Mittwoch, 7. Januar 2009

Ein tierisch aufregender Morgen

An Hl. Drei Koenig bin ich nun endlich in Londrina am "Japan-Platz" mit meinem ganzen Haushalt um kurz nach 11 am gestartet. Rechts ist mein Fahrradcomputer mit aktuellem Kilometerstand vor den ersten Metern meiner langen Reise. Ich war noch nicht mal aus Londrina richtig draussen, schon musste ich den ersten Verlust feststellen. Ein Paar Socken, welches ich zum Trocknen aussen festklemmte, hat sich verabschiedet. PECH, zum Glueck war es gruen, jetzt kann ich besser unterscheiden zwischen 1 x grau und dem verbliebenen Gruenen.
Mein Weg fuehrte mich die PR 445 entlang Richtung Sueden ueber Lerroville vorbei an Tamarana immer bergauf und bergab. Durch das lange hochquaelen kommt es mir so vor als wuerde ich nur den guten Aspahlt hochstrampeln. Die Strassen sind bisher gut ausgebaut, ich habe immer einen Seitenstreifen von mehr als einen Meter, dafuer fahre ich Slalom zwischen Kadaver, Muell, Scherben und zerfetzten Autoreifen. Des Weiteren hab ich noch die Wahl zwischen Platz auf 2 Spuren und es geht hoch oder direkt beim bergab rauschen den Russ aus dem Endrohr der alten Scania und Volvo Trucks einzuatmen. Gerade noch rechtzeitig bevor ein Platzregen fuer Abkuehlung sorge erreichte ich einen Unterschlupf unter einer Bruecke. Kurz darauf entschied ich mich fuer das Hotel Holandeza an der BR 376. Ich hatte keine Lust schon am ersten Tag alles mit der roten Lehmerde einzuschmieren und fuer ein sauberes Zimmer mit Abendessen fuer 14 Euro konnte ich nicht meckern. Natuerlich war das Rad mit im Zimmer. Es hat sich herausgestellt, dass der Hotelbesitzer deutsche Vorfahren hat und die ganze Familie deutsch spricht. So sass ich gleich am Cheftisch, speiste zu Abend und Frederico Gerber erzaehlte und erzaehlte. Er hat mich auch in sein Strandhaus in Penha eingeladen was auch auf meiner Tour liegt. Mal sehen ob es ein Wiedersehen gibt.
Nach guter Nacht, einem Stueck Torta Maça und einem Cafe com Leite ging es heut weiter nach Imbaú. Die Strecke und die Anstrengungen waren die gleichen. UFF! Viel Soja, Kaffee und Eukalyptusbaeume zieren die ungegrenzte Landschaft.
Nach einem beinahe-Crash mit einem verlaufenen Huhn auf der Schnellstrasse, war es total aetzend zigmal aus dem Sattel zu gehen und den umherstreunenden Hunden davon zu fahren.
Schoen wiederrum war, das mich ein Kolibri ein Stueck weit begleitet hat. In Imbaú hab ich wieder eine Klitsche gefunden, fuer 15 Real, gut sauber, guenstig.
Und wie ihr seht auch ein Lan-Cafe. Leider ist es hier etwas schwierig am Stueck zu arbeiten weil immer mal wieder der Strom ausfaellt und das Fotohochladen funktioniert ebenfalls nicht.


Ich moechte mich ganz herzlich bei Elisabeth Siegle fuer ihre Bemuehungen bedanken. Sie war schon oft in Brasilien und hat viele Freunde und stellt Kontakte her wo ich wenn es passt unterschlupfen kann. Ebenfalls engagiert Sie sich fuer das Projekt SOAME in Rolândia und ist Mitglied im Verein Tigre Vermehlho e.v. (http://www.tigre.de/)


Fuer alle Freunde in der Region Ulm und Neu-Ulm noch ein wichtiger Hinweis. Vermutlich am Donnerstag, den 8. Janaur steht wieder ein Artikel von Claudia Reicherter in der Suedwest-Presse.
Also schnell zum Sky oder zum Ernst flitzen und sich eine Ausgabe sichern.

Ich werde jetzt noch flott was essen, ausser ein paar Kecksen und einer Tuete Chips gab es heute noch nichts. Nach einer kleinen Staerkung sass ich noch draussen vor dem Hotel auf der Strasse um zu lesen, da in meinem Zimmer das Licht nicht funktionierte. Was soll man denn auch erwarten fuer 5 Euro. Da ist Sonnencreme teurer. Bald darauf gesellte sich Diego dazu. Er war neugierig, warum ich nicht in die Glotze guck wie er und die Antwort war ganz einfach. Weil ich kein Wort versteh. Da mussten wir beide lachen und haben uns noch lange auf einem Mischmasch zwischen Portugiesisch und Englisch unterhalten.

Mit den besten Gruessen aus Imbaú und ich hoffe bis bald,
Simon

P.S. Liebe Christina, Dir nachtraeglich noch alles Liebe und Gute zum Geburtstag.




So hoert sich meine Mittagspause an, wenn der Franz den Guenther ueberholt: Auf Achse

8 Kommentare:

  1. Vielleicht solltest Du ein paar Steaks außen festklemmen, um sie im Notfall abzuwerfen und die Hunde zu beschäftigen... oder ein Huhn...
    Wir freuen uns schon auf Fotos!

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  2. guten morgen,
    muss mal wieder aud die ganze meute warten, bis die immer fertig sind, puh! aber dafuer is das skiern dann immer sensationell mit den jungs und maedels! und zum glueck gibt es in der lobby ein pc mit internetzugang, wo man dann die neuesten news aus suedamerika erfahren kann;
    bis dann, vorsichtig sein und immer schoen in die pedalen treten ...
    petra

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  3. don gallone!!!!!!!!!!

    hab grad gar keine zeit die rallye dakar in südamerika zu verfolgen- hab aber vor kurzen n bissl die liveübertragung geschaut, dich hab ich aber net vorbeiradln sehen :)
    die sind wohl woanders gestartet, trotzdem gilt im allgemeinen:
    immer links-rechts gugge wennde ne strasse überquerst, gelle. und die hühner,denkt auch mal einer an die hühner??!!
    und bring mir bitte son paar sojabäume mit-die schmecken mir!

    don rules

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  4. Servus Simon!

    Der Zeitungsartikel ist schon ausgeschnitten!
    Weiterhin alles Gute. Wir denken an dich!

    Tobi und Tina aus good old Nersingen

    PS. Gestern auf dem Weg zur Arbeit waren es minus 14,5 Grad :-(

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  5. Bericht in RNZ Nr. 6 vom 9.1.2009 ...
    "Strampeln für bessere Bildung"
    S.G. radelt vier Monate alleine durch Südamerika, um armen Kindern in Brasilien eine bessere Ausbildung zu ermöglichen ... + nettes Bildchen mit Fahne,Landkarte und dem Hobby-Radler.

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  6. Lieber Simon,
    Respekt und Anerkenneung für diese Leistung, Deinen Mut und das Ziel, die Welt ein Stück besser zu machen...
    Pass auf Dich auf!
    Tanja*

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  7. Hoi Jophi,

    waren mal wieder Skifahren, mit Gummi. Alles ganz. Du sag mal, was hast du eigentlich für eine knall rote Birne? Also wenn es für Sonnencreme zumindest für die erste Bräune net reicht, dann muss eine spendiert werden. Soll ich mal der Helmi bescheid geben, dass die welche bereit stellt...? :-)
    pass auf dich auf
    Grüße Simone + 007

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  8. Simon, lieber Simon,

    hoffe, es geht Dir gut und wohl. Schön, dass die Marie-Christine auch dabei ist. Freut mich richtig und ich denke an unser Nacktbad im Genfer See nach 180 km im Windschatten von irgenwelchen möchte gern Tour-de-France-ern und die Nacht im Zelt und dem Frühstück bei Marie-Christine und die Blicke "na uf dr Lack" und natürlich an den "Hura Hans" und und und. Mein Gesicht, mein Herz, meine Seele lächelt bei allen Gedanken an Dich. "Also, morga schiaße na aufs Brasilien", bis dahin, Philipp.

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