurde ich von Alex, Juliana und Bianca empfangen. Duschen, Waesche waschen und dann ein leckeren Bananenkuchen mit Kaffee, wow. Anschliessend machten wir eine kleine Stadtrundfahrt und gingen shoppen, am Abend kamen noch ein paar Arbeitkollegen zu einer Churrasco, auf gut deutsch, es wurde gegrillt. WOW, war das lecker und nach einem Caipi ging es in die Falle, ausschlafen, ich freu mich drauf.
Heute, am Domingo war ich richtig faul. Fruehtstueck, Essen, Internet, spazieren, erholen.
Nach einem kurzem Telefonat mit Helma, die Tante von Simone, hab ich mich dort fuer morgen angemeldet. Ich freu mich drauf, es wird eine entspannte Etappe, jedoch kann mir das Wetter einen Strich durch die Rechnung machen, hoffen wir es mal nicht, ich habe mein Tellerchen doch immer brav leer gegessen.

Lance Gallone

Mittwoch, 7. Januar 2009

Ein tierisch aufregender Morgen

An Hl. Drei Koenig bin ich nun endlich in Londrina am "Japan-Platz" mit meinem ganzen Haushalt um kurz nach 11 am gestartet. Rechts ist mein Fahrradcomputer mit aktuellem Kilometerstand vor den ersten Metern meiner langen Reise. Ich war noch nicht mal aus Londrina richtig draussen, schon musste ich den ersten Verlust feststellen. Ein Paar Socken, welches ich zum Trocknen aussen festklemmte, hat sich verabschiedet. PECH, zum Glueck war es gruen, jetzt kann ich besser unterscheiden zwischen 1 x grau und dem verbliebenen Gruenen.
Mein Weg fuehrte mich die PR 445 entlang Richtung Sueden ueber Lerroville vorbei an Tamarana immer bergauf und bergab. Durch das lange hochquaelen kommt es mir so vor als wuerde ich nur den guten Aspahlt hochstrampeln. Die Strassen sind bisher gut ausgebaut, ich habe immer einen Seitenstreifen von mehr als einen Meter, dafuer fahre ich Slalom zwischen Kadaver, Muell, Scherben und zerfetzten Autoreifen. Des Weiteren hab ich noch die Wahl zwischen Platz auf 2 Spuren und es geht hoch oder direkt beim bergab rauschen den Russ aus dem Endrohr der alten Scania und Volvo Trucks einzuatmen. Gerade noch rechtzeitig bevor ein Platzregen fuer Abkuehlung sorge erreichte ich einen Unterschlupf unter einer Bruecke. Kurz darauf entschied ich mich fuer das Hotel Holandeza an der BR 376. Ich hatte keine Lust schon am ersten Tag alles mit der roten Lehmerde einzuschmieren und fuer ein sauberes Zimmer mit Abendessen fuer 14 Euro konnte ich nicht meckern. Natuerlich war das Rad mit im Zimmer. Es hat sich herausgestellt, dass der Hotelbesitzer deutsche Vorfahren hat und die ganze Familie deutsch spricht. So sass ich gleich am Cheftisch, speiste zu Abend und Frederico Gerber erzaehlte und erzaehlte. Er hat mich auch in sein Strandhaus in Penha eingeladen was auch auf meiner Tour liegt. Mal sehen ob es ein Wiedersehen gibt.
Nach guter Nacht, einem Stueck Torta Maça und einem Cafe com Leite ging es heut weiter nach Imbaú. Die Strecke und die Anstrengungen waren die gleichen. UFF! Viel Soja, Kaffee und Eukalyptusbaeume zieren die ungegrenzte Landschaft.
Nach einem beinahe-Crash mit einem verlaufenen Huhn auf der Schnellstrasse, war es total aetzend zigmal aus dem Sattel zu gehen und den umherstreunenden Hunden davon zu fahren.
Schoen wiederrum war, das mich ein Kolibri ein Stueck weit begleitet hat. In Imbaú hab ich wieder eine Klitsche gefunden, fuer 15 Real, gut sauber, guenstig.
Und wie ihr seht auch ein Lan-Cafe. Leider ist es hier etwas schwierig am Stueck zu arbeiten weil immer mal wieder der Strom ausfaellt und das Fotohochladen funktioniert ebenfalls nicht.


Ich moechte mich ganz herzlich bei Elisabeth Siegle fuer ihre Bemuehungen bedanken. Sie war schon oft in Brasilien und hat viele Freunde und stellt Kontakte her wo ich wenn es passt unterschlupfen kann. Ebenfalls engagiert Sie sich fuer das Projekt SOAME in Rolândia und ist Mitglied im Verein Tigre Vermehlho e.v. (http://www.tigre.de/)


Fuer alle Freunde in der Region Ulm und Neu-Ulm noch ein wichtiger Hinweis. Vermutlich am Donnerstag, den 8. Janaur steht wieder ein Artikel von Claudia Reicherter in der Suedwest-Presse.
Also schnell zum Sky oder zum Ernst flitzen und sich eine Ausgabe sichern.

Ich werde jetzt noch flott was essen, ausser ein paar Kecksen und einer Tuete Chips gab es heute noch nichts. Nach einer kleinen Staerkung sass ich noch draussen vor dem Hotel auf der Strasse um zu lesen, da in meinem Zimmer das Licht nicht funktionierte. Was soll man denn auch erwarten fuer 5 Euro. Da ist Sonnencreme teurer. Bald darauf gesellte sich Diego dazu. Er war neugierig, warum ich nicht in die Glotze guck wie er und die Antwort war ganz einfach. Weil ich kein Wort versteh. Da mussten wir beide lachen und haben uns noch lange auf einem Mischmasch zwischen Portugiesisch und Englisch unterhalten.

Mit den besten Gruessen aus Imbaú und ich hoffe bis bald,
Simon

P.S. Liebe Christina, Dir nachtraeglich noch alles Liebe und Gute zum Geburtstag.




So hoert sich meine Mittagspause an, wenn der Franz den Guenther ueberholt: Auf Achse

Montag, 5. Januar 2009

gallerontour - jetzt geht es los

Feliz Ano Novo! Ein Gutes Neues Jahr!

Hallo ihr Lieben, ich wuensche euch allen ein gutes Neues Jahr. Ich selbst bin gut rein gerutscht und freue mich insbesondere, dass das Neue Jahr in Brasilien etwas Abkuehlung mit sich bringt. Statt unertraeglichen 37 Grad und mehr sind es jetzt gerade mal magere 26 Grad und Regen.

Wie schon bemerkt, hab ich das Jahr ruhig angehen lassen. Wer weiss, vielleicht ist das auch meine Devise fuer 2009, nach dem suedamerikanschen Prinzip: amanhã, amanhã!! Wenn nicht heute dann vielleicht morgen oder naechste Woche... oder auch eben mal nicht.

Vergangennes Wochenende waren wir in Foz do Iguazu. Dort haben wir von Argentinien aus die groessten Wasserfaelle der Welt bestaunt. Die Iguazú-Wasserfälle sind die Wasserfaelle des Flusses Igauzu an der Grenze zwischen dem brasilianischen Bundesstaat Paraná und der argentinischenn Provinz Misiones.

Die Iguazú-Wasserfälle bestehen aus 270 einzelnen Fällen auf einer Ausdehnung von 2,7 Kilometern. Einige sind bis zu 82 Meter, der Großteil ist 64 Meter hoch. Das umgangssprachlich Garganta del Diablo beziehungsweise Garganta do Diabo oder Teufelsrachen genannte Wasserfallsystem ist eine u-förmige, 150 Meter breite und 700 Meter lange Schlucht. Da die meisten Fälle in Argentinien liegen, ist der größere Panoramablick von der brasilianischen Seite möglich. Die Fälle sind von mehreren größeren und kleineren Inseln getrennt. Über ungefähr 900 der 2700 Meter fließt kein Wasser. Die Fälle liegen sowohl im argentinischen Iguazu Nationalpark als auch im brasilianischen Iguaçu Nationalpark. Diese wurden 1984 (Argentinien) und 1986 (Brasilien) zum UNESCO-Welterbe ernannt.
Der Name Iguazú hat seinen Ursprung aus den guaranischen Wörtern y für Wasser und guasu für groß. Ich habe versucht, einen kleinen Film hier einzufuegen was leider nicht moeglich war. Auf dem Bild sieht man die grossen Wasserfaelle von Argentinien aus. Nur wenn man mal dort war, kann man sich vorstellen, wie es in Wirklichkeit, mit allen Sinnen wahrzunehmen ist, mit einem Foto gelingt das nur partiell.
Am folgenden Tag waren wir im Parque das Aves, einem Vogelpark wo viele in Suedamerika vorkommenen Vogelarten, aber auch Spinnen, Schlangen und weitere Tiere, denen man nicht zu Nahe kommen moechte, zu sehen sind. In einem Freigehaege fliegen Papageien und Tucane, man kann ihnen ganz nahe kommen. Viele vom Aussterben bedrohte Tierarten finden hier Schutz vor Trappern.

Vielen Dank an Sandy Schoeler von Redon do Brasil fuer die guten Konditionen fuer den Mietwagen.

Gestern, am Montag waren wir nochmal in der Escola Oficina Pestalozzi. Es waren knapp 20 Kinder da. Nach gemeinsamen Aufwaermspielen haben wir eine Favela-Olympiade veranstaltet. Wir machten 3 Gruppen da ich noch drei Muenzen aus England, Deutschland und der Slowakei im Geldbeutel hatte. Auslaendisches Geld haben die Kinder noch nie gesehen. Erst mussten sie erraten, aus welchem Land die Muenze kommt und eine Flagge malen, dann wurden die Spiele eroeffnet. Disziplinen waren folgende:

Wettrennen, Rueckwaertslaufen, auf einem Bein huepfen, Zielschiessen mit einem Indiaka, Zielwerfen mit einem Handball, Schubkarren-Rennen und Fussball. Gewonnen hat die Slowakei, vor Deutschland und England.

So, und jetzt geht es gleich los, frisch rasiert. Das Wetter scheint auf meiner Seite zu sein und nicht wie bei Heinz Helfgen anno 1953 bei seinen ersten Metern wenn ich es richtig in Erinnerung habe.
Warum fahre ich gleich los? Klar, zum einen um fuer die Kinder Spendengelder zu sammeln, auch aber um die Hektik der moderen Welt mal fuer eine gewisse Zeit auszuklammern. Der Natur etwas naeher zu kommen und Abschied zu nehmen vom zunehmenden Materialismus.
Dort oder so aehnlich liegen meine Motive, wohl aber auch um mir einen Traum zu erfuellen.

Rauf aufs Rad und jetzt eine Zeitlang die Freiheit geniessen und Abenteuer erleben - das ist die Maxime. Mein Fernziel: unterwegs sein



Wie pflegen die Hellracer zu sagen: FEUER !!