Sonntag, 22. März 2009

Cusco

Von Ayaviri aus ging es weiter nach Sicuani, dem Zentrum der Alpakawirtschaft, einem 35000 Seelendrecksloch. Dazwischen lag aber noch der moderate Anstieg zum Abra la Raya. Dachte ich. Das mich aber die ungefaehr 400 Hoehenmeter sowas von fertig gemacht haben, wer haetts gedacht, ich nicht. Froh war ich, als ich endlich oben war. Wie so oft sind solche Plaetze ueberfuellt mit Artesani-Staenden. Was ich nicht begreife, wenn mich die Lamabesitzerinnen schon mit dem Rad seltsam anklotzen, dass sie mir trotzdem noch einen Teppich von 2 auf 2 Meter anbieten. Wie soll ich den bitteschoen das gute Stueck transportieren? Wenn ich dann etwas deppert zurueckfrage ob es denn Aladins Teppich ist, steht ihnen das Fragezeichen auf der Stirn. Ein fliegender Teppich waere manchmal eine Ueberlegung wert, aber wir sind hier ja nicht in einem orientalischen Maerchen.

Sehr angenehm empfand ich dann die Abfahrt von der Passhoehe aus nach Sicuani, einen guten Marathon ging es bergab, parallel zur Eisenbahnlinie und dem Rio Vilcanota. Nachdem ich wieder die Auswahl zwischen mehreren Klitschen hatte hab ich mal zur Abwechslung eine "naja" gute Wahl getroffen. Auqa caliente, claro..immer claro. Interessant sind immer die Schilder, mit denen die Hostals sich praesentieren, dass es dann aber ein Unterschied wie zwischen Tag und Nacht ist, tja, ist eben Peru. Egal, angekommen und erst mal den Dragonfly angeworfen, hab extra auf ein Fenster geachtet und dann gab es nach langem mal wieder ein richtiges Pastamahl. Habs solala vertragen. Der obligatorische Gringo-Spaziergang, Tennis auf ESPN zum einschlafen. Hoffentlich haelt das Wetter¿!¿

Der naechste Tag begann etwas spaeter, die Nacht war wieder mal nicht erholsam, der Amigo neben mir hat noch laenger lauter fern gesehen. Etwas verwirrt war ich wegen der Restdistanz nach Cusco. Im Bikebuch stehen 95 km, auf der Karte 145 km.. Schaff ich es heute noch oder muss ich nochmal irgendwo rasten? Schwer kam ich in die Gaenge, eigentlich gar nicht. Der Wind spielt zusaetzlich sein uebles Spiel mit mir und ich musste alle paar Kilometer anhalten und pausieren. Mitterweile steckte ich mir schon psychologisch kurze Ziele, die naechsten 10 km dann 10 Minuten Stop,... usw. Zusaetzlich kam der Frust auf, da es haeufig bergab ging, ich aber fast nicht vorwaerts kam. Ich musste treten wie ein Esel. Nach Cusipata hab ich es gerade noch so geschafft, 5 km spaeter war dann der Ofen aus. Ende Gelaende. Ich sass am Strassenrand und starrte einfach nur auf das fruchtbare Ackerland. Nach einer halben Stunde nichts tun hab ich entschieden, den Rest, knapp 80 km nach Cusco per Anhalter zurueck zu legen. Erster Versuch und Glueck gehabt, ein Toyota Hilux hat mich aufgeladen und so erreichte ich Cusco. Netterweise wussten die Amigos noch eine Posada und haben mich direkt vor der Tuere abgesetzt. Ich war froh, dass sie mir die Entscheidung bzgl. der Unterkunft abgenommen haben, irgendwie war ich gleichguelting, schnell aber sehr zufrieden und froh. Fuer 25 Dollar, (Achtung wir sind nicht mehr in Peru, sondern in Cusco) hab ich das erste saubere Zimmer, wo ich auch mal barfuss laufe.


Nach einer Erholungsphase mit dem Spielfilm "Der Tunnel" auf dem Europacanal bin ich hungrig wie ein Wolf in die Stadt. Lust auf Pizza. Schnell fand ich auch eine italienisch-perunanische Pizzeria. Keine 10 Minuten sass ich dort, schon bekam ich Gesellschaft, Jeanne Marie eine Suedafrikanerin die inzwischen mit ihrer Familie in Australien lebt und auch mit dieser eine 10-monatige Weltreise macht, gesellte sich an meinen Tisch. Nach dem gemeinsamen Abendessen bekam ich noch eine kurze Stadtfuehrung und anschliessend sind wir ins Irishpub (Fastenzeit ade, bin auf Reise). Dort waren die Preis ja sowas von ueberzogen, das ist echt schon eine Frechheit. Nach einem Cider sind wir dann in den naechsten Club, Coca sour zur Happy Hour, dann gab es zum Abschluss noch einen Einfaller in einen Rockclub (man bedenke, wir sind immer noch in Peru, mir kam es aber vor wie Ausgehen in Muenchen). Dort ging es dann mit Minzzaubersaft. Ich war happy, wie lange ist es her, dass ich ein Live-Konzert gesehen hab. An diesem Abend war es wie Balsam fuer meine Seele. Eine Band aus Argentinien gab ihr Bestes. Es war einfach nur laut und schreddlig, genau nach meinem Gusto..

Heute, am 21.03.2009 hab ich den Tag relaxt angehen lassen. Mittags hab ich eine mehrstuendige Citytour gemacht, die teilweise sehr spannend war, manchmal aber auch etwas langweilig. Morgen werde ich einen Ausflug ins Sacred Valley machen, auf dem Programm steht Pisaq, Ollantaytambo und Chincheros. UND dann ist es endlich soweit, am Montag werde ich mich auf den Weg nach MMMachu Picchu machen.

Vielleicht treffe ich morgen noch die Schotten aus Bolivien, waere ja zu witzig..

Die naechsten Tage werden sehr interessant und ich bin schon voller Vorfreude.

Uebrignes hab ich entschieden, dass ich mit dem Bus nach Puno zurueckfahre und mich dann ein letztes Mal von Puno nach La Paz mit dem treuen Cratoni auf die lange Meile mache. Am Ufer des Titicacasees entlang werde ich meine Charity-Radtour ausklingen lassen.

Mein lieber groesserer kleiner Bruder Jonas, .. Ich wuensch Dir alles Liebe und Gute zum 19.ten Geburtstag. Als ich von deiner Entscheidung, das Abitur zu machen gelesen hab, erfuellte es mich mit grossem Stolz. Mach weiter so, bald bin ich wieder daheim und dann drueck ich Dich ganz fest, versprochen. (jetzt laeuft mir eine Traene und noch eine.)

Auch noch liebe Geburtstagsgruesse Richtung Samerberg, Onkel Josef alles Gute nachtraeglich..

hasta pronto,

sacsayhuaman gallone

Mittwoch, 18. März 2009

Drompf

Mein Aufenthalt in der quirligen Handels- und Schmugglerstadt Juliaca hat sich unfreiwilligerweise um Gott sei Dank nur einen Tag verlaengert. Nachdem ich den ganzen Tag unterwegs war und hier einen Happen, dort ein Spiesschen, ein Stueck Wassermelone, eine Tuete Popcorn... mir einverleibt habe, war mir nachts nach einer RealKola und einen halben Liter Mangosaft so hundeelend und schlecht, dass sich die Hauptspeise, ein Pollo con Papas Fritas in meinem Magen gar nicht mehr wohlgefuehlt hat und scheinbar wieder zum Leben erweckt wurde. So fuehlte es sich an, als ob da irgendetwas in meinem Bauch umherflattert und schnell raus will. Punkt halb 2 in der Nacht ging es dann los, mega starker Duennschiss, alle 10 Minuten musste ich auf meine Toilette, man bedenke Privatbaño, das sowas von eklig war, da vergeht es normalerweise schon beim Anblick. Bloss nicht draufsetzen. Das ging dann so bis halb 4. Dann kam der Rest oben raus, einmal "Pollo atràs" ich war kurz vor der Ohnmacht. Zwischenzeitlich musste ich noch das Baño auf dem Gang mitbenutzen, da mein eigenes nicht mehr alles weggeschafft hat. So taumelte ich mal zu mal den dunklen Gang entlang, in der Hoffnung, noch rechtzeitig anzukommen. Mist, Klopapier vergessen, zurueck.Wenigstens das hab ich geschafft. Nach mehreren Wiederholungen rotierte mein Nervensystem und ich wusste nicht mehr wo oben und unten war. Von halb 5 an konnte ich wenigstens mal eine Stunde vor Erschoepfung schlafen, bevor es dann weiter ging. Um 9 am hab ich dann angefangen den gut sortierten Medikamenteschrank (Danke an Dr. med Heger und Dr. med Wabnitz) zu pluendern, Vomex, Ibuprofen, Imodium, alles wurde vertilgt. Mit Erfolg. Ich habe den ganzen Tag gelegen und mich erholen koennen. Abends musste ich dann alle Kraefte mobilisieren um dos cuadras zur Obstoma zu laufen um fuer 1 Soles mir 6 Platanos zu kaufen. Das war ein schiergar nichtendender 300 m Gang. Zurueck in der Hospedaje Rey fuehlte ich mich dann schon etwas besser, so dass ich mit den Schulmaedchen ein wenig Englisch sprach, merkte aber bald, dass sie mich sehr respektlos behandelten. Dies hab ich dann auch zum Ausdruck gebracht und bin wieder todmuede in meine durchgelegene Matratze gesunken.
Heute morgen bin ich dann kurz vor 6 am erwacht, ich fuehlte mich fit genug um meine Sachen zu packen und bin dann weitergeradelt. Nach knapp 5 Stunden bin ich dann in Ayaviri, 100 km noerdlich von Juliaca angekommen. Dort war dann gerade Schulschluss und die Strassen waren mit Schuelern ueberflutet. Ein paar ganzmutige Burschen wollten an meine Taschen, da haette ich fast noch ein paar Schellen verteilen muessen. Vorbei an einem Trauerzug hab ich am Plaza de Armas ein Hostal gefunden, wo auch tatsaechlich warmes Wasser aus dem abenteurlich montierten Hahnen kam und erst mal duschte. Nach 2 Runden peruanischem Familienduell - Familie Herrara vs. Familie Guerrero - ein bisschen Tennis und einem 007 auf Castilliano bin ich dann in die Stadt.
Ich hoffe mal, dass ich mich bald nicht mehr wie der Drompf fuehlen muss und wieder zu Kraeften finde. Vielleicht treffe ich ja auf den Anden-Miraculix, der mir einen Zaubertrank fuer die letzen Kilometer braut. Gerade bin ich es satt, als einziger Fremder auftreten zu muessen und angeschaut werde als ob ich vom Mond gefallen waere. Wird sich in Cusco denke ich sicher aendern.

Timo, Du kannst dir noch ueberlegen, was fuer eine Art Holzdecke Du haben moechtest, grob gezimmert argentinisch oder doch die lueckenhafte peruanische Version.. Bolivianisch ist auch einzigartig, man spart sich viel Material.

hasta pronto,

drompf gallone

Sonntag, 15. März 2009

Pasaje del Solar # 108 Arequipa - Peru

On the way to Arequipa i met a friendly couple from Alemania, Mainz on the road. We talked about everything and nearly i bought the 350 Suzuki from Welf. Nearly. Christina and Welf are on Welfreise. They had a nice Truck and after the tour they will sell the truck. More informations see on: http://www.welfreise.com/

After one night by a very friendly and poor family in a kind of ghetto in Arequipa i drove down to the center, the Plaza de Armas. The oneway-street-system made me somtimes a little confused. Many cabs, busses, trucks, noise and smelliness. The Plaza de Arma (the same name like in every city) is really beautiful, with palms, springs, a nice place for a rest and for looking at all. In front is a hugh Cathedral, built with cillar, a white volcanic stone from the area. Behind the Cathedral you can see the Volcano Misti with 5825 masl, he is the guardian of the city.


In Arequipa i found quickly a nice calm place on the hospedaje El Rosario, simple an cheap. I stayed 2 nights there. When i checked out i gave Cecillia 100 Soles, 50 for each night. She came back with 70 Soles. Ok, that was a disaccord, 1 night was 15 not 50. Her english, especially the articulation was difficult to understand. So what, i was happy. By the way, the breakfast was brilliant, selfmade jam and every morning 2 fried eggs, fantastic.
On the 2nd day i searched for a touroperator for the Colca Canyon. On Jerusalem 524 was a office from a german guide. First i wanted to make the tour in one day, but Manfred Miedl convince me, that this tour in one day is monkey business. Ok, i booked the 2 day tour for 52 US.

When i maundered back to the hospedaje, there was in a group outside on a house in my street, more or less 10 Amigos in the age between 50 and 80. One oft them spoke to me. A case of beer stand next to the bank, almost empty. He offerd me one glass beer, no gracias, the 2nd try, gracias senhor, 3rd, 4th,... 10 minutes later i stood inside the circle. Although no one from them (without Eduardo) spoke english, i tried a little spanish,.. the atmosphere was incredible. We spoke abouty everything and drank beer in the circle with only one glass. The same ritual like in Brazil and i like it so much. The beer was empty, Jose brought Pisco, the Peruan-National-Drink and the full glass goes round again. 3 hours later i was boozed and went home. The great Union from the Pasaje del Solar # 108 on the picture are:
Don Viktor Quezada Tristan, Felipe Abarca Tefeda, Carlos Torres Enrisuez, Jose Ochoa Fejada, Simon (p.t.gallone) Galler, Guido Quezada Bellicho, Rene Vera Ballon

On the next morning i felt after a fantastic breakfast great. The bus startet at 8 o`clock. We were 11 persons from Spain, Italy, the US and Alemania. The first 80 km was the same pista which i have to cycle up to the altiplano again 2 days later. We turned left in the direction Chivay, one hour a bumpy pista, not comfortable. In the capitalcity of the vally we had a great lunch. In the afternoon we went to the Aqua Calientes. In the evening we had meal in a typical peruan restaurant with a great Penashow, music and dance from Peru. Luann and Joe, a couple from NY invited me for the evening. I told them anything about me charity-bike-tour. Thanx to you great friends.


The next day started very early, i got up at 5.30 am. We drove another bumpy pista into the vally to the canyon and the place where you can see the condor, cruz del condor. In fact, we saw one condorfamily. They use the warm winds from the vally for hunting. A great show. We drove back and made lots of stops,saw the original terraces from the inka, had always a great view about the vally and the colca river. In Maca we made the last stop. Infront of the church i hold an Andeneagle on my arms. WOW. Again we had a big buffet lunch in Chivay and then we returned back to Arequipa.
One sad moment, on the street stood very poor children. We stopped and we gave them some fruits, cakes and water.

Back in Arequipa i went to the house from Jose where i left my bike and all my stuff. Inside the courtyard was a small party again. Faviere, Jorge, Julius and Don Viktor had Pisco. The reason, Edauardo became father. Accidental was next to Don Viktor a free place, accidental i was on the turn with the powerdrink,..accidental.. The round became bigger, almost 10 persons from the yard came and drank 1,2,3 bottles of Pisco. It was a great evening again with pretty nice grande Amigos. The 2nd time when they invited me, i couldn`t say no. These nice peruan people, perhaps one of the greates moments to know people. I love Peru. Jorge organized a room in, claro, El Rosario.
Now, meantime it was friday, i started again to climb up with my heavy-bike. The 2nd time to up onto the Altiplan, first to Juliaca, ca. 300 km. The first 60 km it was only up. It was a hard day, i remember, when i started up to the Paso Jama it was also friday the 13th. Finally i was happy to cycle after a 4 days off.

At 4 pm i found a good place on a dry river. I have to repair my hydraulic brake on the back. The liquid was less and it worked never really good. The night was not relaxed, it was cold, almost less than 5 degree inside the tent. At 10.30 pm a dog barked outside. Oh no, but after 3 minutes he pissed off. The next day was also very cold. I never wanted get up. At 8o`clock i started again, the same game. I needed 1,45 h to Cañahuasi. I spoke with a policeman. He told me that it is possible to sleep in Imata on the policestation. The sky got dark, the 2nd lightning in the Altiplano. I paddled faster and had great luck, i could escape. The good paved route with many slopes up and down carried me through the mountains. Meantime the sky got almost dark. It started to hail, f***. Another lightning made me scared. Fortunatelly there was a sign, Imata
10 Km, let`s go faster.
In Imata i found a place in the puesto salud, in a small hospital. The doctor Juan Carlos showed me my private room. Afterward i had a trucha, a great fishmeal. The private room in the hostel was simple but safe for minha bicicleta, it was with me in the room. It was very cold inside, only 8 degree and no warm water. It was hard again to get up an feel good. At half past 7 i was ready ciao Juan Carlos . The next 10 km were more or less flat an than startet the hilly game, more up than down. The blue sky with many big clouds let sometimes the sun through. It was frosty, my fingers felt frozen. After 25 km i arrived Cruzero Alto, the highest point with 4528 masl and i hoped that now the road a little more goes down. Not till then on the Laguna Lagunillas the street goes down and lose a few of meters. A magnificend view over the Laguna was the prize for the hard paddle. The nature showed himself from the most beautiful side. I arrived Santa Lucia after 78 km an i decided to stay one night here. I found a cheap hospedaje for 10 Soles (ca. 2,50 €) the bathroom was not fine, whatever..

The night was awful, i slept not good, dogs barked the hole night. Today i cycled tranquil to Juliaca, a busy city.. there are small blocked streets, tuks, cabs, and noise..

Fuer alle Deutschlaender aus Nersingen, Ulm und Umgebung ein Hinweis. In der Suedwestpresse soll demnaechst wieder ein Artikel erscheinen. Wann genau weiss ich nicht, aber schaut mal rein. Vielleicht war er auch schon drin, keine Ahnung..
Lieber Frieder, Dir wuensch ich alles Liebe und Gute zum Geburtstag. Bleib gesund und ich freu mich schon auf das naechste Vesper im Hasenweg, mit Most...

hasta pronto

trucha gallone

Montag, 9. März 2009

Falschwurst

Als ich Peru erreichte und meine ersten Soles in den Haenden hielt hat mich in Tacna ein Amigo aufmerksam gemacht, dass hier in Peru viel Falschgeld, speziell an Plaetzen wo der nichtsahnende Tourist einkauft, umhergeht. Wie sollen wir auch merken, ob die Lappen echt sind oder nicht. Es sollen auch falsche Muenzen, welche gern in Internetcafes als Wechselgeld gegeben werden, im Umlauf sein. Wer macht sich bitte die Muehe und faelscht eine Waehrung, die eh schon einen geringen Wert hat. Besonders in den grossen Staedten wie Lima oder Arequipa, aber auch Cusco sollen Zentren sein, wo man dann fast schon angeklagt wird wenn man ausversehen eine Bluete untergejubelt bekam und nichtsahnend mit dieser dann sein Bebida oder Essen bezahlen moechte. Das es aber auch Falschwurst gibt hat mich ueberrascht!! Oder sieht dieses Stengelchen (beachtet besonders die Farbe) etwa aus wie ein Pfefferbeisser. Es schmeckt nur mit viel Tunke, am besten aber man verzichtet und zieht sich ein paar Empanadas rein, oder ein herzhaftes Alpakesteak!! Peru koennte eine gute Metzgereifiliale vom Ley vertragen, ich moechte mich ehrlich nicht ueber das grossartige Essen beschweren, aber ab und zu mal ein Leberkaessemmel waere auch ganz lecker..

Der Weg nach Arequipa war kein einfacher. Die Strasse von Ilo nach Punta de Bombon war keine Pista asphalti, was mir auch bekannt war. Bewusst hab ich diesen Weg ausgewaehlt, der Abwechslung von der langweiligen PanAM wegen und mich ueber wenig Verkehr gefreut. Durchgeschuettelt hat mich die fast 100 Km lange Holperpiste ganz ordentlich, teilweise kam ich mir vor wie auf einem Rodeopferd. Sehr genossen hab ich in der Einsamkeit die ruhigen Zeltplaetze und allabendlich zu meinem Pasta con Salsa Tomato die feuerroten Sonnenuntergaenge. Dennoch war ich froh, als ich endlich wieder paved ways unter den Neumaticos hatte, mein Hintern hat ganz schoen gelitten.
In El Fiscal nahm ich mir dann ein Zimmer in einer Hospedaje, weiter gibt es zu diesem oeden Ort an der PanAmericana nicht zu sagen. Mittlerweile hab ich immer eine handvoll Steine zur Verteidigung in den Taschen, wenn wieder umherstreunende Koeter drohen mir in die Waden zu beissen. Jedesmal bekomme ich am ganzen Koerper Gaensehaut, wenn aus irgendeiner Einfahrt so ein Dreckskoeter bellend von Null auf 30 spurtet.

Als ich am Sonntag wieder loskurbelte musste ich erst mal knapp 800 m hoch klettern um die Pampa de la Joya zu erreichen. Fit war ich ueberhaupt nicht und so hab ich mich an einen Lkw fuer ein paar Kilometer angehaengt. Was beim ersten mal gut geht probiert man wieder. Mir tat mein Pavian..... weh, hab sogar die Creme in das Leder eingeschmiert, 2 cm dick, dennoch hat es nicht fuer ein angenehmes Fahrgefuehl gesorgt. Dann kam der naechste Schwertransport und ich wollte nochmal ein paar Km mich ziehen lassen, doch diesmal ging es schief. Mein Lenker hat sich mit der Unterkante der Ladeflaeche verklemmt und mich dann in den Strassengraben befoerdert. Das Rad und Taschen haben ausser ein paar Kratzer nichts ab bekommen. Ich bin auch weitgehend verschont geblieben, das Atmen fiel 2 Tage schwer, auch heute fuehle ich noch die Stellen, wo ich unsanft gelandet bin. Aber keine Sorge, so schlimm war es nicht, Arzt musste ich nicht aufsuchen. Da wurde ich fuer meine Faulheit selbst zu treten doch glatt bestraft und das zurecht.

Zwischendurch wurde ich noch auf diverse Ueberraschungen von oben aufmerksam gemacht. Das loest ein unheimliches Sicherheitsgefuehl aus, wenn dann noch die passenden Transporter solcher Flugkoerper die ganze Zeit ueber deinem Kopf diagonal fliegen und vielleicht etwas verlieren koennten. War ich froh, als ich wieder in die zivilisierte Gegend kam.



In Peru hab ich bisher neben Brasilien die gastfreundlichsten Menschen kennengelernt. Mein kleiner Hinfaller hat mir eine Uebernachtung bei einer sehr sehr lieben Familie bescheert. So nett sie auch waren, so arm waren sie auch. Alfonso, Amelia und der Kleine Sergio haben mich in ihre Casa aufgenommen und sehr herzlich als Gast und Amigo behandelt. Zum Abendessen hat Amelia gekocht, es gab Cuy mit Reis. Was ist Cuy? Hier so eine Art Nationalgericht, in Europa vielleicht Deutschlands liebstes Haustier neben Katze und Hund. Cuy ist Meerschweinchen. Mit schoen gespreizten Beinchen wurde es serviert und schmeckt aehnlich wie Huehnchen, es war nicht ganz durch, aber trotzdem hat es geschmeckt. Die Nacht hab ich dann auf meiner Thermarest verbracht, unter der Tuere hat es reingezogen wie Hechtsuppe..

Freitag, 6. März 2009

....endlich in Peru....

Hola Amigos in Good old Germany and all over the world. Ich bin mittlerweile in Peru angekommen und muss sagen, dass Land ist bisher ganz nach meinem Gusto. Von Chile hatte ich so die Schnauze voll, die letzten Kilometer nach Arica waren mit die aergsten, kraftraubensten Strapazen, ein ewiges auf und ab wie in einem Vergnuegungspark, doch es war megaanstrengend. 20 lange Kilometer musste ich gegen den Wind bergab kaempfen, 2 Stunden und mehr, pure Verzweiflung machte sich langsam breit. Dann wieder 20 Kilometer bergauf, die ganze Kurbelei im trockensten Teil der Erde. Doch dann kam Arica, der letzte Ort in Chile.

In Arica selbst hab ich ein sehr sehr nettes Paar kennengelernt, Jeanna und Mike aus Vancouver. Gemeinsam haben wir uns im Surfhouse ein Tripleroom genommen, uns lange ueber Peru und Chile ausgetauscht, Geld und Karten gewechselt. Wir suchen nun die Spuren gegenseitig, sie fahren den selben Weg wie ich in Chile gefahren bin, und ich ihren an der Kueste Perus bis Islay.
Der Grenzuebertritt war diesmal etwas kompliziert, stehenden Fusses musste ich an der Grenze zu Peru meine Bananen- und Feigenreserve aufmampfen, nach 4 deren Zahl kamen sie mir aus den Ohren raus, den Rest hab ich verschenkt. Ich dachte, nur die Einfuhr von Fruechten sei untersagt. Tja.. Ich musste zig Papiere ausfuellen, die ich nicht ganz verstanden hab, die Touristenkarte, klar, aber was alles fuers Rad ausgefuellt werden sollte hab ich nicht kapiert. Modell, Typ, Motornummer, Kennzeichen, Versicherung.. Da braucht man eine grosse Phantasie bis sich der Grenzbeamte endlich zufrieden gibt. Anschliessend mussten zig verschiedene Uniformtraeger abstempeln, an der Zahl fuenf verschiendfarbige Stempel sammelte ich ein.
Dann ging es muehsam nach Tacna, eine sich stadtdefinierende Zone, die mich sehr zufrieden gemacht hat. Tacna selbst ist sehr sauber, ich war ueberrascht. Hier hatte ich einiges zu erledigen und zu meiner Freude hat alles geklappt. Ich konnte TravellerCheques eintauschen, die Dollars gingen zuneige und es ist immer gut die Reisewaehrung im Gepaeck zu haben. Dann hab ich mir Ohrenstaebchen gekauft, sie waren ach doch so guenstig und nach knapp 2 Monaten hab ich mal wieder meine Ohren ausgeraeumt.. ein Chuquicamatalaster haette zweimal fahren muessen.. fuer 6 Soles hab ich Batterien gekauft, neue Sonnenreme, die war teuer, aber ich verlass mich nicht mehr auf einheimische Produkte die nicht einziehen und stinken, so wurde es eine Nivea. Geburtstagskarten wurden geschrieben und fuer 20 Dollar ordentlich eingekauft. Abends gab es mal wieder einen Gummiadler mit ordentlich Papas fritas und einer Kola Real. Anschliessend war ich noch bei Bruce Lee, der hat mir gekonnt fuer 5 Soles meinen Gesichtspullover abgenommen.
Die kommende Etappe wird eine zaehe Angelegenheit, der Asphalt geht zu Ende und die naechsten 100 km werden staubig und eine Slalomfahrt zwischen Schlagloechern und sonstigen Ueberraschungen.




Meine Schweissdruessen arbeiten hier in Peru akkord, es ist morgens, wenn mein Tag um 7 am auf dem Rad beginnt schon mehr als 30 Grad heiss. Da trinke ich wie ein Kamel. Es ist ein 2stuendiger Unterschied zu Chile, dass hat mich erst mal etwas aus dem Konzept gebracht, zu Deutschland habe ich eine Differenz von 6 Stunden zurueck.

Draussen vor der Tuere steht ein Polizist der auf mein Rad aufpasst, er wartet nun schon ueber eine Stunde, ich hoffe, er ist noch da und meine Sachen auch.
Und er stand noch da, die treue Seele. Keinen Meter hat er sich wegbewegt. Unsere Tour ging weiter zur Obstoma und zum Supertodos. Anschliessend machte er noch eine obligatorische Passkontrolle, ich hab ihm dann noch meine Reisebeschreibung auf spanisch in die Hand gedrueckt und er hat alles sauber leserlich abgeschrieben. Insgesamt war er fuer mich gute 2 Stunden aktiv, dafuer gab es dann auch einen neuen Kugelschreiber. Er hat sich sehr gefreut.

Ich freue mich sehr, dass so viele Menschen mich regelmaessig auf meinem Blog verfolgen. Ich moechte mich ganz herzlich bei euch allen fuer die ermutigenden Kommentare bedanken, ich freue mich schon sehr, wenn ich bald wieder in heiterer Runde mit euch auf ein Bier zusammensitze und einen zum Besten gebe. Elber, stell schon mal das Choppi kalt!! Kai, wann ist die Hendsemer Kerve?? Auch am Bockbierfest zu Nersingen wird der Kelch nicht an mir vorbeigehen, macht euch bereit, momentan faste ich und habe jetzt schon einen wahnsinnigen Bierdurst..

Geburtstagskinder gibt es im Maerzo einige, ich teile ein bis knapp zur Mitte, Heiko alles liebe in den Schweizerweg, Caro Jelden nach Muenchen und der Elle nach Ulm, alles liebe aus Peru..
Auch noch liebe Gruesse nach Untermeitingen zu Poldi und Horst.. Und fast haett ich ihn ja vergessen, den guten alten Berneisenhard zu Krug...

Felix und weitere Suedamerikareisende, geht rechtzeitig zum Impfen, mindestens ein halbes Jahr vor Reiseantritt..
Ein Blick auf die Seite der Giovane-Elber-Stiftung lohnt allemal, es tut sich einiges und wer noch kein Reiseziel fuer den Sommer hat, es gibt noch Plaetze fuer die Brasilienrundreise, Infos unter der Homepage, siehe Link!!

haste pronto, bis in Arequipa gruesse ich euch alle ganz sackrisch und bleibe euer

p.t. gallone

Samstag, 28. Februar 2009

Pampa und Pacific

Mit Pasta und mehreren Litern Wasser habe ich mich wieder als Ritter der Landstrasse gut gesattelt auf der Rute 23 bei mehr als 38 Grad Celsius auf den Weg Richtung Norden gemacht.
Ich konnte die Oase San Pedro de Atacama nicht mehr ertragen. Zu guter letzt hat noch ein Hund an meine Taschen gepisst, auf einen Arschtritt hat die Flohkutsche ueberhaupt nicht reagiert.
Ganze 4 km durfte ich noch in der Ebene pedalen, dann ging es aufwaerts, nicht 5, 10, 15 sondern ganze 20 km. Ich hatte ja so keine Lust. Nach guten 30 km hatte ich die Schnauze voll und versuchte einen Platz fuer die Nacht zu finden, was gar nicht so einfach war. Diverse Voraussetzungen sollten erfuellt sein. Wenn moeglich: windstill, eben, sichtgeschuetzt abseits der Strasse und ohne Muell. Gar nicht so einfach in diesem doch so grossen Suedamerika, schlussendlich musste ich mit einem Platz ohne obengenannte Eigenschaften vorlieb nehmen.

I slept without meal very well and on the next mornig after breakfast in my sleepingbag i started again to cycle up. I met a couple from England, they sold everything what they had and now they cycle around South America. They told me after the next hill it goes a long way down to calama. In fact, i drove almost one hour down, many kilometers to calama. I arrived the suburbs, not nice and cycled into the centro. I tried to get US $. Nada, no bank or money exchange accepted traveler cheques. silly. I got money after flipper on the atm. I had lunch bei macks, 1/4 pollo con papas fritas and a cold coke. Afterwards i bought some fruits and made shopping, the last vino tinto, some pan and water... Calama is not a nice place to stay, so i was happy to leave the ugly place. I rode into the next mountains, the big copper mine Chuquicamata was from far away apparent. A big big big mountain, with big trucks and also diggers and so on. WOW. Unfortunately i cycled the whole way up, the wind cut like a knife in my face, horrible. I took the road more up to Tocopilla. After 4 km i stopped and looked for a passably "good" place to stay. And i found an nice place formed by a digger, not very beautiful but calm. I had a great rest and on the the next morning i drove a short distance up and than a long way down throu the Pampa del Tamarugal. Imagine, there is nothing, nothing, only sand and garbage, some cruces from deathly accidents..But the roads are all paved.
It was boring and in the afternoon came the ugly wind from the coast.. I crossed the Ruta 5, the PanAm and again in direction west. A Jeep stopped, nice chicos from Sao Paulo spoke to me and offered me some things like food or agua. We spoke a little bit. Than came the f****** wind again. I wasn`t able to cycle much more and in the middle of the day i looked in the middle of nowhere for some place to stay for the night. I built the tend and i was constrained to stay into the tent. There was a sandstorm. It was unbelieveable hot like a oven. I read the motorcycle diaries from Che Guevara, thanx to Don Rules. I was to lazy to cook, it was also not possible.

Am naechsten Morgen ging es flott, windstill kurbelte ich hinab nach Tocopilla. Auch in diese Ortschaft habe ich mich nicht auf den ersten Blick verliebt. Dennoch passierte etwas Kurioses. Als ich einen Mann auf der Strasse nach einem Supermarkt fragte musste ich ueber Cellphone ein Kurzinterview auf Kuechenspanisch fuer das Lokalradio in Tocopilla geben. Ich sagte 3 mal meinen Namen, wie alt ich bin, was meine Mission ist, ich literweise Wasser trinke. Zu spaet hab ich geschnallt, dass ich meine Reisebeschreibung auf spanisch ihm haette zeigen koennen. EGAL.

Nachdem ich heute meinen 4tausendsten Kilometer gefahren bin hab ich mich zum Essen eingeladen, es gab einen Riesenfischteller mit Salat und Soda Lemon. Schliesslich ist ja Fastenzeit. Ganze 5 Mil und ein paar Zerquetschte. hoppla, da lob ich mir doch meine guenstige Radlerkarte,.. Bei hochstehender Sonne fuhr ich mittags wieder los, wiederum gut bestueckt mit Wasser und allem was das Herz begehrt. Ab jetzt hat die fahle Pampagegend nur noch eine Seite fuer sich, auf der anderen tobt der Pacific, teilweise mit meterhohen Wellen, das schafft Abwechslung und es staubt nur noch von rechts..

Es geht auf und ab und abends finde ich einen schoenen Platz zum zelten. ich bin begeistert. Erst kochte ich und dann setzte ich mich zum Nichtstun in die Sonne. Ich stellte fest, dass der Wind gedreht hat, mein Platz war aber noch einigermassen ok. Das der Wind so einen hohen Stellenwert einnimmt und stets bedacht werden muss, das haette ich nicht gedacht. Abends sehe ich noch, wie ein feuerroter Ball ins Meer faellt.

Nach einer wieder sehr erholsamen Nacht ging es weiter entlang der Kueste Richtung Iquique.
Es war heiss aber angenehm, neben dem Pacific links und den sandigen Huegeln rechts gibt es nichts aufregendes. Weiter einfach nur weiter, der Blick auf das unendlich scheinende Meer ist immer wieder fesselnd, jedoch nicht den ganzen Tag.

So spule ich Kilometer fuer Kilometer ab. Wie im letzen Post erwaehnt bin ich schon am Freitagabend in Iquique angekommen. Das war nicht geplant. Eigentlich wollte ich noch einen Tag in der Pampa zelten. Es ist verdammt schwierig im Norden Chiles einen akzeptablen Platz zu finden. Ploetzlich kommen wieder Minenfelder, dann Militaergebiet, ueber 10 km, dann waren es nur noch 30 km bis Iquique, also "durchgschossen". Von weitem sah man von oben auf die Hafenstadt. Bis ich im Centro angekommen bin dauerte es nochmal eine gute Stunde und nach mehr als 170 Tageskilometer fand ich per Zufall ein nettes Hostal. Dort bleibe ich bis Sonntagmittag ehe ich wieder die ersten muehsamen Meter vom Strand nach oben in die Pampa strample.

Adios, hasta pronto

Speedy Gallone

Dienstag, 24. Februar 2009

Salar de Uyuni

Einmal Uyuni und (fast nicht mehr) zurueck. Mit Estrella del Sul bin ich am Freitag um 8 am nach Bolivien gestartet. Zusammen mit 10 weiteren Teilnehmern haben wir den Sueden Boliviens, den Staat Potosi auf eine ganz besondere Art kennengelernt. In 2 4x4 Toyota Land Cruiser sind wir durch den Reserva Nacional de Fauna Andina Eduardo Avaroa chauffiert worden. Traumhaftschoene Lagunen, Hot Spots und Gebirge wurden uns ganz nahe gefuehrt. Hoehepunkte waren die Insel Incahuasi mitten im Salar de Uyuni und das Salar selbst, eine Flaeche von 160 x 135 km, flach, einfach nur Salz, 7 m stark. Es gleicht einer gut planierten Skipiste, bloss eben.
In Bolivien ist gerade Carnevalszeit, d. h. im ganzen Land wird nicht gearbeitet, Doerfer treffen sich zum feiern und am Ende sind kleine Doerfer davon komplett berauscht. Am zweiten Abend wurden wir selbst Zeugen eines solchen Spektakels.
Durch die Offzeit war unsere Rueckkehr nicht organisiert.

Die Betreiber des Internetcafes machen nun Siesta, schade.. Ich werde den Bericht bei der naechst moeglichen Option ergaenzen und vor allem mit einzigartigen Bildern vervollstaendigen.
Ich weiss aber noch nicht, wann das sein wird. Momentan bin ich in Calama und bin froh, noch schnell einen Einkauf gemacht zu haben. Hier im Norden Chiles ist zwischen den Orten bzw. Staedten nichts, NADA!! Also, kann sein, dass ich erst wieder in Iquique ins Netz kann, vielleicht am kommenden Wochenende....

.... und schon ist Freitag und ich bin einen Tag frueher als erwartet in Iquique angekommen..

Wie oben schon erwaehnt sind wir am Freitag zu elft zu einer kleinen Boliviensafari aufgebrochen. Der Grenzuebertritt zoegerte den Start etwas hinaus, um Bolivien betreten zu duerfen muss man erst mal 21 Bolivianos auf den Desk legen. Es versteht sich, dass nicht gewechselt wird. Nachdem alles gestempelt und ausgefuellt war wurde satt und gut gefruehstueckt, anschliessend die 4x4 beladen. Unser Fahrer hiess: SIMON, haha, kein Joke..Danach ging es los. Wir waren zu fuenft im Jeep, mit Fahrer sechs. Bogdan und Maria aus Polen, Cyrill und Martina aus der Schweiz und ich. Das Foto zeigt die Toilette an der bolivianischen Grenze.

Am ersten Tag haben wir die verschiedensten Lagunen bestaunt, u. a. die Laguna Blanca und die Laguna Verde. Vom Ablauf war es zumeist so, das unser Guide und Fahrer auf spaenglisch uns etwas ueber die Sehenswuerdigkeiten und Naturschauspiele erklaert hat, dann stiegen wir aus und schossen wie verrueckt Fotos, zu Zeiten der Diafilme waere man etwas bedachter vorgegangen, mit der Digitalfotographie drueckt man einfach ab, loescht und zielt auf ein Neues. Simon fuhr etwas vor und wir konnten in Ruhe die Natur bestaunen, einsteigen, weiter. Als naechstes kamen wir am Decierto Rocas del Salvador Dali vorbei. Wer wollte konnte bei den heissen Quellen ein Bad nehmen, ich konnte mich selbst nicht ueberzeugen, hatte ich doch erst am Morgen geduscht, die Frische sollte doch noch etwas anhalten. Ich beobachtete die Natur, die Vicuñas und war in Gedanken versunken.

Ein weiteres Spektakel war der Geyser Sol de Mañana. Auf einer weitverteilten Flaeche dampfte und blubberte es mit der Folge von Schwefel in der Luft. Bloss nicht zu nah rantreten, es ist verdammt heiss und gefaehrlich. Ich beobachtete 2 Radler, die sich die Wellblechsandpisten im Team antun, ein wenig reizt es mich ja schon, doch nicht allein und ohne Sprachbeherrschung. Haett ich doch ab und zu die Spanischkassette eingeschoben statt den Plattenarm zu drehen.

Der Hunger brachte uns zu unserer ersten Hospedaje, das Hualla Jara. Dort gab es dann nach 30 min. ein Comida, Kartoffelbrei, Wuerste, Vegetables, Avocados und zum Magenschliessen eine Banane oben draufgerundet. Nach kurzer Verdauungsphase betrachteten wir noch bei tiefstehender Sonne die Laguna Colorado mit Flamingos.

Am naechsten Morgen, den Samstag ging es nach gutem Fruehstueck weiter auf unserer Touristentour. Auf dem Tagesprogramm standen folgende Punkte: Arbol de Piedra und weitere Hochlandlagunen in Bolivien, der Reihe nach: Laguna Honda, Laguna Chearcota, Laguna Hedionda und die letzte, die Laguna Cañapa. Zwischendurch bereiteten die Fahrer wieder ein reichhaltiges Picknick vor, man muss ja schliesslich wieder Energie tanken vom herumgefahrenwerden und fotographieren kann man ganz schoen ins Elf-Uhr-Loch fallen. Nach dem Speisen fuhren wir am Ollague Volcano vorbei, der ist uebrigens noch aktiv und der weitere Weg fuehrte uns durch das Salar der Chiguna. Einige Male mussten wir bei Militaerposten halten, Formalitaeten erledigen. Ansprechpartner waren zumeist noch junge Burschen denen die Uniform nicht recht passte, der MP3-Player stehts im Ohr, ohne Vorderlader,..,Cappy laessig und Schuhe nicht gebunden. Dennoch war der Mut nicht da, so einen Jungburschen zu fotographieren. Sollte man auch nicht, alles was mit Militaer, Flughafen, Bruecken usw. zu tun hat, da sollte sich der Finger am Ausloeser entspannen.


Am Abend sind wir dann in Villa Martin angekommen. Die beiden Fahrer haben kurz davor Minuspunkte gesammelt, weil sie sich ein Bier in einem kleinen Laden hinter die Binde kippten. In dem Ort selbst war wie in ganz Bolivien Carneval.
Wir bezogen unsere Zimmer und nach einem Cafe con leche ging das Getrommle und Gefloete auf der Strasse los, die ganze Mannschaft stand auf der Strasse und sah zu, wie ein Umzug, in Front der weniger betrunkene Fahnentraeger, gefolgt von heiteren alkoholisierten Musikanten voerbeizog. Klein aber fein, egal ob Mann oder Frau, alle hatten eine Flasche Sprit in der einen und einen Becher in der anderen Hand und schon durften wir kosten. Ungehemmt kamen wir mit den Einheimischen Bewohnern in Kontakt, etwas was im normalen Alltag so sicher nicht passieren wuerde. Man erntet sonst nur hastige Blicke, manchmal gleichgueltig, stets distanziert. Der Carneval ging noch solange, bis alle besoffen waren, also nicht mehr ganz drei Runden.Es war aber doch sehr amuesant und beeindruckend, vor allem die "Verkleidung", das muss ich noch in Erfahrung bringen, warum alle sich Zweige und Gebuesch auf den Ruecken gebunden haben?¿

Wir wurden fuer den naechsten Morgen vor die Wahl gestellt, entweder ausschlafen und Fruehsteuck im Hostal oder frueh aus den Nestern kriechen und den Sonnenaufgang auf dem Salar mit anschliessenden Fruehstueck erleben. Klar zog die 2.te Variante, auch wenn die Fahrer uns das etwas ausreden wollten mit "vielleicht ist es bewoelkt oder so."

Um 5 am ging es los, die Wagen waren gepackt, jeder fand seinen Platz, ich durfte heute vorne sitzen, JUHU. Die Jeeps waren so eigentlich in einem ganz ordentlichen Zustand (bis auf die enge letzte Reihe), dass unser Gefaehrt knappe 300.000 km, der anderer gute 500.000 km runter hat sah man ihnen nicht wirklich an, ok etwas verbeult uns so. Schliesslich sind das ja keine Autobahnkilometer, sonderen Kletterpartien die z.T. absolviert werden muessen, ein paar mal die Woche. PUH.

Kurz vor 6 am erreichten wir das Salar de Uyuni und erlebten einen Sonnenaufgang aus dem Bilderbuch. Der Salar de Uyuni (auch: Salar de Tunupa) ist mit 12.000 km² der größte Salzsee der Welt. Er liegt im Südwesten Boliviens auf einer Höhe von 3.653 m. Mit gleißender Helligkeit am Tag und bitterkalten Nächten ähnelt er äußerlich einem steinhart gefrorenen See.
Der Salzreichtum des Salar de Uyuni wird auf ungefähr 10 Milliarden Tonnen geschätzt. Jährlich werden davon etwa 25.000 Tonnen abgebaut und in die Städte transportiert. Dies geschieht noch in Familienbetrieben. Alle packen an, fuer eine Tonne Salz bekommt man 30 Bolivianos, das sind umgerechnet ca. 5 US $. Zusammen mit den weiter südlich gelegenen Lagunen ist der See ein wichtiger Lebensraum für die südamerikanischen Flamingos.
Während der Regenzeit kann die Salzkruste lokal mit mehreren Dezimetern Wasser bedeckt sein; etwa von Ende Juni bis zum Beginn der Regenzeit Anfang Dezember ist der Salar trocken. Mit Ausnahme der schlammigen Uferzonen und einzelner Wasseraugen (ojos) kann dann die bis zu 30 m mächtige Salzkruste selbst von Bussen und LKWs befahren werden.


Incahuasi („Haus des Inka“) ist die bekannteste Insel im Salar de Uyuni. (mit Uebernachtungsmoeglichkeit). Sie ist von vielen bis ca. 20 m hohen Säulenkakteen bewachsen (teilweise mehr als 1.200 Jahre alt), liegt etwa 80 km von Uyuni entfernt und kann in der Trockenzeit über Colchani sogar mit dem Fahrrad erreicht werden, bei bis zu 20 cm Wasserbedeckung zumindest noch mit Geländewagen. Der Kontrast zwischen Kakteen und dem Salar im Hintergrund ist der absolute Hoehepunkt. Fuer 15 Bolivianos erkundeten wir jeden Quadratzentimeter der Insel und liessen den Hunger vergessen.


Es war ein unbeschreibliches Gefuehl sich auf dem Salar zu bewegen. Man meint, man laeuft auf Schnee, es knirscht, hoert sich aehnlich an, doch es ist einfach nur eine dicke Salzkruste und rundherum ist ewig nichts.. Das war ein einmaliges Erlebnis, ich kann mir gut vorstellen hier nochmal zurueck zu kommen, mit dem Velo.




Anschliessend gab es ein letztes gemeinsames Lunch, wir erreichten Uyuni und als Abschluss wurden wir noch auf den Zugfriedhof gefuehrt. In Uyuni selbst trennten sich dann die Wege. Ein Teil der Gruppe reiste von dort aus weiter, was auch die bessere Option war und somit musste ich mich mal wieder von netten Menschen verabschieden. Es war ein netter, kulturell gemischter Haufen, Polen, Schweiz, Frankreich, Schottland, Oesterreich und die USA, nicht alle Nationen werden wir 2010 in Suedafrika begruessen koennen, wenn wir Weltmeister werden.

Gemeinsam mit Martina und Cyrill ging ich auf eine Faustbrause und puenktlich um 4 pm standen wir vor dem Buero. Kein Fahrer da, wenigstens war abgeschlossen. 40 min. spaeter kam dann ein weisser Landy, Emilio ein schmaechtiges Buerschchen um die 30 oder so sollte uns zurueck nach Chile bringen. Gerne. Wieder sitze ich vorne und das war nicht die beste Entscheidung. Dieser Hanswurscht hatte keine Ahnung von dem Auto, es war ein Automatikgetriebe und er schaltete wie wild von L in 2nd nach D, wenigstens hat er den Ralleygang nicht zwischendrin eingelegt. Froh waren wir auch als er endlich das Licht eingeschaltet hat nachdem es schon mehr als daemmerte. In der Ortschaft angekommen wo wir naechtigen sollten fuhren wir von einem Hostel zum naechsten. Kennt sich der Spezialist aus¿ Wild fuhren wir durch das Dorf und er suchte verzweifelt nach einer Unterkunft, bettelte sogar Leute auf der Strasse an. Schliesslich fanden wir noch eine Bleibe, Essen in 30 min. AHA, welches der Kinder die uns oeffneten soll kochen? Er fuhr wieder los und keine Ahnung was er machte. Das polnische Paar war schon etwas bruddelig, ich ueberlegte ernsthaft eine zu Rauchen. Schlussendlich haben wir doch gespeist und dann ging es husch ins Bett, Morgen soll es schon um 4 am losgehen. Auch das haben wir geschafft, auf dieser Fahrt gurte ich mich mal lieber an. Emilio ist gefahren wie der Teufel, mehrmals mussten wir ihn bitten die Geschwindigkeit zu verringern, ein Ueberholmanoever mussten wir ihm verbieten. Letzten Endes sind wir alle wieder an der Grenze angekommen und wortlos gingen wir auseinander.


Ende gut alles gut..





... da war doch noch was...


21.02., ein ganz besonderes Datum


Dein Simon

Weitere Geburstagskinder: Alles Liebe und Gute aus Chile wunesche ich Carolin, Mumpitz, Tante Roswita zum 70sten, Michaela, Katrin...