Mittwoch, 18. März 2009
Drompf
Mein Aufenthalt in der quirligen Handels- und Schmugglerstadt Juliaca hat sich unfreiwilligerweise um Gott sei Dank nur einen Tag verlaengert. Nachdem ich den ganzen Tag unterwegs war und hier einen Happen, dort ein Spiesschen, ein Stueck Wassermelone, eine Tuete Popcorn... mir einverleibt habe, war mir nachts nach einer RealKola und einen halben Liter Mangosaft so hundeelend und schlecht, dass sich die Hauptspeise, ein Pollo con Papas Fritas in meinem Magen gar nicht mehr wohlgefuehlt hat und scheinbar wieder zum Leben erweckt wurde. So fuehlte es sich an, als ob da irgendetwas in meinem Bauch umherflattert und schnell raus will. Punkt halb 2 in der Nacht ging es dann los, mega starker Duennschiss, alle 10 Minuten musste ich auf meine Toilette, man bedenke Privatbaño, das sowas von eklig war, da vergeht es normalerweise schon beim Anblick. Bloss nicht draufsetzen. Das ging dann so bis halb 4. Dann kam der Rest oben raus, einmal "Pollo atràs" ich war kurz vor der Ohnmacht. Zwischenzeitlich musste ich noch das Baño auf dem Gang mitbenutzen, da mein eigenes nicht mehr alles weggeschafft hat. So taumelte ich mal zu mal den dunklen Gang entlang, in der Hoffnung, noch rechtzeitig anzukommen. Mist, Klopapier vergessen, zurueck.Wenigstens das hab ich geschafft. Nach mehreren Wiederholungen rotierte mein Nervensystem und ich wusste nicht mehr wo oben und unten war. Von halb 5 an konnte ich wenigstens mal eine Stunde vor Erschoepfung schlafen, bevor es dann weiter ging. Um 9 am hab ich dann angefangen den gut sortierten Medikamenteschrank (Danke an Dr. med Heger und Dr. med Wabnitz) zu pluendern, Vomex, Ibuprofen, Imodium, alles wurde vertilgt. Mit Erfolg. Ich habe den ganzen Tag gelegen und mich erholen koennen. Abends musste ich dann alle Kraefte mobilisieren um dos cuadras zur Obstoma zu laufen um fuer 1 Soles mir 6 Platanos zu kaufen. Das war ein schiergar nichtendender 300 m Gang. Zurueck in der Hospedaje Rey fuehlte ich mich dann schon etwas besser, so dass ich mit den Schulmaedchen ein wenig Englisch sprach, merkte aber bald, dass sie mich sehr respektlos behandelten. Dies hab ich dann auch zum Ausdruck gebracht und bin wieder todmuede in meine durchgelegene Matratze gesunken.
Heute morgen bin ich dann kurz vor 6 am erwacht, ich fuehlte mich fit genug um meine Sachen zu packen und bin dann weitergeradelt. Nach knapp 5 Stunden bin ich dann in Ayaviri, 100 km noerdlich von Juliaca angekommen. Dort war dann gerade Schulschluss und die Strassen waren mit Schuelern ueberflutet. Ein paar ganzmutige Burschen wollten an meine Taschen, da haette ich fast noch ein paar Schellen verteilen muessen. Vorbei an einem Trauerzug hab ich am Plaza de Armas ein Hostal gefunden, wo auch tatsaechlich warmes Wasser aus dem abenteurlich montierten Hahnen kam und erst mal duschte. Nach 2 Runden peruanischem Familienduell - Familie Herrara vs. Familie Guerrero - ein bisschen Tennis und einem 007 auf Castilliano bin ich dann in die Stadt.
Ich hoffe mal, dass ich mich bald nicht mehr wie der Drompf fuehlen muss und wieder zu Kraeften finde. Vielleicht treffe ich ja auf den Anden-Miraculix, der mir einen Zaubertrank fuer die letzen Kilometer braut. Gerade bin ich es satt, als einziger Fremder auftreten zu muessen und angeschaut werde als ob ich vom Mond gefallen waere. Wird sich in Cusco denke ich sicher aendern.
Timo, Du kannst dir noch ueberlegen, was fuer eine Art Holzdecke Du haben moechtest, grob gezimmert argentinisch oder doch die lueckenhafte peruanische Version.. Bolivianisch ist auch einzigartig, man spart sich viel Material.
hasta pronto,
drompf gallone
Heute morgen bin ich dann kurz vor 6 am erwacht, ich fuehlte mich fit genug um meine Sachen zu packen und bin dann weitergeradelt. Nach knapp 5 Stunden bin ich dann in Ayaviri, 100 km noerdlich von Juliaca angekommen. Dort war dann gerade Schulschluss und die Strassen waren mit Schuelern ueberflutet. Ein paar ganzmutige Burschen wollten an meine Taschen, da haette ich fast noch ein paar Schellen verteilen muessen. Vorbei an einem Trauerzug hab ich am Plaza de Armas ein Hostal gefunden, wo auch tatsaechlich warmes Wasser aus dem abenteurlich montierten Hahnen kam und erst mal duschte. Nach 2 Runden peruanischem Familienduell - Familie Herrara vs. Familie Guerrero - ein bisschen Tennis und einem 007 auf Castilliano bin ich dann in die Stadt.
Ich hoffe mal, dass ich mich bald nicht mehr wie der Drompf fuehlen muss und wieder zu Kraeften finde. Vielleicht treffe ich ja auf den Anden-Miraculix, der mir einen Zaubertrank fuer die letzen Kilometer braut. Gerade bin ich es satt, als einziger Fremder auftreten zu muessen und angeschaut werde als ob ich vom Mond gefallen waere. Wird sich in Cusco denke ich sicher aendern.
Timo, Du kannst dir noch ueberlegen, was fuer eine Art Holzdecke Du haben moechtest, grob gezimmert argentinisch oder doch die lueckenhafte peruanische Version.. Bolivianisch ist auch einzigartig, man spart sich viel Material.
hasta pronto,
drompf gallone
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schönen guten abend drompf gallone,
AntwortenLöschendas ging aber mal flott mit der aktuellen berichterstattung aus südamerika :-)))
tja, vielleicht wurde dir ein wenig glaubersalz (???) untergeschoben ... bestimmt wollte da ein netter amigo dein fasten unterstützen ... und zu ner richtigen fastenkur gehört anscheinend auch ne komplette entleerung bzw. reinigung von innen, hab ich mal gehört ... dumm gebabbelt is glai, tschuldige ... zum glück geht es dir ja wieder besser dank der exzellent ausgestatteten apotheke!!!
hast anden-miraculix schon getroffen??? wenn nicht auch egal. du hast es schon so weit geschafft, so viel geleistet, den rest packst auch noch ohne zaubertrank. schön ausruhen, kraft tanken, POSITIV DENKEN und dann passieren diese "WUNDER" ... und dir geht es razfaz wieder blendend + kannst den rest deiner tour in vollen zügen genießen.
drück dir ganz feste die daumen für die nächsten kilometer!!!
hasta pronto mit nem big smile
petra
solche eitelkeiten meinerseits sind in anbetracht deiner prekären lage ja offensichtlich gar nicht angebracht, dennoch kann ich mich nicht eines gewissen stolzes erwehren, in diesem wundervollen reisetagebuch namentlich erwähnt zu werden!
AntwortenLöschenhauptsache, es hat geholfen (was es auch war), hoffe du willst jetzt nicht gleich deinen streckenrekord auf 300 km/d erweitern... schon dich!
gute besserung, alle von uns, die schon mal in den tropen waren, kennen deine schmerzhafte schilderung am eigenen leib... ich erspar dir weitere details!
dr. med. bumbl
Hallo Drompf,
AntwortenLöschensolange Du Dich auf Deiner Reise nicht optisch in einen Drompf verwandelst, ists nur halb so schlimm.
jetzt wurde dein Pavian auch noch ganz schön malträtiert. Aua.
Wünsche Dir gute Besserung. Drücke die Daumen für die letzten Kilometer.
Grüße auch von meinen Eltern
Dani
Hi Simon,
AntwortenLöschendu sollst doch kein Unsinn machen
Cola, hat doch Mama gelehrt, ist nicht gut. Früher durfte ich nur Kinder-Cola trinken "hahaha"
Naja, wenn man danach 100 Kilometer fahren kann, will ich das auch mal haben "grins". Hab mich heute an der BOS angemeldet um das Voll-Abi zu machen, mit Französisch!!! "Angst"
Hab grad eine Weinflasche leer gemacht, der erste Wein, den ich getrunken habe seit du weißt schon wann hahahahaha PS: Siedler-Schlacht
Anscheinend kommt ne Blaskapelle in die Basketballhalle zu meinem Geburtstag, hat Mama gesagt.
Freu mich schon, wenn du zurückkommst
Ich glaub, sowas muss ich au mal machen
Also alles Gute für den letzten Monat für dich, verpass nicht den Rückflug
und wenn du wieder zurück bist, dann gibts mal richtig Bier für uns drei
Gruß Jonas