Samstag, 28. Februar 2009

Pampa und Pacific

Mit Pasta und mehreren Litern Wasser habe ich mich wieder als Ritter der Landstrasse gut gesattelt auf der Rute 23 bei mehr als 38 Grad Celsius auf den Weg Richtung Norden gemacht.
Ich konnte die Oase San Pedro de Atacama nicht mehr ertragen. Zu guter letzt hat noch ein Hund an meine Taschen gepisst, auf einen Arschtritt hat die Flohkutsche ueberhaupt nicht reagiert.
Ganze 4 km durfte ich noch in der Ebene pedalen, dann ging es aufwaerts, nicht 5, 10, 15 sondern ganze 20 km. Ich hatte ja so keine Lust. Nach guten 30 km hatte ich die Schnauze voll und versuchte einen Platz fuer die Nacht zu finden, was gar nicht so einfach war. Diverse Voraussetzungen sollten erfuellt sein. Wenn moeglich: windstill, eben, sichtgeschuetzt abseits der Strasse und ohne Muell. Gar nicht so einfach in diesem doch so grossen Suedamerika, schlussendlich musste ich mit einem Platz ohne obengenannte Eigenschaften vorlieb nehmen.

I slept without meal very well and on the next mornig after breakfast in my sleepingbag i started again to cycle up. I met a couple from England, they sold everything what they had and now they cycle around South America. They told me after the next hill it goes a long way down to calama. In fact, i drove almost one hour down, many kilometers to calama. I arrived the suburbs, not nice and cycled into the centro. I tried to get US $. Nada, no bank or money exchange accepted traveler cheques. silly. I got money after flipper on the atm. I had lunch bei macks, 1/4 pollo con papas fritas and a cold coke. Afterwards i bought some fruits and made shopping, the last vino tinto, some pan and water... Calama is not a nice place to stay, so i was happy to leave the ugly place. I rode into the next mountains, the big copper mine Chuquicamata was from far away apparent. A big big big mountain, with big trucks and also diggers and so on. WOW. Unfortunately i cycled the whole way up, the wind cut like a knife in my face, horrible. I took the road more up to Tocopilla. After 4 km i stopped and looked for a passably "good" place to stay. And i found an nice place formed by a digger, not very beautiful but calm. I had a great rest and on the the next morning i drove a short distance up and than a long way down throu the Pampa del Tamarugal. Imagine, there is nothing, nothing, only sand and garbage, some cruces from deathly accidents..But the roads are all paved.
It was boring and in the afternoon came the ugly wind from the coast.. I crossed the Ruta 5, the PanAm and again in direction west. A Jeep stopped, nice chicos from Sao Paulo spoke to me and offered me some things like food or agua. We spoke a little bit. Than came the f****** wind again. I wasn`t able to cycle much more and in the middle of the day i looked in the middle of nowhere for some place to stay for the night. I built the tend and i was constrained to stay into the tent. There was a sandstorm. It was unbelieveable hot like a oven. I read the motorcycle diaries from Che Guevara, thanx to Don Rules. I was to lazy to cook, it was also not possible.

Am naechsten Morgen ging es flott, windstill kurbelte ich hinab nach Tocopilla. Auch in diese Ortschaft habe ich mich nicht auf den ersten Blick verliebt. Dennoch passierte etwas Kurioses. Als ich einen Mann auf der Strasse nach einem Supermarkt fragte musste ich ueber Cellphone ein Kurzinterview auf Kuechenspanisch fuer das Lokalradio in Tocopilla geben. Ich sagte 3 mal meinen Namen, wie alt ich bin, was meine Mission ist, ich literweise Wasser trinke. Zu spaet hab ich geschnallt, dass ich meine Reisebeschreibung auf spanisch ihm haette zeigen koennen. EGAL.

Nachdem ich heute meinen 4tausendsten Kilometer gefahren bin hab ich mich zum Essen eingeladen, es gab einen Riesenfischteller mit Salat und Soda Lemon. Schliesslich ist ja Fastenzeit. Ganze 5 Mil und ein paar Zerquetschte. hoppla, da lob ich mir doch meine guenstige Radlerkarte,.. Bei hochstehender Sonne fuhr ich mittags wieder los, wiederum gut bestueckt mit Wasser und allem was das Herz begehrt. Ab jetzt hat die fahle Pampagegend nur noch eine Seite fuer sich, auf der anderen tobt der Pacific, teilweise mit meterhohen Wellen, das schafft Abwechslung und es staubt nur noch von rechts..

Es geht auf und ab und abends finde ich einen schoenen Platz zum zelten. ich bin begeistert. Erst kochte ich und dann setzte ich mich zum Nichtstun in die Sonne. Ich stellte fest, dass der Wind gedreht hat, mein Platz war aber noch einigermassen ok. Das der Wind so einen hohen Stellenwert einnimmt und stets bedacht werden muss, das haette ich nicht gedacht. Abends sehe ich noch, wie ein feuerroter Ball ins Meer faellt.

Nach einer wieder sehr erholsamen Nacht ging es weiter entlang der Kueste Richtung Iquique.
Es war heiss aber angenehm, neben dem Pacific links und den sandigen Huegeln rechts gibt es nichts aufregendes. Weiter einfach nur weiter, der Blick auf das unendlich scheinende Meer ist immer wieder fesselnd, jedoch nicht den ganzen Tag.

So spule ich Kilometer fuer Kilometer ab. Wie im letzen Post erwaehnt bin ich schon am Freitagabend in Iquique angekommen. Das war nicht geplant. Eigentlich wollte ich noch einen Tag in der Pampa zelten. Es ist verdammt schwierig im Norden Chiles einen akzeptablen Platz zu finden. Ploetzlich kommen wieder Minenfelder, dann Militaergebiet, ueber 10 km, dann waren es nur noch 30 km bis Iquique, also "durchgschossen". Von weitem sah man von oben auf die Hafenstadt. Bis ich im Centro angekommen bin dauerte es nochmal eine gute Stunde und nach mehr als 170 Tageskilometer fand ich per Zufall ein nettes Hostal. Dort bleibe ich bis Sonntagmittag ehe ich wieder die ersten muehsamen Meter vom Strand nach oben in die Pampa strample.

Adios, hasta pronto

Speedy Gallone

9 Kommentare:

  1. hallo speedy gallone,

    herzlichen glückwunsch zu deinen hart erstrampelten kilometern!!!

    heute ist frühlingsanfang und überall traumhaftes wetter sowohl auf dem berg als auch im tal ... lachende sonne, strahlendblauer himmel und einladende temperatur um die zeit beispielsweise auf dem radl so wie du zu verbringen oder so wie ich im schnee mit 2 brettern an den füßen und 2 stöcklis in den händen :-)

    sehr schöner roter ball der da in den pazifik blumst ... aber wo ist dein entzückendes ansteckendes lachen??? hast du es etwa auch verkauft wie damals tim thaler?!? ... ein tag ohne ein lächeln ist ein verlorener tag, hat mir immer meine omi gesagt ... und die omis wissen von was sie reden, genau wie die mamis ... also, schau, dass du es wieder zurückbekommst, aber hurtig!!! beweisbild!!!

    hockst bestimmt schon wieder auf deinem cratoni und genießt die meter vom strand in die pampa nach oben ;-) drück dir feste die daumen bei deinen nächsten 1000 kilometern ... viel spaß in chile!!!

    adios, hasta pronto

    petra

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  2. Hi Simon, Wahnsinn, was Du schon geschafft und erlebt hast. Respekt!!! Chuquicamata - cool da hatte ich 1997 ein Bewerbungsgespräch. Gott sei Dank habe ich den Job nicht bekommen:) Wir drücken die Daumen und wünschen Dir weiterhin intensive und schöne Erlebnisse. Umarmung aus Berlin von Rudy, Edi und Gabi

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  3. Hi Simon (maluco)
    Habe jetzt das erst mal deine reise angeschaut und muss schon sagen das ist sehr mutig was du es geschaft hast, leider habe ich kein zeit mit dir ein paar kilometer mit zu fahren, aber ich hatte gerne gemacht......mit dem auto. Ein fussballer glaube ich, wurde das nie mals schaffen.Ich zahle schon die tagen um mit dich wieder ein bier zu trinken hier zuhause.
    Viele spass noch und pass auf dich auf mein freund.
    Grusse aus Londrina
    Familie Giovane Elber
    Giovane,Cintia,Camilla,Victor, D. Ceia, und alle andere

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  4. Hi Bua,
    nach deinen grandiosen Leistungen stellt sich bei mir die Frage, ob du heuer die Tour de France mitfahren willst. Da fällt mir Katharina ein, die würde sich bestimmt bei mir beschweren, das lass ich lieber sein. Bestimmt hast du in deiner Einsamkeit große Sehnsucht nach Ihr. Alles hat seine Zeit. Mach weiter so und pass auf dich auf ich bin bei dir.
    papa

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  5. Hi Simon,

    soll schöne Grüße von Tante Roswitha weitergeben und vielen Dank für die Glückwünsche. Ein großes Stück Apfeltorte gäbs auch noch von ihr, sehr lecker, der PC, stur wie eh und je, weigert sich jedoch, dieses weiterzutranportieren, also essen wir den Kuchen selbär!

    Cheftiger läuft immer noch mühsam, aber inzwischen löst sich die Angelegenheit, er hat einen Abszess am rechten Vorderpfot, der entleert sich und trocknet teils schon, Land in Sicht, er verschweigt aber immer noch, woher es wieder kommt!

    Bis dann, liebe Grüße
    Eva Maria

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  6. Hallo lieber Simon,
    So viele Kilometer bist du jetzt gefahren, das ist ja wahnsinnig!! und tolle Landschaften hast du jetzt im Kopf (und im Fotoapparat auch!), so schöne Begegnungen und Erinnerungen...wow!aber ich nehme an, es ist nicht immer so einfach! Hut ab, Simon!! So viele Leute denken an Dich und begleiten dich im Gedanken!Und ich ch gehöre natürlich zu diesen Leuten !Deine Postkarte hängt über meinem Schreibtisch, tausend Dank!Liebe Grüsse Marie-Christine

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  7. Hey Speedy,
    wow, wow, wow. hast ja schon ganz schön viele kilometer runtergestrampelt auf deinem Rädle. (Schade, dass ich dir nicht meinen tacho mitgegeben hab ;-))
    Ziehe immer noch meinen Hut.... ich glaube, ich werde in deiner Gegenwart nie wieder einen aufsetzen, ausser wir gehen mal zusammen radeln oder skifahren, denn wir wissen ja, wie WICHTIG so ein helm ist!!!
    Kanns wirklich kaum erwarten, noch mehr bilder und erzählungen von dir zu sehen bzw. zu hören.

    So, dann strampel mal schön weiter und lass bald mal wieder was von dir lesen.

    lg
    Dani

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  8. Liebe Simone,
    schön, dich gesund in der wunderschönen Welt unterwegs zu wissen. Sei mit vielen Ge-"danke"-n und Erinnerungen an Zeiten in der Hügellandschaft namens "Alpen" gegrüßt, Philipp.

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  9. Hey Simon,
    nicht schlecht Herr Specht was du da auf dich genommen hast. Ich kann mir vorstellen, dass das bestimmt mega anstrengend ist aber auch mega geil. Bin neidisch. Und weil ich neidisch bin, geh ich im September auch nach Südamerika, nach Bolvien fürn Jahr.Wann bist denn wieder back in good old germany, vll kannst mir en paar Tipps oder so geben
    greetz
    Felix, einer der Deutschlandläufer des Herr von und zu P. Schenk :P

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